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mal wieder ein Chinakracher @ Rollerhölle ;)
Gast
1
4. November 2017 - 16:27

Einige von euch, also diejenigen die auch meinen Blog lesen, haben es vllt. schon gesehen: Mir ist mal wieder ein Chinaroller zugelaufen. Genauer handelt es sich um die Karre von Thums Exfrau, den ich schon im September in Freiberg versucht habe zu Leben zu erwecken. Damals war der Erfolg durchwachsen, immerhin lief die Karre lange genug für eine kurze Runde und ein paar lustige Erlebnisse in Freiberg. Aber jetzt steht der Haufen bei mir und soll zu mehr werden als nur einem kurzlebigen Feuerwerk.

Ich werde jetzt auch hier die Blogposts einfügen, dann kann dieses Projekt auch hier im Forum verfolgt werden.

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Um genau zu sein ist das Fahrzeug ein 2010er Zhejiang Jmstar Shenke GY5F2, hierzulande als Rex RS460 Boston verkauft. Nun sind 7 Jahre für einen Chinaroller ein recht ordentliches Alter, trotzdem ist das optisch wahrhaft nicht schöne Fahrzeug relativ gut erhalten. Der Wiederbelebungsversuch durch Thum und mich im September scheiterte ja daran, dass der Roller masiv Treibstoff verliert. Ursache hierfür ist ein defekter Benzinhahn. Immerhin hat er, wie berichtet, zwei neue Reifenventile und der Motor läuft grundsätzlich.
Leider wurde er am Sonntag zweimal vom Sturmwind umgeworfen, weshalb zu den bereits vorhandenen Schäden an der Verkleidung noch ein Loch im Scheinwerfer und ein zerbrochener Spiegel kommen. Aber was solls, erstmal muss das Ding überhaupt wieder zum Leben erweckt werden. 
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Erster Schritt beim Chinakracher ist ja immer das Helmfach auszubauen. Dann ist der Motor sinnvoll zugänglich und man kann die meisten Arbeiten ausführen. Danach habe ich den Scheinwerfer abgeschraubt. Hier führt kein Weg an einem Neuteil vorbei, das Loch in der (ohnehin total verblichenen) Streuscheibe ist nicht nur unzulässig, sondern auch eine Gefahr im Straßenverkehr.
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Als nächstes ging es dann aber doch am Motor weiter. Eine gründliche Bestandsaufnahme sowie Ausbau der als defekt bekannten Teile waren notwendig. Angefangen habe ich mit dem Benzinhahn.

 

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Bisher unbekannt war mir der Zustand des Antriebs. Zwar hat der Roller nur knapp über 3000km auf der Uhr, aber das hat bei diesen Dingern bekanntlich nicht viel zu sagen. Vermutlich zum ersten Mal seit der Produktion kam der (total festgeranzte) Variodeckel runter. 
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Auch die Antriebsinnereien haben sich beim Ausbau ziemlich gewehrt, aber zum Schluss siegte der deutsche Schlagschrauber über den chinesischen Rost.
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Kein Ölaustritt, nur trockener Riemenabrieb. Ein ausgesprochen positives Bild das sich bei Kupplung und Treibriemen fortsetzte. 
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Auch Variator und Fliehgewichte sind noch ohne weiteres Benutzbar. Die Laufleistung scheint also zu stimmen. 
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Einzig etwas Fett tat sowohl dem Wandler als auch dem Variator sicher gut. Danach kamen die Teile wieder an ihren Platz. 
 
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Bevor der Variodeckel wieder drauf kam, habe ich aber noch dieses nutzlose Stück Elektroschrott rausgerissen.  Chinakracherfans und Leute die mich wirklich kennen wissen was es ist ... 😉
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Als nächsten Schritt habe ich mir die Zündkerze angesehen. Diese ist, wie oft bei diesen Fahrzeugen, schon nach der relativ kurzen Laufzeit total verbraucht. Statt dem chinesischen Billigteil kommt da jetzt eine hochwertige NGK-Kerze rein, dann ist zukünftig auch an dieser Front Ruhe. Ein weiteres Chinakracherproblem sind total morsche Zündkabel, so auch bei diesem Exemplar.
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Glücklicherweise sind im Laufe der Zeit ettliche Chinaroller in meiner Werkstatt auf die Schlachtbank gekommen. Von einem hatte ich noch eine Zündspule mit gutem Kabel und intaktem Stecker. 
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Mit diesen Teilen wurde das Fahrzeug wieder ein Stückchen besser als zuvor. Als letzte Motorbaustelle habe ich den Ventildeckel abgeschraubt. 
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Zwar konnte ich die Ventile mangels Einstellwerten heute noch nicht checken, aber ich wollte doch wissen wie Steuerkette und Nockenwelle aussehen. Positiv ist, dass hier nichts verschlissen oder ausgeschlagen zu sein scheint, außerdem war weder Wasserschleim noch Ölkohle zu sehen. 
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Die Einstellwerte habe ich dann zu Hause rausgesucht. Einlass 0,06 und Auslass 0,08 mm falls es jemand wissen will. 
Anschließend gab es noch einen mehr als überfälligen Wechsel der Bremsflüssigkeit. 
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Es kommt auf dem Foto nicht so rüber, aber der Inhalt des Ausgleichsbehälters hatte die Farbe von Teer und die Konsistenz von Hafergrütze. Dass das Ding überhaupt noch bremste war eigentlich ein kleines Wunder.

