Zunächst habe ich den Riss darum mit Kabelbindern mechanisch stabilisiert. Das alleine sollte ansich genügen um zu verhindern, dass das obere Teil wegfliegt.
Schön ist das definitiv nicht, aber der Windschild ist tatsächlich wieder stabil. Das hält erstmal, nicht zuletzt weil ich nochmal ein paar Aufkleber darüber gepappt habe.
Das meiste davon sind Werbeaufkleber div. Firmen. Außerdem liegen gerne mal Aktionsaufkleber, wie der von Chuck Norris, in der Kneipe aus. Da hilft es dann, wenn man in einem Kietz wohnt in dem viel "Leute von Links außen" unterwegs sind. 😉
Die Touraufkleber, hier der mit dem Freiberger Stadtwappen, werden halt vor Ort gekauft. Touriinfo, Souvenierläden usw. haben sowas i.d.R. Das sind auch die Aufkleber,die ich eigentlich haben will. So ein Windschild ist nicht nur gut um den Fahrer warm und trocken zu halten, sondern auch als Andenkenwand für Tourenaufkleber.
Angefangen hat es dann eigentlich auch relativ harmlos. Auf der Transportfahrt zur Werkstatt war lediglich die Haltefeder für den Seitenständer weg geflogen.
Die völlig verkohlte und verbrannte Zündkerze spricht nicht unbedingt für optimale Verbrennung. Tatsächlich zeigte sich auch, dass die Leerlaufkorrektur am Vergaser völlig verstellt war. Mit einigen Korrekturen lief der Roller dann, mit kaltem Motor, brauchbar im Stand. Sobald der Motor aber auf Betriebstemperatur ist geht das Spielchen wieder von vorne los. Es ist unmöglich einen brauchbaren Leerlauf einzustellen.
Beim Ausbau des Vergasers zeigte sich dann, dass der Benzinhahn schon wieder hinüber ist und nicht abstellt.
Dafür sieht es im Vergaser recht ordentlich aus, die Membrane ist aber freilich schon wieder hinüber und die Schwimmernadel sieht ebenfalls nicht besonders gut aus.
Die Lösung ist also wohl einen neuen Benzinhahn einbauen und den Vergaser überholen. Mal sehen wann ich das angreife, denn wirklich Lust habe ich eigentlich keine.
Ein lieber Bekannter war heute, in Begleitung seiner Freundin, bei mir. Hintergrund war, dass sie einen Roller sucht. Klein, leicht und billig sollte er sein und mein Chinakracher passte da natürlich genau ins Beuteschema.
Langer Rede kurzer Sinn: Der Spirit hat ein neues Frauchen, jemanden, der hoffentlich deutlich netter zu ihm ist als ich es war. Noch steht er bei mir, wartet auf ein neues Versicherungskennzeichen, aber bald ist er weg.
Heute war ein besonderer Tag in der Rollerhölle, denn der Spirit hat diese verlassen. Die Freundin eines lieben Bekannten ist ab sofort mit ihm unterwegs, hoffentlich ohne Pannen und immer mit der richtigen Seite des Rollers nach unten.
So sehr mich der Roller in den zurückliegenden anderthalb Jahren auch immer wieder aufgeregt hat, er hat doch auch für viele schöne Erlebnisse und Abenteuer gesorgt. Insofern freut es mich, dass er auch in seinem neuen Zuhause nicht ganz weg sein wird. Der Spirit wird sicher das eine oder andere Mal in die Werkstatt zurückkehren, hoffentlich nur zu routinemäßigen Wartungsarbeiten.
Auf der kleinen Testtour im Rahmen der Abholung hat er sich jedenfalls gut geschlagen und lief problemlos. Ebenso auch mein BW's, den mein Bekannter gefahren ist.
Chinaroller, BW's und Roter Baron sind natürlich eine interessante Gruppe, aber auch in dieser ungewöhnlichen Kombo macht so eine kleine Ausfahrt richtig Spaß.
So bleibt nur der neuen Besitzerin gute Fahrt zu wünschen!
Hallo Speedguru!
