Hallo,
ein Kumpel hat sich bei mir gemeldet, er hatte letztes Jahr von seinem Cousin oder Onkel einen Peugeot Jetforce geschenkt bekommen,ist damit seitdem 5 mal gefahren weil der einfach nicht richtig lief.
Er hat vorne und hinten neue AJP Bremsen und Scheiben gekauft, neue Reifen vorne und hinten, aber hat die vordere Bremse nie hinbekommen das sie funktioniert, als er dieses Jahr fahren wollte sprang der Roller nicht mehr an, lässt sich auch nur ein Stück kicken und ist dann fest, er hat ihn in eine Werkstatt gebracht, die haben den Zylinder abgenommen, trotzdem bleibt alles fest, also Vermutung auf Kurbelwellenschaden.
Dazu verlieren beide Reifen ihre Luft innerhalb weniger Tage, hier und da hat er kleine Sturzschäden/Kratzer, Risse im Sitzbezug, die Gabel Simmeringe sind porös und nicht mehr dicht, ein typischer Bastelroller.
Aber... ich hab ihn inkl.Papiere für sehr sehr kleines Geld bekommen, also wirklich kleines Geld und da die Jetforce gut gehandelt wird ist mein Plan den Roller technisch wieder fit zu machen,vielleicht etwas aufpolieren,ein wenig damit zu fahren und dann verkaufen.
Eigentlich hasse ich die Jetforce, weil jeder der meine Derbi gesehen hat erst dachte das sei eine Jetforce 🙂
Bilder werde ich morgen nachliefern.
Falls jemand weiß wo ich raus bekomme wie viel ml Öl in die Gabel kommt und welches rein gehört wäre mir sehr geholfen!
Jetforce C-Tech Baujahr 2005/2005
Der Plan ist nun die Jetforce zu zerlegen, die Verkleidung ist an einigen Stellen locker, den Motor Schritt für Schritt zerlegen und erstmal feststellen ob es tatsächlich die Kurbelwelle oder Wasserpumpe ist, dann entscheiden ob ich nur die Lager oder gleich die ganze Kurbelwelle tausche, Teile bestellen, reparieren und ordentlich zum laufen bekommen, sobald er ordentlich läuft zusammenbauen und kosmetisch aufpimpen.
Eine komplette Restauration wie bei der Derbi oder Slider wird es aber nicht werden,dafür fehlt mir zu der Jetforce bisher der Bezug, aber ich bin dennoch abartig gespannt wie sie sich fährt, soll ja vom Fahrwerk extrem gut sein...
Ganz ehrlich? Das wird vmtl. ein Fass ohne Boden. Sieh zu dass du das Ding ohne Verlust wieder los wirst. Der Jetforce ist ein windiges Chinakackfass das nur eines wirklich gut kann: verrecken. Ich hab hier in meinem Umfeld mehrere von den Scheißkarren und weigere mich mittlerweile strickt die Dinger anzufassen.
Die feststeckende Kurbelwelle ist vmtl. ein Lagerfresser auf der Zündungsseite, das hab ich jetzt hier schon dreimal gesehen. Das Problem dabei ist, dass es der Lagersitz nicht überlebt und intakte, gebrauchte Motorgehäuse praktisch unauffindbar sind. Alternativ kann es auch das WaPu-Rad abgeschert haben, das kommt dann normalerweise aber durch die Abdeckung raus (schon zweimal gehabt). In jedem Fall sind Ersatzteile brachial teuer und von extrem schlechter Qualität wenn original, billigstes Zubehör aus Rotchina ist hier qualitativ die beste Wahl! Innerhalb kürzester Zeit wieder verrecken tut es so oder so.
Ich würde an dem Motor nichts machen sondern einen Schlachter mit laufendem Motor besorgen. Schiebfight 3 und Ludix mit gleichem Motortyp kriegt man bisweilen billig als Unfallkarre ran, vor allem gabs die Kisten auch luftgekühlt und man wird Zuge dessen gleich die sinnlosen Wasserspiele los.
In die Gabel vom Fuffi gehören lt. WHB 125ml 46er Gabelöl (Esso oder Agip lt. Peuschrott). Schau dir aber auch die Gabelbrücke genau an. Von "meinen" Jetforcefahrern haben jetzt schon drei eine Gesichtsbremsung nach Gabelbruch hingelegt! War jedesmal die Naht zwischen Gabelbrücke und Steuerrohr die aufgegeben hat.