 
Optisch will ich an dem Roller nicht viel machen, das würde zu weit führen. Aber die zerbrochene Frontmaske ging einfach garnicht. Von der kurzen Fahrt im September wusste ich, dass das Ding während der Fahrt brutal klappert, sowas hasse ich.
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Um das Klappern abzustellen und den gebrochenen Plastik zu stabilisieren habe ich einfach ein, ganz bewusst unsymetrisch zurechtgeflextes Stück Alublech über den Riss genietet. 
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Der "Kühlergrill" bekam außerdem, damit er schöner raussticht, noch eine grobe Dusche mit oranger Farbe. 
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Ein paar Aufkleber, die in der Werkstatt eh rumlagen und ein Werbeschriftzug des Erbauers kamen dann noch dazu. So gefällt mir das Ding langsam. Nach den Feiertagen gibts dann eine brutale und den Fahrzeugwert weit übersteigende Neuteileschlacht. Wäre doch gelacht, wenn man dieses Kackfass nicht wieder auf die Straße zurück zwingen könnte ... 
 
 
 
Gast
2
4. November 2017 - 16:28
Gestern war Reformationstag, für manche Zeitgenossen Halloween. Also warum nicht mal was gruseliges veranstalten? Zum Beispiel am Styling des Chinakrachers weiterpfuschen.
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Zu den Dingen, die bei den Kisten eigentlich immer hinüber sind zählt das kleine Verkleidungsteil, das den Tankdeckel umschließt. Bei diesem Exemplar ist es noch in relativ guter Verfassung, es hat nur einen Riss und nur eine Anschraubnase ist weggebröselt. Eine ideale Basis zum umstylen also. 
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Nachdem ich ja schon den Kühlergrill mit oranger Farbe überjaucht hatte, bot es sich natürlich an dieses Thema hier wieder aufzunehmen. Das Ergebnis ist erschreckend gut geworden, aber was solls, dann glänzt wenigstens ein Teil an der Karre.
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Während die Tankverkleidung trocknete habe ich mir die Lenkermaske vorgenommen. Der alte Scheinwerfer musste sowieso raus, denn das Ding ist ja Müll. Alles in Schwarz ist etwas langweilig, also habe ich die Form des Scheinwerfers mit etwas Malerband nachvollzogen.
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Danach die Lenkermaske wieder runter und fertig abkleben. Orange war keins mehr da, aber noch ein Rest blaue Farbe. Passt überhaupt nicht zum Rest der Karre, ist also genau richtig. Drauf damit!
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Zwischenzeitlich war die Tankverkleidung soweit trocken, dass ich sie wieder einbauen konnte. 
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Glänzend Orange ist ein schöner Kontrast zum Naturmattschwarz der Verkleidung.

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Am Roller bekam das Teil dann noch einen blödsinnigen Warnhinweis verpasst. So kann das dann erstmal bleiben. 
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Die Frontmaske habe ich dann zwecks Ergebnischeck nochmal an den Roller gesteckt. Ist schön unsauber geworden, absolut perfekt für diesen Zweck. Es lohnt sich eben, wenn man das Teil vor dem Lackieren nicht anschleift oder sonst irgendwie vorbereitet.
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Von der blauen Farbe war auch noch ein kleiner Rest übrig. Zeit noch irgendwas damit zu verunstalten. Der Gepäckträger ist später zwar nicht mehr vollständig sichtbar, denn die Karre kriegt ein Topcase, aber trotzdem schadet ihm etwas Farbe sicher nicht.
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Knallblau in Kombination mit Orange und Schwarz,ich überlasse einfach jedem Leser für sich, sich eine Meinung dazu zu bilden. 
 
