Log In
Please consider registering
Guest
Forum Scope






Start typing a member's name above and it will auto-complete

Match



Forum Options



Min search length: 3 characters / Max search length: 84 characters
Register Lost password?
sp_TopicIcon
Luigis letzte Fahrt
Gast
101
17. März 2018 - 21:09
01.jpg
Wie berichtet war ja die Wischwaschanlage der Ape verreckt und ich hatte eine billige Alternative zum ziemlich teuren Originalteil gefunden. Eine universelle Wischwaschanlage aus dem Bootszubehör um genau zu sein. Der Behälter (links) hat fast identliche Dimensionen wie das Originalteil (rechts), lediglich die Pumpe ist hier extern und über einen Schlauch mit dem eigentlichen Behälter verbunden. 
02.jpg
Das Set kommt mit allerlei Kleinteilen, von denen ich jedoch nur ein Stück des mitgelieferten Schlauchs gebraucht habe. 
03.jpg
Denn tatsächlich passen sowohl der originale Wasserschlauch als auch der Originalstecker der Ape direkt auf das Bootsteil. 
04.jpg
Lediglich die Halterung ist unterschiedlich. Der Originaltank hat einen integrierten Keil, der in eine passende Blechhalterung in der Kabine passt. Beim Zubehörteil wird eine Halterung an die Karosserie geschraubt, die in den Tank greift. 
05.jpg
Bei näherer Betrachtung zeigte sich dann aber, dass der originale Keil mehr oder weniger gleich breit ist wie die Halterung für den Zubehörtank. Die Lösung ist hier also wohl, den Keil zu übernehmen.
06.jpg
Der aus dem Orignaltank herausgetrennte Keil passt dann auch perfekt in die Aufnahme am Zubehörtank. 
07.jpg
Was auf dem Foto ein bisschen flimsig wirkt ist in Wahrheit sehr stabil und trägt das Gewicht des gefüllten Tanks problemlos. 
08.jpg
Somit konnte ich den Tank aus dem Bootszubehör einfach in die originale Halterung der Ape stecken. Keine zusätzlichen Löcher in der Karosserie und eine einfache und kostengünstige Lösung für das Problem.
09.jpg
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die Scheibenwaschanlage aufgrund von gutem Wetter nur selten benutzt werden muss.
Gast
102
29. März 2018 - 16:38
Ich hatte es ja schon im Bericht zur Sachsentour geschrieben: Nichts deckt Fehler in einer Konstruktion so gut auf wie ein harter Praxistest. 
01.jpg
Meine Bastelei mit der Wischwasserpumpe ist durch diesen Test mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Buchstäblich, denn auf den Rüttelstraßen in Tschechien hat das Ding einfach nicht gehalten. Aber das ist nicht weiter schlimm, denn keine Konstruktion ist so schlecht, dass man sie nicht irgendwie verbessern könnte. 
02.jpg
Bei der neuen Waschwasserpumpe war ja ein Halter dabei, aber wie gesagt: Ich will keine Löcher in die Karosserie bohren, sondern den originalen Halter weiterverwenden. Erster Teil des neuen Lösungsversuchs stellt darum ein Stück Sperrholz darf, das genau in den serienmäßigen Halter passt.
03.jpg
Auf dieses Sperrholz habe ich dann ein Stück Dachlatte geschraubt, auf das der Halter für die Wischwasserpumpe kommt.
04.jpg
Dies dürfte eine stabile Basis darstellen, jedoch zeigte sich beim Testeinbau in die Ape ein weiterer Fehler in meiner Lösung.
05.jpg
Das Sperrholz rutscht nach unten durch die Haltezungen an der Kabinenwand. Das Gewicht des Wasserbehälters trägt das so nicht zuverlässig, es braucht einen Anschlag.
06.jpg
Zwei Linsenkopfschrauben durchs Sperrholz gedreht und hinten sauber abgeflext erfüllen diesen Zweck gut. Der Halter klemmt sich nun zuverlässig in den Blechlaschen fest und kann den Wasserbehälter tragen.
07.jpg
Jetzt muss natürlich wieder die Praxis zeigen, wie gut diese Lösung funktioniert. Es sieht aber auf jeden Fall stabiler aus als die erste Idee.
Gast
103
9. April 2018 - 21:07
Es gibt kleine Defekte die man wunderbar verschleppen kann. So wie die gebrochene Ausrückfeder an der linken Zuhaltefalle der Heckklappe meiner Ape. Das Ding ist seit gut zwei Jahren hinüber, was mich aber bisher nicht gestört hat. 
01.jpg
Heute wurde es aber zum Problem, denn die rechte Feder brach ebenfalls. Ohne die Zuhaltefallen bleibt die Heckklappe aber nicht zu, lässt sich folglich auch nicht absperren und das ist dann doof. Ein kurzer Blick in die Ersatzteilliste zeigte, dass es die Federn nicht einzeln gibt, nur das komplette Gestände zu einem irren Preis. Also was machen? 
02.jpg