Was mich halt stutzig macht,mein Kumpel hatte nie Schleifgeräusche oder kreischen etc, er ist einfach damit gefahren, wollte am nächsten morgen damit zur Arbeit und da war der Kickstarter/Welle fest,normalerweise kenne ich das eher so das der Roller während der Fahrt ausgeht...
Wie gesagt ich werd schauen das ich ihn zum laufen bringe und dann schnell weg damit.
Hab mich schon gewundert,bei scooter attack z.B. bekommt man für den Zylinder noch nicht mal einen lieferbaren Dichtsatz, Kurbelwellen liegen alle bei 70-100€, so billige Teile die man für den Verkauf einbaut gibt es kaum.
Einen laufenden Ersatzmotor finden könnte schwer werden, man weiß ja vorher nie was man sich einkauft... hab damit leider schlechte Erfahrungen.
Werde ihn wie gesagt Step für Step zerlegen und nachschauen damit ich erstmal eine Diagnose habe.
Wie erkenne ich eigentlich ein fertiges Kurbelwellenlager, angenommen es hat optisch nichts,keine Laufspuren etc.?
Danke für den Hinweis mit dem Gabelöl, hab das Werkstatthandbuch gefunden, da steht genau deine Aussage drin!
Ja, das ist eher untypisch für einen echten Lager-/WaPu-Schaden. Kann natürlich gut sein, dass da irgendwas anderes blockiert. Wenn es über den Kickstarter geht, dann könnte es theoretisch auch der Freilauf sein, der den Antrieb festsetzt. Mich wundert auch ein bisschen, warum man in der Werkstatt nur den Zylinder gezogen hat. Einfacher und logischer wäre erstmal der Versuch gewesen, die Kurbewelle zu befreien indem man Antrieb und Zündung demontiert. Einfach um eine mechanische Blockade durch ein Nebenaggregat auszuschließen. Die Ölpumpe sollte ja die elektrische Version sein, also den Motor nicht mechanisch blockieren können.
In den Onlineshops ist der Jetforce immer schlecht abgebildet, sinnvoller ist es nach den baugleichen Teilen aus dem Speedfight zu suchen. Ersatzmotoren kauft man eigentlich auch immer mit Fahrzeug dran und nachdem man sie live hat Probelaufen hören. Motoren ohne Fahrzeug dran sind immer Schrott, egal was die Verkäufer erzählen.
Laufspuren bei einem Kurbelwellenlager sind völlig egal, denn wenn da was zu sehen ist, dann ist das Lager eh schon jenseits von Gut und Böse. Entscheidend ist das Spiel im Lager, das man aber eigentlich nur bei ausgebautem Lager sinnvoll messen kann. Dumm nur, dass es praktisch unmöglich ist, diese Lager zerstörungsfrei auszubauen 😉
Es bleibt eigentlich nur sauberer, winkliger und spielfreier Lauf der Kurbelwelle als Indikator. Das kann man ja relativ gut mit einem Stahllineal und/oder einem Prisma prüfen. Solange das Pleuel winklig zur Dichtfläche steht und die Welle sauber und spielfrei läuft ist normalerweise alles in Ordnung. Das mag wenig exakt sein, ist aber aus der Erfahrung ausreichend. Gerade bei so billig zusammengedroschenen Chinakarren wie dem Jetforce sind die Sollwerte in der Dokumentation ohnehin kaum mehr als Richtwerte. Wenn du das perfekt haben willst, dann muss alles auseinander, alles neu und genau eingemessen werden. Anfangen mit einer perfekt gewuchteten und verrichteten Kurbelwelle, aber schon allein das sprengt jeden Rahmen bei so einer Rübe. Mal abgesehen davon, dass es in der Praxis kaum einen Vorteil bietet. Das ist letztlich immer noch ein Roller und keine Mondrakete, man kanns also auch übertreiben. Darum würde ich hier auch erstmal nur den Motor komplett strippen und schaun was dann Sache ist.
speedguru sagt
Ja, das ist eher untypisch für einen echten Lager-/WaPu-Schaden. Kann natürlich gut sein, dass da irgendwas anderes blockiert. Wenn es über den Kickstarter geht, dann könnte es theoretisch auch der Freilauf sein, der den Antrieb festsetzt. Mich wundert auch ein bisschen, warum man in der Werkstatt nur den Zylinder gezogen hat. Einfacher und logischer wäre erstmal der Versuch gewesen, die Kurbewelle zu befreien indem man Antrieb und Zündung demontiert. Einfach um eine mechanische Blockade durch ein Nebenaggregat auszuschließen. Die Ölpumpe sollte ja die elektrische Version sein, also den Motor nicht mechanisch blockieren können.