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Die Gesamtoptik des Rollers geht jedenfalls langsam in die Richtung in der ich sie haben will. Das wird richtig schön gruselig von der Optik her, in Kombination mit einer recht sauberen Technik ist das immer schön. Hoffentlich kommen die bestellten Mechanikteile bald, denn ich würde doch gerne die Publikumsreaktion auf dieses Fahrzeug testen. 
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Gast
3
4. November 2017 - 16:28
Eigentlich hatte ich gehofft, dass die Ersatzteile für den Chinakracher noch vor dem Wochenende kommen. Aber das hat leider nicht geklappt. In die Werkstatt bin ich heute Morgen dann auch aus anderen Gründen gefahren, aber ein bisschen Zeit für den Rex hatte ich doch noch übrig.
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Auch wenn die Karre ein Ranzhobel ist, der total vergamelte, ehemals verchromte Auspuff störte mich dann doch. Darum habe ich mich heute mit diesem Teil beschäftigt. Verchromt ist hier nur die aufgeschraubte Verblechung über dem eigentlichen Schalldämpfer. Ich hatte nicht damit gerechnet, aber die Schrauben dafür gingen völlig problemlos raus. 
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So zeigt sich dann, dass der eigentliche Schalldämpfer in relativ gutem Zustand ist. Nur das Krümmerrohr ist äußerlich verrostet. Nichts was man mit ein bisschen schwarzer Auspufffarbe nicht übertünchen könnte. 
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Anders sieht es bei der Verblechung aus. Der Rost hat den Chrom komplett unterwandert und zerstört. Darum habe ich dann die Zopfbürste drübergejagt und Die Teile grob entrostet. Klar, man könnte das auch ordentlich machen, aber warum sollte man? Zum Stylingkonzept des Rollers passt der angegammelte Look irgendwie viel besser.
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Felgensilber (aka Schwabenchrom) ist für solche Zwecke das ideale Pfuschmittel. Auf 100m sieht das dann vermutlich sogar richtig edel aus, in jedem Fall gefällt es mir deutlich besser, als die halb abgefaulte Blechhaut die es vorher war. 
 
Gast
4
10. November 2017 - 15:34
Die Ersatzteillieferungen die aktuell offen sind regen mich auf. Weder der Tscheche, bei dem ich die Teile für die Jawa bestellt habe, noch die Firma die Teile für den Chinakracher liefern soll kriegen es gebacken das Zeug zu versenden. Dem Tschechen muss man immerhin zugute halten, dass er sich gemeldet und eine Entschädigung versprochen hat. An der Chinafront hingegen herrscht tiefes Schweigen. Dies ist auch deshalb ärgerlich, weil es mich daran hindert andere Baustellen anzugreifen, denn der Chinaroller verstopft den Arbeitsplatz und rausstellen kann ich ihn zur Zeit auch nich. Sehr frustrierend!
Darum war es im Grunde gut, dass sich für heute eine liebe Bekannte angekündig hatte. Ihr Dacia Logan brauchte neue Bremsbeläge und -scheiben, keine große Sache, aber ein Grund zur Werkstatt raus zu fahren und ein bisschen was zu tun. Wir wurden damit auch gerade rechtzeitig vor dem Regen fertig und ich konnte noch ein bisschen Kleinkram erledigen.
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Die Farbe aus dem Auspuff war zwischenzeitlich natürlich gut durchgetrocknet. Das sah sogar recht ordentlich aus und ich habe kurz überlegt, ob ich die Verblechung nicht weglassen soll. Aber es sah eben ordentlich aus, zu ordentlich. 
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Mit der felgensilberverschmierten Verblechung und den rostigen Schraubenköpfen passt es schon viel besser ins Bild. Ja, das ist der richtige Look. 
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Am Roller sieht das dann auch wunderbar beschissen aus. Genau so wollte ich das. Außerdem hatte ich noch einen größeren Posten billigster "Tuningaufkleber" rumliegen. Genau das richtige um sich noch ein bisschen an der Optik des Rollers zu vergehen.
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Das erste Opfer war das linke Seitenteil. Das Recht blieb davon verschont, denn dafür habe ich andere Pläne. 
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Aber ohne eine ordentlich Beklebung der Front ist der "Möchtegernracer-Look" nicht komplett.

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Ja, so gefällt mir das dann richtig gut. Die Sache wird langsam richtig absurd, also genau perfekt für dieses "Projekt". Allerdings hoffe ich wirklich, dass die Technikkomponenten langsam eintrudeln. Wenn da bis Montag nichts geliefert wurde, wird diese Bestellung storniert und das Zeug wo anders geordert, kann doch echt nicht sein ...