Immer wieder interessant deine Berichte zu lesen! Auch ich hatte aus finanziellen Gründen in 2006 mal Kontakt zu so einer Schüssel. Zwei Autos, waren damals zu teuer aber wir waren beide berufstätig. Also entschied ich mich bei einer 20% Aktion im hiesigen Baumarkt einen Rex nochirgendwas 50 zu kaufen, um mit diesem meine tägliche Strecke von 100km ins Pflegeheim und zurück zu fahren.
Alle Vorurteile waren mir bekannt aber ich habs einfach gemacht. Neu bezahlte ich für den Hobel 600€. Nach 20 km Heimweg vom Markt habe ich die Öle getauscht, Ventile eingestellt, Rahmen versiegelt und gefettet, Bowdenzüge geölt und sämtliche Schrauben auf Anzug kontrolliert. Der Tachoscheibe habe ich eine Klarsichtfolie verpasst und den Ölen wie bei all meinen Fahrzeugen einen Schluck Roil gegönnt, ich schwöre drauf! Ebenfalls habe ich sofort sämtliche Drosseln entfernt und den Roller wirklich vorsichtig eingefahren während ich in diesem Zeitraum die Ventile nicht aus den Augen ließ. Der Verbrauch war genial gering bei 85 echten km/h auf der geraden Strecke. Die Verkleidung war o.k, wenn man die Dinger wie Roller behandelt kommt da auch nichts dran. Ich habe diesen Roller ein Jahr lang täglich zur Arbeit und zum Spaß gefahren und war dann bei knapp über 20.000 km ohne je auch nur ein Problem gehabt zu haben. Das ist schon beachtlich wenn man den Kaufpreis bedenkt. Nach zwei Jahren draußen am Bordstein leidet so ein Teil natürlich ohne Vorbeugung. Nach diesem Jahr reichte das Geld für einen Zweitwagen und ich verkaufte den treuen Kollegen an einen Kumpel in ähnlicher Situation weiter, nicht zuletzt weil ich mit 1,93 auf dem Karren ausgesehen habe wie der letzte Depp, sondern weil er für Menschen dieser Größe bei längeren Strecken echt zu klein ist. Er sah nach diesem Jahr noch immer aus wie neu.
Da ein fahrender Schlachtroller dieser Exoten etwa so viel kostet wie ein Piaggionachbauzylinder ist eine kostengünstige Teileversorgung stets gesichert. Mein Runner hat mir da deutlich mehr Probleme gemacht bis 17.000 km. Wenn man weiß was man da kauft, schrauben kann und die Kisten behandelt wie man es soll, kann es also durchaus eine gute Alternative sein.
Beste Grüße
Paul
Wenn man die Dinger im Neuzustand als Restaurationsobjekt ansieht und entsprechend pflegt kann man sie durchaus fahren, die Kosten dafür sind für einen Nichtschrauber aber unsinnig hoch. Wenn man die von dir beschriebene "Neurestaurierung" als Auftrag vergibt kostet die Karre, inkl. Kaufpreis, das gleiche wie ein anständiger Bock.
bei 85 echten km/h auf der geraden Strecke.
Echte 85 beim Chinascheißhaus sind aber auch nur mit tiefem Eingriff in den Motor zu erreichen. Bei einem Fahrzeug, dessen Fahrwerk und Bremsen schon mit 45km/h heillos überfordert sind, zieht das aber noch ganz andere Arbeiten nach sich.
Da ein fahrender Schlachtroller dieser Exoten etwa so viel kostet wie ein Piaggionachbauzylinder
Nachbauzylinder in Chinascheiße-Qualität gibts für Piaggio für um die 20€, dafür gibts zumindest hier in der Gegend keinen Chinaroller der sich noch aus eigener Kraft zur Müllkippe schleppt.
Für den Hunni den sowas als Projektbasis kostet gibts auch einen ordentlichen Roller. Wie gesagt, ich hab den Spirit damals nicht gebaut weil es wirtschaftlich irgendwie sinnvoll gewesen wäre. Man kann mit diesen Kackfäßern durchaus Spaß haben, aber ein guter Roller wird daraus nie.
Das Mädel, das den Spirt jetzt fährt, gibt ihm aber auch ordentlich Feuer. Allerdings hatte ich den Hobel auch schon drei Mal wieder stehen nachdem er nicht mehr wollte. Dabei ist sie definitiv erheblich netter als ich zu dem Ding 😉 .