Das ist letztlich immer noch ein Roller und keine Mondrakete, man kanns also auch übertreiben. Darum würde ich hier auch erstmal nur den Motor komplett strippen und schaun was dann Sache ist.
Genau das sind die Sachen die mich stutzig gemacht haben, als ich den Roller angeschaut habe konnte ich auch erst den Kickstarter fast durchtreten bevor er fest war.
Das war eine KFZ Werkstatt, ein Bekannter von meinem Bekannten, der hat den Zylinder runter genommen weil er einen Klemmer vermutet hat,als er gemerkt hat, das es kein Klemmer/Fresser ist hat er dem Kumpel von mir gesagt, das er an der Stelle die Notbremse zieht weil es, wenn es die Kurbelwelle / Lager ist in der Werkstatt unbezahlbar wird. Also einer der es gut gemeint hat.
Genau dein letzter Satz ist mein Plan, alles andere macht keinen Sinn!
Gut gemeint ist halt, wie so oft, das krasse Gegenteil von gut gemacht. Letztlich haben die Helden damit vermutlich nur unnötige Kosten verursacht. Mal wieder ein Beweis für die fachliche Unfähigkeit sog. Fachbetriebe.
Um einen "Klemmer" zu diagnostizieren brauchst du den Zylinder nicht zu ziehen, dafür langt es schon den Auspuff abzunehmen. Zumindest wenn man auch nur rudimentär verstanden hat, wie ein Zweitaktmotor funktioniert. Allerdings kann man von heutigen Mechatronikern nicht verlangen, dass sie verstanden hätten wie irgendein Motor funktioniert. Mehr als die Suche nach der OBD-Buchse beherrschen die wenigsten von diesen Leuten.
Viel Erfolg bei der Suche. Ich bin zugegeben auch neugierig, was das genau war.
Ganz gemütlich habe ich heute Teil für Teil demontiert.
Als erstes die Variomatik und das Starterritzel und Anlasserfreilauf, die Teile sind völlig intakt.Danach die Wasserpumpe,auch diese ist 100% in Ordnung, läuft einwandfrei, die Gummimitnehmer sehen auch super aus, dann habe ich die Lichtmaschine demontiert, auch hier nichts auffälliges.
Dann habe ich die Welle rückwärts gedreht und sie lief wieder relativ frei,an einem bestimmten Punkt hat sie wieder angefangen zu klemmen wenn man sie vorwärts gedreht hat, also habe ich noch die Sekundärluftpumpe ausgebaut, das Teil ist mir ein völliges Rätsel (Sinn und Zweck), jedenfalls hat die Kurbelwelle einen Punkt wo sie gegen das Rad der Sekundärluftpumpe kommt um dieses vermutlich anzutreiben, hier hatte die Kurbelwelle einen stärkeren Widerstand, aber auch nach Ausbau lässt sie sie zwar drehen aber irgendwie fühlt es sich kantig an, als ob Dreckirgendwo dazwischen ist, was auch das Bild zeigt.
Bin jetzt schwer hin und her gerissen ob ich das Gehäuse spüle mit WD40, Diesel was weiss ich, oder ob ich nicht doch direkt die Lager tausche.
Nach einem reinrassigen Kurbelwellenschaden sieht es mir bisher nicht aus, eher als ob einfach zuviel Dreck rein gekommen ist, wahrscheinlich als Vorbesitzer Zylinder getauscht hat oder was abgedichtet versucht hat etc.Hier muss ich eine Entscheidung treffen, denke halt nicht, das ich Dreck der vielleicht in den Lagern sitzt irgendwie raus gespült bekomme.
Dann habe ich den Rollernoch grob mit einem Schwamm und Spüliwasser gereinigt, die Kunststoffteile vom Innenraum sind Gott sei Dank original und nicht lackiert, erster Test mit Reifenschaum zeigt, das bekomme ich super aufgearbeitet.