 

 
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Franz
Nähe Graz

207 Posts
(Offline)
5
11. November 2017 - 10:13

Hallo

Weiß nicht, was du gegen Chinakracher hast, sieht doch gut aus.geilprost

Viele Grüße  FRANZ

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HONDA FREEWAY 250

Zwar kein richtiger Sloowrider mehr

aber doch eng verbunden.

Gast
6
11. November 2017 - 23:41

Schönheit liegt halt auch im Auge des Betrachters 😉 und wenn man bedenkt, dass da bisher so gut wie kein Geld reingeflossen ist bin ich auch recht zufrieden. Aber an der absolut grausigen Bauqualität ändert das auch nix. Speziell die Verkleidung ist schlimm, da muss man aufpassen das einem nichts zerbröselt.

Andererseits hat das auch seinen Reiz, denn an so einem Haufen kann man sich halt auch mal völlig ohne Gewissensbisse austoben. teufel

Gast
7
12. November 2017 - 10:51
Zu den Dingen, die sich geändert haben zählt auch die Schrift. Einige der älteren Generation haben, zuletzt in den 1950er Jahren, noch die sog. "Deutsche Schrift" gelernt. Also die Sütterlin-Schreibschrift. Das schöne daran ist heute, dass nur ein kleiner Teil der jüngeren Generationen diese Texte lesen kann. Warum also nicht mal den Projektnamen in dieser Schrift auf den Roller bringen?
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Ich bin mal gespannt, welche Reaktionen diese "Geheimschrift" auslösen wird. Etwas Verwirrung ist aber immer schön.

 
Außerdem habe ich mitlerweile noch eine recht gefährliche Pfuschbaustelle am Roller beseitigt. Irgendwann hatte wohl die Sicherung den Geist aufgegeben und statt sie zu erneuern hat irgendjemand einfach die Kabelenden aneinander gesteckt. 
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Zugegeben, die Sicherungshalter der Chinaroller taugen nicht viel und die flimsigen Torpedosicherungen sind teilweise schwierig zu bekommen. Einfach weil diese Technik heute nicht mehr gebräuchlich ist. Darum baue ich in solchen Fällen ja gerne auf moderne Flachsicherungen um.

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Im Restpostenmarkt gabs vor einigen Jahren mal fliegende Sicherungshalter und ich habe mich damit eingedeckt. Einer war noch da und hat jetzt seinen Einsatzort gefunden.

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Interessant ist nur, dass das Handbuch für den RS460 eine 15A Sicherung vorsieht. Normal bei Rollern dieser Größe sind eigentlich 7,5A oder 10A. Aber das wird schon seinen Grund haben, darum habe ich mich hier einfach an die Werksvorgaben gehalten. Deutlich sicherer als die alte Lösung ist es auf jeden Fall.

Gast
8
17. November 2017 - 19:48
Gestern waren endlich die Neuteile für den Chinakracher in der Post. Die Lieferverzögerung war jedoch meine eigene Schuld, denn ich hatte bei der Bestellung als Versandart "Abholung im Laden" angegeben, klar dass dann nichts kommt ... Aber dieser Fehler wurde zwischenzeitlich ausgebügelt und die Ware ist eingetrudelt. 
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Ein ziemlich beachtlicher Teilehaufen und genug um sich einige Zeit mit dem Roller zu beschäftigen. Angefangen habe ich mit dem Hauptproblem, dem Benzinhahn.

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Natürlich gab es zusätzlich zum Hahn auch einen neuen Leitungssatz. Wie marode die alten Spritschläuche waren zeigte sich bei der Zuleitung zum Benzinfilter. Diese ist mir beim Versuch der Demontage unter den Fingern zerrissen. 
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Die letzten Reste des Tankinhalts waren damit natürlich auch auf dem Fußboden, es waren zum Glück nur eine kleine Menge. Mit den neuen Leitungen und dem neuen Benzinhahn behält der Roller seinen Tankinhalt jetzt bei sich. 
 
