Warum sollte ein Chinaroller das nicht schaffen?
mangelnde Leistung (zum Vergleich: der Cargo Zip ballert den Brandlberg mit 45km/h hoch ...)
weil die Dinger einfach nutzlose Scheißteile sind denen ich nicht viel mehr zutraue als zeitnah zu krepieren?
Fakt ist, die letzten beiden die ich hatte haben es nicht geschafft sondern sind auf halber Strecke hängen geblieben. Gut, einer davon hatte nicht mal genug Leistung um eine Bordsteinkante zu überwinden (kein Witz) und lief auf der Ebene noch knapp 20, was aber ok weils nur ein Mofa war. Das Ding bin ich aber auch nur einen Winter gefahren, im Gegensatz zum Spirit komplett ohne Investitionen außer Öl (wovon er eine Menge verbrauchte) und Benzin.
Im Handbuch für den RS460 steht leider nichts zur Steigfähigkeit, auch das WHB schweigt sich dazu aus. Also keine Ahnung was die Karre können sollte. Angesichts der Investitionen und Optimierungen am Fahrzeug ist es aber gut, dass er halbwegs bergtauglich geworden ist. Mir solls recht sein, mal sehen wie die Praxis aussieht.


speedguru sagt
2. er verreckt unterwegs, dann geht der Motor zu einem schon vereinbarten, fairen Preis an einen Bekannten und der Rest in die Schrottpresse
Dann mach das doch bitte auf dem Rückweg ...
"Sieht aus wie ein Fisch, bewegt sich wie ein Fisch, lenkt sich wie 'ne Kuh." (Douglas Adams)
Ich kann die Karre einfach nicht mehr sehen ...
Das Problem ist einfach, dass ich den Roller ja eigentlich nicht längere Zeit fahren wollte. Sprich es war mir völlig wurscht wie er dasteht, da aber zwischenzeitlich klar sein dürfte, dass das Ding länger bei mir bleiben wird, muss da was passieren. Darum bin ich heute Abend noch mit dem Spirit zur Werkstatt raus gefahren um micht um die Optik des Rollers zu kümmern.
Eine solche Aktion beginnt natürlich mit der Demontage. Dabei habe ich tatsächlich keine größeren Probleme gefunden, lediglich der Wasserablauf des Batteriefachs ist verstopft, der Akku stand in einer stinkenden Pfütze. Da muss ich noch beigehen, aber ansonsten passt soweit alles.
Eine gute Viertelstunde später sah der Roller darum so aus: Komplett gerupft und von seiner Karosserie befreit. Erstaunt hat mich dabei vor allem, dass alle Teile problemlos zu demontieren waren. Nur eine einzige Schraube ist abgerissen, ganz klassisch eine der Kotflügelschrauben.
Da halt dann nur noch den Gabelholm auszubauen und die Schraube auszubohren, was aber auch relativ problemlos ging.
Die Faltenbälge der Gabel sind allerdings völlig hinüber, da wird es im Zuge der Sanierung auch noch zwei neue geben. Alles in allem ist die Grundstruktur des Rollers, die ich jetzt zum ersten Mal vollständig offen vor mir habe, sehr gut. Er rostet etwas am Mittelholm, aber ansonsten ist alles in Ordnung, ehrlich gesagt sogar erheblich besser, als es bei einem solchen Chinaroller zu erwarten ist.
Die Karosserie ist allerdings kriminell beieinander. Beim Anschleifen der Teile zeigte sich was ich schon länger vermute: Der Roller wurde einmal mit Teilen von mehreren Rollern geflickt. Außerdem hatte ein Vorbesitzer wohl versucht das Teil mattschwarz zu lackieren. Nun sind ja meine Ansprüche an Lackfinish bekanntlich nicht sehr hoch, ich bin ja schon zufrieden, wenn eine Karre halbwegs einheitlich da steht, aber dieser Pfusch war einfach nur grausig.
Es kommt auf Fotos nicht wirklich rüber, aber praktisch die gesamte Oberfläche der Karosserie sah aus wie der Mond bei Nacht von hinten. Die meisten tiefen Kratzer habe ich heute Abend rausgeschliffen, aber einige Karosserieteile sind vermutlich zu tot um nochmal verwendet zu werden. Immerhin sind die relativ teuren Seitenteile und die beiden langen "Sicheln" in Ordnung. Die obere Frontverkleidung werde ich aber vermutlich erneuern.