Wenn ich sehe, dass ich zuletzt einen TPH für 50€ gekauft habe und der jetzt für unter 300€ wieder auf der Gasse ist, dann gibt sich das von den Kosten her nicht viel. Nur, dass ich die Investition für den TPH jederzeit wieder kriege und der TPH ein wirklich vertrauenswürdiger Untersatz ist.
Zum Chinakracher-Fan werde ich in diesem Leben ganz sicher nicht mehr.
Eigentlich finde ich es ja ganz nett, wenn "abgelegte" Roller immer mal wieder auftauchen. Gerade wenn sie mich einige Zeit begleitet haben. So wie der Spirit of Saxonia seinerzeit.
Der Roller ist nun schon seit geraumer Zeit weg, aber heute kam er zwecks einiger Reparaturen und einer gründlichen Inspektion zurück in die Werkstatt. Seine neue Besitzerin ist den kleinen Kerl fleißig gefahren.
Aber natürlich wäre es kein richtiger Chinaroller wenn es nicht direkt Probleme gäbe. So z.B. ein beim Transport wegfliegendes Rücklichtglas.
Zu den Dingen die akute Aufmerksamkeit erforderten gehörte ein völlig loser Gepäckträger. Ursache hierfür war eine gleich zweifach gebrochene Aufnahme. Vermutlich lag hierin auch das Problem mit dem Rücklicht begründet. Denn das hat so natürlich auch keinen richtigen Halt mehr.
Die Rahmenbrücke ließ sich zum Glück recht problemlos Schweißen.
Alles was es dann noch brauchte war etwas Farbe und zumindest dieses Problem ist damit gelöst.
Die normalen Servicearbeiten wie Ölwechsel, Ventilspielkontrolle, Zündkerzenwechsel und einen neuen Luftfilter fallen eigentlich nicht weiter ins Gewicht. Das ist bei diesen Fahrzeugen ja wirklich denkbar simpel.
Allerdings bekam der Roller im Zuge der heutigen Schrauberaktion auch noch einen neuen Vergaser. Das Altteil zu überholen wäre kaum billiger gewesen.
Zusammen mit dem optimierten Ansaugstutzen sollte das wieder für guten Motorlauf sorgen, zuletzt haperte es hierbei nämlich etwas.
Antriebsseitig hat sich der kleine Chinese auch ganz gut gehalten, neue Fliehgewichte und ein neuer Antriebsriemen sind ja reine Routine.
Der Wandler hat es allerdings hinter sich.
Unerwartet kam dann allerdings das nahezu völlige Fehlen des Getriebeöls. Allerdings hatte der völlig verölte Motorblock hier schon auf Ärger hingedeutet. Außerdem war damit auch die Ursache für den Mantel an Bremswirkung am Hinterrad gefunden.
Das Öl hatte sich durch den defekten Wellendichtring der Getriebeausgangswelle in Richtung Bremse verdrückt.
Immerhin, das Räderwerk selbst hat den Ölmangel unbeschadet überstanden. Hier ist nur eine neue Abdichtung notwendig.
Allerdings fehlt es dazu an den nötigen Teilen. Der Spirit darf also mal wieder in der Werkstatt stehen und auf Ersatzteile warten. Nicht dass das etwas völlig Neues wäre 😉
Normalerweise vermeide ich es ja bewusst Sonntags in der Werkstatt zu sein. Zum Einen will ich den Sonntag als Ruhetag habe und auch die Nachbarn nicht stören. Aber der Chinaroller sollte zurück zu seiner Besitzerin, denn ab Morgen muss er wieder im Alltag laufen.
Zuletzt hatte ich ja aufgehört, nachdem klar war, dass das Getriebe eine neue Abdichtung braucht. Die nötigen Ersatzteile waren zwischenzeitlich in der Post. Ebenso ein neues Federbein und ein neue Rücklicht.
Als erstes bekam das Getriebe, das beim GY6-Motor ja eine eigene Gehäuseeinheit bildet, neue Wellendichtringe und eine neue Dichtung.
Somit war es dann möglich, die Einheit wieder mit der Motorschwinge zu verbinden und mit frischem Öl zu füllen.
Anschließend bekam die Hinterradbremse neue Bremsbacken und eine frisch gereinigte Trommel.
Das völlig ausgeschlagene und undichte Federbein kam als nächstes an die Reihe.