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Anschließend zogen noch der neue Luftfilter ein und ich habe die Ventile eingestellt sowie die Zündkerze erneuert. Zeit also den Motor zum ersten Mal in der neuen Heimat laufen zu lassen. Dabei lief der Motor stabil, aber nicht wirklich rund. Dennoch habe ich ihn etwa 20 Minuten vor sich hin bollern lassen um das Motoröl aufzuwärmen, denn der Ölwechsel stand als nächster Programmpunkt auf dem Plan.
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Hauptproblem dabei war eigentlich, dass sich die Ablasschraube nur mit ziemlich viel Kraftaufwand zum Loslassen überreden ließ. Vermutlich war dies der erste Ölwechsel im Leben des Chinakrachers. Das Foto kann kaum wiedergeben, wie zähflüssig die Brühe war. Ebensowenige wie das Bild, zum Glück, den Gestank wiedergeben kann, der von dieser Brühe ausging. 
Mit frischem Öl im Motor (und natürlich auch einem neuen Ölsieb) blieb nur noch das Getriebeöl übrig um das Motorkapitel zu beenden. 
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Im Getriebe war nichts mehr, das auch nur Ansatzweise an Öl errinnert. Die honigzähe, nach faulen Eiern stinkende, grüne Mumpe durch vernünftiges SAE80 zu ersetzen war sicher auch kein Luxus. Der Motor sollte so auf jeden Fall wieder fit sein um noch ein bisschen zu laufen. Im Übrigen ist seit dem Ölwechsel der Leerlauf des Motors erheblich besser und er läuft mechanisch erheblich leiser. 
 
Zeit sich der restlichen Technik zuzuwenden. Angefangen mit dem Scheinwerfer, der ja durch den Umfaller beim Sturm in Freiberg zerbrochen war. 
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Mechanisch passte der neue Scheinwerfer dann auch problemlos in die Lenkermaske, etwas das man bei Chinarollern auch nicht immer erwarten kann. Allerdings ließ er sich nicht an den Roller anschließen, denn die Stecker von Kabelbaum und Scheinwerfer erwiesen sich als nicht kompatibel. 
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Das die Kabelabzweige für Masse und Standlicht am neuen (!) Scheinwerfer einfach nur zusammengezwirbelt und mit Elektrikertape umwickelt waren, anstatt sie zu verlöten war da auch nicht mehr so schlimm. Denn der mitgelieferte Stecker fiel sowieso dem Seitenschneider zum Opfer. 
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Den zum Kabelbaum passenden Stecker des alten Scheinwerfers habe ich dann auch noch, mit etwas Kabelrest, amputiert und zum ausklinkeln der Leitungsbelegung genutzt. 
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Der Rest war dann mit etwas Lötkolbenaction und Schrumpfschlauch sauber und problemlos, vor allem aber wesentlich hochwertiger als die Chinalösung, zu erledigen. 
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Eine weitere Baustelle, an der eigentlich alle Chinaroller kranken, sind vergilbte Tachogläser. Ich hasse das, denn es sieht nicht nur mega-räudig aus, sondern ist auch bei schlechter Sicht oder Nachts ein Problem, denn die gelbliche und meist total zerkratzte Scheibe beeinträchtigt die Lesbarkeit des Instruments enorm. Zum Glück sind die Scheiben billig und schnell zu tauschen. 
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Die Gegenüberstellung zeigt, wie fertig auch die Scheibe vom Sprit schon war. Gut, ich habe schon schlimmere gesehen, aber unschön ist es trotzdem. 
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Bevor ich dann den Lenker wieder zusammenbauen konnte ging es noch an zwei weitere Kleinbaustellen unter der Lenkermaske. Zum Einen den defekten Bremslichtschalter der Vorderradbremse...
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... und zum Anderen den abgebrochenen, linken Bremshebel.
 
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Abgebrochene Hebel sind auch so ein Hassobjekt von mir. Viele Rollerfahrer fahren einfach damit herum, nicht wissend, dass sie damit Hebelkraft und somit Bremsleistung verschenken. Etwas, dass in kritischen Situationen durchaus gefährlich werden kann. Davon, dass ein abgebrochener, scharfkantiger Hebel ein Verletzungsrisiko für sich ist ganz zu schweigen. 
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Aber egal, mein Chinakracher hat jetzt wieder zwei intakte Bremshebel. Zeit ihn endgültig zusammenzubauen und diesen Sieg über die minderwertige Kreatur zu genießen. Aber so ganz kampflos wollte er dann doch nicht aufgeben. Bei den letzten Tests funktionierte plötzlich die Tankanzeige nicht mehr. Ursache: ein defekter Tankgeber. Das Teil ist ganz frisch verreckt, aber es hilft nichts. Baustopp bis Ersatz besorgt ist. 
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Immerhin, der Roller steht zu zweidrittel montiert und optisch soweit komplett in der Werkstatt. Das Ziel ist in Sicht und bei der Bestellung des Tankgebers werde ich genauer aufpassen welche Versandart ausgewählt ist. 
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Gast
9
18. November 2017 - 22:06

Kurzes Update:

Das Kackfass galoppiert wieder, wenn auch noch immer ohne Tankuhr:

Image Enlarger

http://rollerchaos.b.....anken.html

Mehr gibts dann (vielleicht) morgen.