Aber jetzt muss erstmal der Primer auf allen Teilen trocknen. Denn im grauen Primerlook sieht man immer noch am besten, wo sich grobe Schäden verbergen, wo nachgeschliffen und gespachtelt werden muss und welchen Trumm besser in die Mülltonne fliegt.
Damit ist das Kapitel Rostvorsorge in diesem Fall für mich erledigt. Ich denke nicht, dass es sinnvoll ist hier mehr zu tun.

Die Tuningkits für die Chinaroller hab ich damals schon in der Kampfhummel getestet. Ganz ehrlich? Ich hab nicht die Eier mit dem Fahrwerk schneller als 60 zu fahren, dafür hänge ich einfach zu sehr am Leben.
Der Airsalsatz für die Teile geht ziemlich böse vorwärts für einen Viertakter, damit kommt das Fahrwerk dieser Karren ziemlich heftig an seine Grenzen. imho ist alles jenseits der 40km/h bei den Teilen schon roter Berich, darum werde ich den Spirit wohl diesbezüglich original lassen. Wenn ich sowas nochmal baue, dann mit einem Karren mit GY6-Motor mit besserem Fahrwerk, bei keinem Kisbee oder Tweet könnte ich mir das vorstellen, sowas gabs aber bisher noch nicht zu meinem Tarif (der bei Viertaktern ganz klar deutlich zweistellig sein muss).
Was aber im Zuge der aktuellen Aktion noch kommt ist etwas Bremsenoptimierung, denn die vordere Bremsanlage ist ziemlich tot und jetzt ist ja eh schon alles schön offen. Teile sind bestellt, dauert aber noch etwas da sie direkt aus dem Reich der Mitte kommen.
Der Bremssattel selbst, es ist sogar die gute Version mit zwei Kolben, ist glücklicherweise in gutem Zustand. Obwohl der Roller in der Vergangenheit lange rumstand ist hier nichts eingegammelt oder völlig verrottet.
Ursache für die schlechte Bremswirkung sind also wohl eher die völlig verhärteten und an den Rändern langsam abbröselnden Bremsbeläge. Die müssen neu, das hilft nichts.
Sichtbar gebraucht aber noch völlig in Ordnung, also nicht verzogen oder abgefahren, ist hingegen die Bremsscheibe. Jenachdem was die Teile kosten bekommt der Roller zwar evtl. eine Wavedisc, aber das muss ich dann entscheiden wenn ich die Teile bestelle. Technisch notwendig wäre ein Austausch der Bremsscheibe nicht unbedingt.
Absolut tot ist dafür die Bremspumpe. Zwar funktioniert sie, allerdings hat in der Vergangenheit mal jemand das Schauglas mit irgend einem seltsamen Dichtmittel abgedichtet. Das ganze funktioniert zwar insofern als keine Bremsflüssigkeit ausläuft, auf Dauer behalten will ich diese seltsame Lösung aber nicht. Es wird also definitiv auch eine neue Bremspumpe geben.
Diese Bestandsaufnahme bringt mich zwar nicht wirklich weiter, denn die Teile müssen natürlich bestellt und geliefert werden, aber es ist ja auch noch Arbeit an der Karosserie. Deren Heckteil ist soweit fertig und so kam dann wieder alles an seine Platz.
Fans meiner Mittelverkleidung aus eine malten Farbeimer werden enttäuscht sein, aber dieses Provisorium passt einfach nicht mehr ins Konzept. Hier gab es sogar ein Neuteil!
Bevor es an der Rollerfront weitergeht, müssen ersteinmal die Faltenbälge für die Gabel und die Bremsenteile kommen. Außerdem brauche ich noch ein paar andere Kleinteile, aber die Frontmaske ist ohnehin noch nicht fertig lackiert.
Wie berichtet hatte ich das Teil im Bereich der groben Schäden an der Seite gespachtelt, geschliffen und ein zweites Mal grundiert. Das passt jetzt auch soweit, allerdings ist ja immer noch der mittels eines aufgenieteten Alublechs stabilisierte Bruch in der Verkleidung.
Alublech und Bruchstelle hatte ich im ersten Gang einfach mit Grundierung übersprayt. Aber das Blechstück passt jetzt genau wie die Eimerverkleidung nicht mehr ins optische Konzept. Darum habe ich erstmal die Nieten ausgebohrt und das Teil entfernt.