Der Vergleich mit dem Altteil ist hier mal wieder sehenswert. Sonderlich viel Öl kann im alten Federbein nicht mehr drin gewesen sein.
Das Fahrverhalten des Rollers sollte so wieder spürbar besser sein. Anschließend standen noch ein paar kleine Detailarbeiten auf dem Programm. Der Roller hat eine neue Tachowelle und frische Bremsflüssigkeit bekommen, zudem das neue Rücklicht. Somit war er dann für eine Probefahrt bereit.
Der kleine Chinese läuft wirklich schön, es mag an meiner getrübten Erinnerung liegen oder an den vielen Neuteilen, aber so kräftig und spurtstark hatte ich den Spirit nicht in Erinnerung.
Nach der Probefahrt ging es direkt auf den Anhänger, denn der Roller sollte so bald wie möglich zu seiner Besitzerin zurück kehren. Ich hoffe jetzt einfach, dass ich ihn nicht so bald in meiner Werkstatt wiedersehen werde, denn das wäre ein gutes Zeichen.
Als der Spirit noch Teil meines Fuhrparks war, war er ja immer wieder für eine Überraschung gut. Er fuhr, wenn er fuhr, sehr gut, aber wirklich drauf verlassen konnte man sich nie. Daher war es letztlich wenig überraschend, dass mich gestern Abend direkt ein Anruf seiner neuen Besitzerin ereilt hatte.
Gleich auf der ersten Fahrt nach den Reparaturarbeiten war sie liegen geblieben. Beschreibung: "Es kracht aus dem Motor." Mit Horrorvisionen von gerissenen Steuerketten und seitlich aus dem Block ragenden Pleuelstangen bin ich also nochmal ausgerückt die undankbare Kröte einschleppen.
So schnell hätte ich das Teil ehrlich gesagt nicht wieder in meiner Werkstatt erwartet.
Ursache für das Krachen war ein gesprengter Anlasserfreilauf. Ein ziemlich hässlicher Schaden, den ich so auch noch nicht gesehen hatte. Aber auch das ist bei diesem Fahrzeug ja nichts neues.
Interessant ist aber vor allem, dass es auch die Buntmetallbüchse aus dem Motorblock gezogen hatte. Zum Glück ist das ein Teil in Standardgröße, dass ich noch da hatte. Genau wie einen neuen Freiläufer.
Die "neue" Büchse ist mit Lagerkleber eingesetzt und sollte eigentlich halten. Nun, mal sehen. Chinaroller sind eben doch immer wieder für Überraschungen gut.
Speedguru wird mich im Geheimen einen Idioten heißen.
Warum sollte ich?
An meiner Meinung, dass Chinaroller wertloser Scheißdreck und unzuverlässig sind, ändert das allerdings nicht. Ich staune nur immer wieder über den Beißreflex der Chinakracherfahrer, wenn man diese Wahrheit ausspricht. Scheinbar haben diese Leute immer das dringende Bedürfnis sich ihren Mist schönzusaufen.
Nebenbei habe ich nie behauptet, dass man mit so einem Chinesen nicht glücklich werden kann. Ist ja auch hier der Fall, für seine jetzige Besitzerin ist der RS460 in vieler Hinsicht der perfekte Roller. Einfach weil seine Bauart ihr entgegen kommt. Klar ist aber, dass in einer normalen Werkstatt die jetzt durchgeführten Reparaturen den Wert des Rollers überstiegen hätten. Bei einem gleich alten und konzeptionell vergleichbaren Zip wäre das nicht der Fall.
Im übrigen: Piaggio hat auch div. Qualitätsleichen im Keller, das habe ich auch nie verleugnet. Allerdings funktioniert noch der schlechteste Piaggioroller (Diesis mit Chinamotor) länger zulässig als der beste Chinakracher. Dazu sind Ersatzteile bei nahezu gleichem Preisniveau erheblich besser und haltbarer. Es mag schon seinen Grund haben, warum die Kilometerkosten für meinen Zip deutlich niedriger sind als die, die der Rex verursacht hat. 😉
Der "neue" Freiläufer im Rex ist übrigens das, hier problemlos passende, Teil von Piaggio. Gut abgehangenes Schlachtteil aus den frühen 90ern, das sollte jetzt halten.
slooowrider
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