Die Kratzer sind mega unschön und mindern den Verkaufspreis enorm, hier spiele ich schon mit dem Gedanken diese in schwarz metallic zu lackieren, der Originallack ist eine perfekte Basis, da bräuchte ich eigentlich nur die Kratzer raus schleifen, anrauhen und es wäre lackier fertig... mal sehen
Alles in allem eine gute Basis, ich denke das bekomme ich hin!
Die Nebenluftpumpe ist letztlich nur ein "Blasebalg" der den Rückstrom etwas beschleunigt. Über Sinn und Zweck davon kann man sich streiten, ich denke meine Meinung zu solchen Dingen sollte hinreichend bekannt sein 😉
Der Rastpunkt den du beschreibst könnte evtl. wirklich von einem Fremdkörper kommen. Evtl. ists aber auch ein Lagerkäfig, der sich aufzulösen beginnt. Die Frage ist halt nur, wie viel Schaden dadurch schon angerichtet wurde. Für quick and dirty wird rausspülen vermutlich langen, aber ob der Motor dann dauerhaft laufen wird ist halt schwer abzuschätzen.
da hast du Recht, ich werde die Lager neu machen, ich denke die Kurbelwelle ist in Ordnung, da sollten neue Lager reichen.
Dann bin ich einfach auf der sicheren Seite und kann alles ordentlich reinigen und guten Gewissens verkaufen, alles andere wäre pfusch - Entscheidung ist gefällt.Zylinder belasse ich den originalen, den dichte ich einfach neu ab und gut ist.
Meine Meinung zu solchen Systemen ist da identisch zu deiner, was ein Bullshit... aber egal
Heute kam endlich mein Kumpelvorbei um mir dabei zu helfen den Motorblock auszuhängen und die Jetforce danach einigermaßen standfest abzustellen. Das war dann auch recht schnell geschehen und hat dank meiner Vorarbeit sehr gut geklappt.
Habe dann nach einem Kaffee den Motorblock in den Keller auf die Werkbank gebracht und ihn zerlegt, gemütliche Schrauberei, gute Musik an und ohne jede Hetze nach und nach demontiert.
Vorgefunden habe ich dann etwas ziemlich kurioses.
Das Lager drehte sich noch einigermaßen, aber ist völlig im Eimer.Es fehlen mehr als die Hälfte der Kugeln, was ich mir nicht erklären kann ist das keine, wirklich überhaupt keine Rückstände zu finden sind, weder im Kurbelwellengehäuse noch im Zylinder, klar es sind Metallspäne übrig, aber keinerlei Beschädigungen!?!?!?
Das Lager wollte ich erst einfach raus schlagen, dann dachte ich mir aber, langsam, erhitze erst mal das Gehäuse ordentlich, nicht das der Aussenring drin bleibt, das ist nämlich dann nicht mehr so einfach den raus zu bekommen, ging aber alles nach dem erhitzen sehr sehr gut und die Lagerschale hat keinerlei Laufspuren oder sonst was, glänzt wie neu, ich glaube nicht das der Lagersitz beschädigt ist, hatte schon welche mit richtigen Kratzern und Riefen, hier ist nichts vorhanden.
Also ich hab sowas noch nie gesehen, ein kaptitaler Totalschaden, aber ohne jede weitere Beschädigung, man lernt beim schrauben echt nie aus.
Am Wochenende kann es dann in Richtung Aufbau/Zusammenbau gehen, neue Lager und Dichtungen sind schon vorhanden, die Kurbelwelle hat keinerlei Spiel, keine Beschädigungen, Gewinde laufen top, die werde ich wieder einbauen, Glück im Unglück sage ich schon jetzt mal vorsichtig...
Das sieht man bei den billigen Originallagern mancher Hersteller relativ oft. Peugeot kann das ganz gut, besonders häufig hat man es aber bei div. Chinarollern. Ein Viertakter ist nach so einer Sache Schrott, beim Zweitakter hast du eine 50:50 Chance, dass es die Lagerkugeln in den Auspuff drückt. Entweder fliegen sie dann mit dem Abgas raus oder rollen im Schalldämpfer rum. GMN-Lager sind aber eigentlich eh schon gute Qualität, kann es sein, dass der schonmal neue bekommen hat? Normalerweise ist in den aktuellen Peugeotmotoren irgendwelcher namenloser Chinarotz drin. Dann wäre nämlich unsachgemäßer Einbau eine mögliche Erklärung für den Lagerzerleger.