Gast
10
19. November 2017 - 16:45

 

 
Nachdem ich den Chinakracher gestern Abend mit nach Hause genommen hatte, musste heute natürlich eine etwas längere Probefahrt folgen. 
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Auf der "Standardrunde" durchs Donautal war das heute, dank relativ gutem und mildem Wetter, möglich. Das schöne an der herbstlichen Witterung ist ja, dass man die Strecke für sich alleine hat, Rad- und Motorradfahrer sieht man nur wenige. Entsprechend genüsslich ließen sich gut 40 Testkilometer abspulen. Sicherheitshalber mit dem Reservekanister im Helmfach, denn die Tankuhr geht ja bekanntlich nicht. 
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Man kann aber sagen was man will, obwohl der Roller keine Schönheit ist und es zweifellos Roller gibt, die besser fahren, tut er was er soll. Einziger echter Kritikpunkt sind die uralten und minderwertigen Reifen, bei nasser Fahrbahn muss man da doch sehr aufpassen. 
 
Bleibt die Frage, was aus dem Roller wird. Über den Winter werde ich ihn, als Unterstützungseinheit für den Cargozip erstmal behalten. Hauptsächlich weil ich dem Zip aktuell auch nicht zu 100% über den Weg traue, die Kupplungssache könnte für einen Ausfall sorgen. Aber das riskiere ich jetzt erstmal. Im Frühjahr gebe ich den Spirit dann evtl. weiter, eine Bekannte von mir sucht dann vermutlich nach einem neuen, billigen Untersatz und da wäre das Teil perfekt. Das ist aber noch nicht spruchreif. 
 
Gast
11
22. November 2017 - 18:03

 

 
In den letzten Tagen bin ich immer ein bisschen mit dem Chinakracher gefahren, soweit lief das Ding recht ordentlich und entsprechend habe ich mich gefreut, dass der neue Tankgeber heute in der Post war.
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Denn eigentlich dachte ich, dass das das letzte Detail ist das noch gefixt werden muss. Also ran ans Werk und rein damit. 
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Die Probleme fingen dann jedoch damit an, dass der Schwimmer des alten Gebers so verquollen war, dass er nicht mehr durch das Loch wollte. Etwas vorsichtige Gewalt mit der Spitzzange später war er dann aber doch draußen, wenn auch nicht an einem Stück.
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Ich gebe zu, dass ich bisher auch nicht wusste, dass die Dinger bei den Chinarollern nicht hohl sondern mit einer Art Schaum gefüllt sind. Hoffentlich schwimmen keine Brocken davon im Tank herum.
Der neue Geber ließ sich dafür völlig problemlos einbauen und die Tankuhr funktioniert wieder. 
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Insofern also ein voller Erfolg, den ich anschließend mit einer Probefahrt feiern wollte. Doch nach ein paar hundert Metern begann der Roller zu spucken und ging bei Vollgas aus. Immerhin, mit Viertelgas läuft er noch, wenn auch extrem unrund und zögernd. Die kurze Diagnose förderte erstmal nur eine verquollene Vergasermembrane zu Tage. 
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Das nächste Ersatzteil also, mal sehen wann das Ding eintrudelt. Bis dahin ist der Hobel jedenfalls außer Gefecht.
 
 
ts1

479 Posts
(Offline)
12
23. November 2017 - 09:26

Sooo übel sieht die Vergasermembrane imho gar nicht aus.

Ich hatte früher mal in einem Roller bis zu 1/3 E85 zu 2/3 E10 getankt (war dann quasi E35).

Dann sah irgendwann im Winter (wo er nicht mehr richtig lief) die Membrane noch viel schlimmer aus.

Dann halt wieder E10 getankt und es ging wieder. Auch die Membrane normalisierte sich, wenn auch nicht vollkommen.

Gast
13
23. November 2017 - 22:23

E10 kriegen die Karren hier auch konsequent, wobei da ja in den seltensten Fällen mehr Ethanol drin ist als in "normalem" Benzin. Auch habe ich bis heute keinen einzigen Schaden gesehen, der durch Ethanol im Treibstoff verursacht wurde.