Die einfachste Lösung den Riss zu stabilisieren ohne die Optik zusehr zu versauen ist es, das Blech auf die Innenseite der Verkleidung zu setzen.
Außerdem habe ich die Frontmaske einmal an den Roller gesteckt um zu sehen, ob sie sich nicht verzogen hat. Das Teil passt aber immer noch einwandfrei.
Den Riss und die Niete wurden dann unter einem großzügig aufgetragenen Spachtelberg begraben. Das muss jetzt gründlich durchtrocknen bevor es beigeschliffen werden kann. Mit etwas Glück ist die Frontmaske dann auch fertig zum lackieren.
Kenn ich schon, will ich mir aber nicht antun. Ist bei dem steinharten Billigplastik der Chinamöhren auch kaum möglich, das Zeug schmilzt nicht sondern fängt direkt an zu brennen.
Hinternietete Bleche haben sich dafür gut bewährt und ganz ehrlich: Wenn du die Karre live sehen würdest, dann wäre die erste Frage vermutlich wo die Verbesserung der Optik sein soll. 😉 Das ist keine "Restaurierung", es geht darum das Ding so billig wie möglich wieder so hinzustellen, dass es aus 10m Entfernung wie ein gepflegter Roller aussieht. Bisher musst du dazu halt mindestens 200m weit weg sein, darin liegt dann auch die Verbesserung. 😉
Die Rechnung bei der Frontmaske sieht so aus: Ein gebrauchtes Teil in gutem Zustand würde ~20€ kosten, ein Neuteil (unlackiert) gibts für 35€. Spachtel, Blech und Nieten habe ich da, verursachen also keine unmittelbaren Kosten. Wirklich schön im Sinne von sauber lackiert wird das Ding eh nicht. Der Lack hat Läufe, Wolken, überlackierte Fliegen und sichtbare Schleifspure, aber es ist deutlich besser als vorher und mit langt es. Im nächsten Winter werde ich dem Karren (genau wie im letzten) wieder täglich kräftig in die Fresse treten. Sturzwahrscheinlichkeit 100% , dafür ist das Ding da, wenn er verreckt ists völlig ok. Aber unnütz Arbeit zerstören will ich auch nicht.
so gaaaanz allmälich keimt in mir der verdacht : du magst die kiste mehr als du zugeben willst 😉
soviel geld ,arbeit und ... ja ,mittlerweile wohl auch herzblut , steckt man nich in ne karre , die man im winter schrotten will 😉
ganz nebenbei , so nen bremsflüssigkeitsbehälter von nem kymco hab ich noch übrig, würde der passen ?
der verdacht : du magst die kiste mehr als du zugeben willst
Mögen ist das falsche Wort, eine gewisse Symphatie ist aber da.
Immerhin ist das der bis dato erste Chinakracher in meinem Besitz der länger als 100km zuverlässig funktioniert. Selbst Erichs alter RS400 war nicht so gut (und gehörte mir auch nicht).
steckt man nich in ne karre , die man im winter schrotten will
Ich will ihn nicht schrotten, aber es ist und bleibt ein Winterroller mit dem entsprechenden Risiko.
Im letzten Winter bin ich mit dem Ding z.B. auch mal über einen zugefrorenen See gefahren. Einfach weil sowas auch mal lustig ist. Mit einem der "guten" Roller würde ich das nie machen, einfach weil es mich zusehr ärgern würde wenn soeiner drauf geht. Der Spirit ist und bleibt aber ein monetär und emotional nahezu wertloser Chinakracher, also genau richtig für solche Abenteuer. 😉
Der Plan ist aktuell das Ding noch einen Winter zu fahren, wenn er dann noch halbwegs gut dasteht werde ich ihn wahrscheinlich verkaufen. Auch ein Grund warum er optisch halbwegs ordentlich sein sollte.
so nen bremsflüssigkeitsbehälter von nem kymco hab ich noch übrig, würde der passen ?
Passen vermutlich irgendwie schon da ja Kymco-Kopie. Was für ein Spiegelgewinde hat der (M8 oder M10? gebraucht wird M8) und wo kommt der Bremsschlauch dran (seitlich oder von unten?) Wie alt ist das Ding und wie lange liegt es rum (wenn länger als ein Jahr hab ich kein Interesse weil es dann zu 99% Schrott ist).
Und billig muss es sein, ein neues Originalteil kostet mit Porto 9€, gebraucht muss es deutlich darunter liegen. Mehr als einen Fünfer mit Porto gibts also nicht dafür.