Aber immerhin, jetzt brauchts halt ordentliche Ersatzlager und die Sache ist relativ simpel zu fixen. Nicht schlecht.
Ich weiß es nicht, genauso wenig wie ich bei gebrauchten Rollern dem Tacho traue... wenn die KM immer echt wären, dann wären niemals Kurbelwellenlager oder Getriebelager bei einem originalen gefahrenen Roller nach 10000 km im Eimer, zumindest nicht bei Piaggio oder Yamaha, hatte aber schon Roller hier, die hatten 6-7000 km und beides war hinüber, ein Tacho ist so schnell ausgetauscht...die Jetforce hat angeblich auch erst 10000 runter, wers glaubt 🙂
Was mich aber wundert, ich habe den Roller aus erster Hand (papiere), bzw. um genau zu sein aus zweiter Hand, da mein Kumpel den nach Erstbesitzer im Besitz hatte, sein Onkel ist so ein absoluter Albtraum Schrauber (silberner Felgenlack 2mm dick quer über den Auspuff und Schutzblech ohne jeden Sinn und Verstand etc.pp)
es würde mich nicht wundern wenn der da mal Hand angelegt hätte, zum Glück hatte der den Roller nicht lange, sonst würde jetzt nur noch eine Ruine vor mir stehen.
Das nächste lustige, oder sagen wir lieber sehr ärgerliche... mein Kumpel hatte nagelneue Reifen aufziehen lassen, bei einem KFZler, der hat die Felgen, die eigentlich im Traumzustand sind so misshandelt mit seinem bescheuerten Werkzeug, das die Luft nicht drin bleibt, hier muss ich Reifen weg machen lassen, die beschädigten Stellen schleifen und spachteln und die ganzen Felgen lackieren was mich sehr nervt weil das eine Arbeit ist die ich echt hasse (das viele schleifen, abkleben, Felgen lackieren ist auch generell nicht leicht...)
Ja, du hast Recht, das ist extremes Glück, das nichts weiter beschädigt ist, allgemein ist der Motorblock in einem Zustand wie ich lange keinen mehr hatte, jedes Gewinde perfekt, eine extrem gute Basis.Morgen werde ich mal sehen ob ich einen Hochdruckreiniger finde den ich benutzen kann. Sprühst du die Blöcke eigentlich vorher mit irgendwas ein oder strahlst du die einfach nur ab?
Bei kleinanzeigen habe ich Armaturen gejagt,weildie jetzigen völlig verranzt sind und habe einen extremen Glücksgriff gelandet, für ganz kleines Geld Armaturen quasi im Neuzustand, dazu gibt es noch schicke neue Lenkergriffe und Voca Vibrationsdämpfer, ich denke das wird den Cockpitbereich extremst aufwerten!
dann wären niemals Kurbelwellenlager oder Getriebelager bei einem originalen gefahrenen Roller nach 10000 km im Eimer, zumindest nicht bei Piaggio oder Yamaha,
Krassester mir bekannter Fall diesbezüglich war ein Zweitakt-Zip mit billiger, mechanischer Mofadrossel. Da waren die Kurbelwellenlager nach ~2.000km exzessivem Gebrauch auf extremer Kurzstrecke (Zeitraum ~15 Jahre) völlig tot. Aber im Normalfall hast du schon recht. Wobei Kurbelwellenschäden jeder Art in den allermeisten Fällen Fahrersache sind. Ich hatte letztens erst eine Vespa LX mit Kurbelwellenbruch (!) in den Fingern. Der Besitzer hat so auf die teure Art gelernt, dass es keine gute Idee ist mit einem gedrosselten Roller regelmäßig mit Vollgas 15% Gefälle runterzubrennen.
Wenn man sich nur dumm genug anstellt, kriegt man fast alles in kürzester Zeit kaputt 😉 Tatsächlich dürfte bei den meisten Fuffis der Kilometerstand sogar stimmen (zumindest zeigt er an, wie lange der Tacho funktioniert hat, Karren die teilweise jahrelang mit kaputter Tachowellen gefahren werden gibts massenweise), mit den Dingern wir halt einfach nur umgegangen wie Drecksau. Du ahnst nicht, was ich da teilweise zu sehen kriege ...