Das ändert aber nichts daran, dass die Membran hinüber weil total weichgekocht ist. Das ist eigentlich auch das klassische Bild bei Karren mit Gleichdruckversager die ewig rumstanden, wie in diesem Fall ja auch. Ich hab aber so ein Ding noch im Fundus gehabt, mal sehen ob der Haufen damit wieder rennt, wenn nicht wars doch was anderes ... wird sich zeigen 😉

Gast
14
15. Dezember 2017 - 22:36

 

 
Seit dem Vergasertausch lief der Spirit recht manierlich, er sprang immer gut an und fuhr brav. Bis heute.
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Heute Abend war ich noch kurz im Supermarkt, leider wurde ich dann in der Ausfahrt von einem unachtsamen Autofahrer leicht gerammt. Glücklicherweise ohne große Schäden an beiden Fahrzeugen und auch ohne Verletzungen. Ärgerlich ist nur, dass der Chinakracher jetzt nicht mehr tut. Es ist wieder das alte Problem: Der Motor springt an und läuft im Stand auch recht sauber, geht aber aus sobald man Gas gibt.
Das sind so die Momenten, in denen man sich einfach nur schreiend auf den Boden werfen möchte. Schweigend den Roller nach Hause schieben ist dann aber doch irgendwie sinnvoller. Mal sehen was das nun schon wieder ist ...
 
Immerhin: Zu Hause bin ich dann auf den Cargozip umgestiegen, dieser läuft immerhin zuverlässig, auch wenn er an der Kupplung krankt. Piaggio ist halt doch besser als Chinaschrott, das bestätigt sich hier einmal wieder.
 
Für morgen ist ein Werkstattbesuch geplant. Mal sehen ob ich bis dahin Lust habe was am Spirit zu machen, denn eigentlich würde ich gerne an anderen Baustellen schrauben. Ich habe aktuell eh viel zu wenig Zeit, mich um die Dinge zu kümmern die mich wirklich interessieren, darum tut sich auch hier im Blog wenig. Ehrlich gesagt hoffe ich, dass es nach Weihnachten (ist ja schon in gut einer Woche ...) wieder ruhiger wird und ich mehr Zeit für meine Sachen haben werde. Wie sagte schon Karl Valentin so schön: " und wenn die staade Zeit vorbei ist, dann wirds a wieder ruhiger."
Gast
15
16. Dezember 2017 - 21:39

 

 
Nach dem Ausfall gestern wollte ich eigentlich heute den Chinakracher in die Werkstatt bringen. Allerdings kamen andere Dinge dazwischen und so war heute nur Zeit für eine n kurzen Check. Auf den ersten Blick ist der Roller nicht nennenswert beschädigt, der Rempler hat scheinbar keine weiteren Folgen gehabt. Fahren tut die Karre darum aber noch lange nicht, also einfach mal auf gut Glück raus mit dem Vergaser.
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Auf den ersten Blick sieht auch hier alles gut aus. Die Hauptdüse habe ich trotzdem einmal mit Bremsenreiniger durchgeblasen. In der Schwimmerkammer hat sich allerdings ein seltsamer, schleimiger Dreck abgesetzt.
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Das sieht eigentlich aus wie das Zeug, das sich nach langen Standzeiten gerne bildet. Allerdings stand der Roller ja nicht lange und lief bis zum Unfall problemlos.Der Dreck löst sich allerdings in Bremsenreiniger (und somit auch in Benzin). 
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Es ist gut möglich, dass dieses Zeug die Ursache für das Problem ist. Allerdings stellt sich dann halt die Frage, wo es herkommt und was das mit dem Unfall zu tun hat. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung und hatte heute auch nicht mehr die Zeit mich weiter damit zu befassen. 
 
Nach dem Zusammenbau lief der Roller sogar für einen kurzen Moment wieder. Allerdings kam das Problem dann wieder zurück. Meinen Verdacht, dass es am Vergaser liegt bestätigt das aber. Es hilft nichts, die Karre muss in die Werkstatt und der Vergaser gründlichst gereinigt werden, erst dann ist hier eine sinnvolle Aussage möglich.
Gast
16
17. Dezember 2017 - 19:35

 

 
Nachdem es mir nicht gelungen war den Spirit im Schnellverfahren wieder zum Laufen zu bringen habe ich ihn heute in die Werkstatt geschafft. Es ist doch deutlich angenehmer, in einem trockenen und halbwegs geheizten Raum zu arbeiten. 
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So sind mir dann auch einige Dinge aufgefallen, die mir bisher schlicht entgangen waren. Unter anderem ist der Ansaugstutzen total rissig. Vermutlich hat der Schlag durch den Unfall dem Teil den Rest gegeben, eine durchaus plausible Erklärung für das Problem. Den Vergaser habe ich dann auch noch grundlich gereinigt, allerdings heißt es jetzt dennoch warten auf die Ersatzteile. 
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Mit etwas Glück kommt das Zeug noch vor Weihnachten. Es wäre schön, wenn wenigstens diese nervige Baustelle vor den Feiertagen abgeschlossen wäre.