Ich war heute, aus anderen Gründen, kurz in der Werkstatt, aber am Chinakracher habe ich natürlich auch ein bisschen weitergemacht.
Das gestern aufgebrachte Spachtelgebirge auf der Frontmaske war über Nacht gut getrocknet. Zeit es zu verschleifen.
Eine weitere Schicht Grundierung zur Kontrolle des Ergebnisses war dann auch recht bald aufgetragen.
Das Ergebnis ist meilenweit davon entfernt perfekt zu sein. Für meinen Anspruch an diese Karre langt es aber. Denn es sieht deutlich ordentlicher aus als vorher und die groben Schäden an der Frontmaske sind verdeckt. Sicher wird man Spuren sehen, aber damit kann ich ganz gut leben.
Mit der abschließenden Schicht roten Lacks sollte die Frontmaske dann in den nächsten Tagen fertig zur Montage sein. Die optischen Arbeiten am Spirit sind somit weitgehend abgeschlossen, jetzt müssen nur noch die bestellten Technikbrocken eintrudeln, dann kann auch diese Kiste wieder zurück auf die Straße.
Da es jetzt aber erstmal an ein paar Ersatzteilen fehlt um den Roller zu komplettieren, habe ich noch ein bisschen Demontiert. Angefangen damit die Vorderradbremse trocken zu legen und die Bremspumpe abzuschrauben.
So sieht man richtig schön den seltsamen und sich langsam auflösenden Kleister mit dem Irgendwer einmal das fehlende Schauglas abzudichten versucht hat.
Aus reiner Neugier habe ich dann noch die Bremspumpe zerlegt. Mein Verdacht, dass der Pumpenkolben rostig und verdreckt ist hat sich dabei bestätigt.
Die doch recht müde Bremswirkung der Vorderradbremse dürfte also tatsächlich von einer maladen Bremspumpe herrühren, der Austausch des Teils ist absolut kein Luxus, aber glücklicherweise auch nicht sonderlich teuer.
Die Front war natürlich besonders wertvoll, denn sie sollte einige der wichtigsten Ersatzteile liefern. Spannend ist aber auch der Sportauspuff.
Damit stand der Roller dann endlich wieder auf eigenen Rädern und der Wagenheber konnte weg. Was noch fehlte waren die neuen Bremsklötze, aber das ist ja auch keine große Sache.
Damit ist natürlich erstmal wieder Baustopp, denn eine neue Pumpe hatte ich sowieso schon vor einiger Zeit bestellt. Allerdings kommt diese direkt aus China, es wird also wohl noch etwas dauern bis sie geliefert wird.
Passen tut er, wie erwartet, völlig problemlos.
Jetzt fehlen nur noch die Aufkleber, wenn alles klappt ist der Sprit bald wieder auf der Straße. Hoffentlich dankt er den riesen Aufriss mit weiterhin zuverlässiger Funktion, wir werden sehen.
Ja, irgendwie ist diese Sache leicht außer Kontrolle geraten. Bleibt mir wohl nichts anderes übrig als den Haufen noch einen Winter zu fahren bevor er weg kommt.
Der größte Reiz bei den Dingern ist imho die Herausforderung aus dem gegebenen Material etwas halbwegs brauchbares zu machen. Die Fotos schmeicheln der Karre massiv, aus nächster Nähe betrachtet sieht der immer noch scheiße aus und ist es im Kern auch. Vor allem die Verkleidung ist richtig schlecht, zur Montage braucht es mehr Kabelbinder als Schrauben, aber es hält und fällt (hoffentlich !) nicht während der Fahrt ab. Das liegt aber zu einem guten Teil auch an der Bauqualität (bzw. dem was die Chinesen dafür halten).
Die neue (!) Bremspumpe musste ich am Halter zurechtfeilen damit sie passt, ein Bild von der Innenseite des Ausgleichsbehälters habe ich lieber nicht gemacht, aber die Mondoberfläche ist im Vergleich dazu ein Spiegel. Ich hoffe wirklich inständig, dass ich an dem Haufen außer Wartung und Tanken nichts mehr machen muss sobald der "Sportauspuff" dran ist.
Ich kann aber verraten, dass es dieses Jahr noch eine ähnliche "Restaurierung" geben wird, allerdings an einem Roller der eher zu meinem üblichen Portfolio passt.
slooowrider
1 Guest(s)