Was glaubst du, warum ich seit Jahren für eine HU-Pflicht für Fuffis und Mofas bin?
Sprühst du die Blöcke eigentlich vorher mit irgendwas ein oder strahlst du die einfach nur ab?
Die meisten Waschplätze bieten ja die Option, das Trumm vorher mit Schaum einzuweichen. Das langt normalerweise, danach halt aus max 0,5cm (bei hartnäckigen Stellen auf Kontakt) Dauerfeuer mit der Lanze.
Wenn ich sehe was ich bei meiner Hobbyschrauberei schon zu sehen bekomme, glaube ich dir so gut wie alles, die breite Masse der Menschheit ist einfach dumm und wenn so einer einen Roller in die Finger bekommt... da ist dann auch nichts mehr damit sich das logisch zu erklären.
Z.B. der Auspuff der Jetforce, der ist rostig, ich verstehe ja noch das man wenn man keine Ahnung hat einfach Lack drüber sprüht, wobei ich das schon dumm finde, aber gut, nur warum sprüht man es dann voll mit über das Schutzblech, ohne irgend etwas abzudecken? Oder der KFZler der die Reifen drauf macht, der sieht doch das er die Felgen tief beschädigt hat, rundum, wie kann man sowas mit gutem Gewissen dem zahlenden Kunden zurück geben und warum reklamiert mein Kumpel nicht, das seine neuen Reifen Luft verlieren, sind die alle völlig verblödet?
Egal, war heute bei einer abgelegenen Waschstraße, leider hat es nicht den Erfolg gebracht, das allergröbste ist vielleicht weggegangen, aber jetzt trockne ich mich und meine Klamotten gerade 🙂 Und später muss ich leider richtig sauber machen
Heute war ich echt fleißig und habe meinen freien Tag nahezu perfekt ausgereizt und zum schrauben genutzt.
Den Block hatte ich wie erwähnt gereinigt, später habe ich ihn dann im Kurbelwellengehuse penibelst sauber gemacht, die Dichtflächen alte Dichtungen entfernt (herrlich, was eine tolle Arbeit...)
Dann ging es an die Kurbelwelle, die hatte ich schon gegen mittag in das Gefrierfach gelegt, schnell die Lager auf 65 Grad ca erwärmt und sie sind beide einfach ohne jeden Setzschlag drauf gerutscht, sau geil! Dann die Welle wieder samt Lagern in Gefrierfach ...
Wenn man etwas genauer schaut dann sieht man auch oberflächliche Schäden von den zermahlenen Lagerkugeln, aber alles im grünen Bereich, keine Lauffläche oder ähnlich gravierendes hat Beschädigungen!
Nach ein paar Stunden dann habe ich den Motorblock die Varioseite mit dem Heißluftfön auf ca 110 Grad erhitzt, schnell die Kurbelwelle aus dem Eisfach geholt und sie ist einfach nur rein gerutscht, auch hier keinerlei Gewalt oder sonst was nötig, richtig gut gelaufen.
Ich habe dann sofort angefangen die kleine Motorhälfte den Lagersitz zu erhitzen, auch hier richtig Zeit gelassen und auf 110-120 Grad erhitzt, ich wollte unter allen Umständen vermeiden das irgend etwas schwer rein geht und die Kurbelwelle samt Lager erwärmt sich dann ja leider doch recht schnell wenn sie die Hitze vom großen Motorblock abbekommt. Auf die etwas abgekühlte Seite habe ich dann die Papierdichtung aufgelegt und die kleine Motorhälfte aufgelegt, ausjustiert und sie ist dann fast von selber drauf gerutscht, beim Schrauben anziehen gab es ein paar und schöne knackende Geräusche, da dachte ich schon... scheisse ... alles langsam über Kreuz angezogen, Welle lässt sich drehen, aber hatte noch leichtes Spiel... Mist...
habe dann geschaut ob das Pleuel mittig sitzt und erste leichte Setzschläge gegeben, dann abkühlen lassen, dann nochmal Setzschläge und was soll ich sagen, die Welle ist 100% spielfrei und dreht butterweich, geräuschlos,so gut ist mir das seit Ewigkeiten nicht mehr gelungen!!!
Morgen kommen dann die Simmeringe rein und es kann vorwärts gehen, der Schaden ist definitiv behoben und ich denke das wird butterweich laufen, ich bin mehr als zufrieden!
slooowrider
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