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Damit dann an der Vergaserfront wirklich Ruhe ist, bekommt der Roller auch noch eine neue Membrane. Immerhin ist es ja der Schlachtvergaser mit unbekannter Vorgeschichte der hier Dienst tut.
Avatar
Maik / Schwabe durch die Gnade Gottes

346 Posts
(Offline)
17
17. Dezember 2017 - 20:01

mach mal PAUSEheadbang

Wer immer mit dem Schlimmsten rechnet, verliert den Sinn für die Realität!

Gast
18
19. Dezember 2017 - 20:56

Nix Pause, weiterschrauben! 😉

Die bestellten Ersatzteile für den Chinakracher kamen heute an, passend dazu hatte ich auch die nötige Zeit mich um den Roller zu kümmern.
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Das vermutlich wichtigste Teil in der Lieferung war die neue Membrane für den Vergaser. Risse hatte das Altteil zwar noch keine, aber es war verquollen und passte nicht mehr richtig. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, wie das mit dem Unfall zusammenhängt, aber gut war es auf jeden Fall nicht. 
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Auch eher eine Alterserscheinung waren der total verrottete Ansaugstutzen und Isolator. Hierbei gab es dann noch das Problem, dass den Isolator schonmal jemand mit Dichtpaste an den Motor angeklebt hatte. Mit montierten Stehbolzen keine Chance den uralten Schmier abzukriegen. Also raus mit den, ohnehin total vergammelten, Stehbolzen.
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So ließ sich dann die Dichtfläche am Einlass vernünftig reinigen. 
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Der Grund für die Dichtmasseorgie eines Vorgängers wurde dann allerdings auch offensichtlich. Die Dichtfläche ist total verkratzt und verwüstet. Es bleib mir also nichts anderes übrig, als ebenfalls Dichtpaste einzusetzen, der O-Ring alleine hätte hier sicher nicht mehr ausreichend abgedichtet. 
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Allerdings habe ich dauerelastische Masse genommen, diese lässt sich in Zukunft wieder leicht entfernen. Außerdem kamen statt Stehbolzen zwei Schrauben zum Einsatz. Auch dies erleichtert in Zukunft die Demontage des Ansaugstutzens. Eigentlich sollte man an einem Wegwerfroller wie diesem nicht so sauber arbeiten, aber ich kann halt nicht aus meiner Haut raus.
 
Es hat sich allerdings gelohnt. Mit frischem Isolator, Ansaugstutzen und neuer Membran sowie einem wirklich dichten Luftfilterkasten sprang der Roller sofort an und läuft jetzt ohne Probleme. Die kurze Probefahrt auf dem Feldweg war zwar kalt aber auch recht erfolgreich. Ich behaupte sogar, dass der Roller jetzt besser läuft als vor dem Ausfall. 
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Was noch fehlt ist die Mittelverkleidung unter der Sitzbank. Diese hat den kleinen Crash nicht wirklich überstanden. Über die Feiertage werde ich mich da nach einem Gebrauchtteil umsehen oder etwas zurechtmurksen. Dem Roller fehlt ohnehin noch die echte Fusseltuning-Note, bisher ist es einfach nur eine häßliche, abgefuckte Karre, das muss sich ändern.
 
Avatar
Scarabeo

674 Posts
(Offline)
19
20. Dezember 2017 - 08:40

bisher ist es einfach nur eine häßliche, abgefuckte Karre, das muss sich ändern.

Aber sie ist Dankbar und rennt wieder.chopper

Viele Grüße!
Scarabeo

Der im wahren Leben Norbert gerufen wird

Gast
20
20. Dezember 2017 - 11:58

Oder einfach nur hinterhältig und wartet drauf mich das nächste mal irgendwo stranden zu lassen ... Mein Vertrauen in diese Chinamühlen tendiert gegen 0 bzw. deutlich in den Bereich der negativen Zahlen hinein ...

Andererseits sind jetzt fast alle relevanten Verschleißteile neu. Ungeachtet der Optik ist der Bock eigentlich ziemlich gut beieinander. Ich habe zwar nicht vor, den dauerhaft zu behalten aber wenigstens eine kleine Tour nach Sachen ist damit eigentlich eingeplant, zumindest wenn die Technik mitspielt.

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