Ein Blick in die Wühlkiste förderte zwei Hauptständerfedern einer Vespa PX zu Tage. Diese passen kurioserweise ohne großen Aufstand auch an die Heckklappe der Ape.

03.jpg
So sicher und satt schloss das Ding noch nie, das ist eine sehr gute Reparaturlösung für dieses Problem. Mal sehen ob sich der gute Eindruck im Alltagsbetrieb bestätigt, aber ich bin da recht optimistisch. Italienische Primitivtechnik ist einfach schön.
Gast
104
1. Mai 2018 - 16:50
ag der Arbeit, also die Gelegenheit mal ein bisschen was abzuarbeiten. Die Ape soll ja in einer Woche auf große Fahrt gehen und meine Vorbereitungen dafür sind noch nicht abgeschlossen. Der erste Punkt auf der Liste war zwar eher Neugier, aber dennoch wichtig: Die Kontrolle des neuen Benzinhahn, denn ich will sicher gehen, dass wirklich kein Dreck mehr im Tank ist.
01.jpg

Mitlerweile habe ich einen sauberen 20l Kanister besorgt, darum war es problemlos möglich den Tank abzulassen. Erfreulicherweise ist der Benzinhahn tatsächlich sauber, kein grober Dreck im Filtersieb.

02.jpg

Beim Wiedereinbau des Hahns gab es dann noch eine neue Schelle, die alte war doch schon ziemlich mitgenommen.

03.jpg

Außerdem hatte sich der Benzinschlauch nochmal etwas gelängt. Auch dies nicht optimal und Grund für eine kleine Verbesserung.

04.jpg

Auf eine vernünftige Länge eingekürzt berührt er vor allem die Achsswinge nicht mehr.

05.jpg
Das die Treibstoffleitung so frei unter dem Fahrzeug hängt ist sicher einer der wesentlichen Schwachpunkte der TM. Durch die Position des Benzinhahn ist es aber kaum möglich, die Leitung anders zu verlegen. Der Höhenunterschied zwischen Tank und Vergaser ist einfach zu gering.
06.jpg
Den Sprit aus dem Kanister habe ich dann sicherheitshalber noch durch einen Lappen laufen lassen. Es waren tatsächlich noch Schwebeteilchen drin, aber nichts davon wirklich schlimm. Das ist jetzt soweit alles in Ordnung, allerdings werde ich unmittelbar vor der Tour noch das Filtersieb am Vergaser kontrollieren. 
07.jpg
Die wichtigste Baustelle für heute war jedoch die Unterbaukiste. Eine Sache die mir doch einiges an Kopfzerbrechen beschert hatte. Das Problem bei der Montage ist das Fachwerk der Unterkonstruktion der Pritsche. Ohne den Querträger an dieser Stelle wäre es möglich, einen Kasten direkt an den beiden markierten Löchern im Längsträger zu montieren. So braucht es aber einen Adapter und es muss Abstand zum Pritschenboden eingehalten werden.
08.jpg

Diesen Adapter herzustellen war also die erste Aufgabe. Letztlich ist es eine relativ simple Konstruktion aus rechteckigen Stahlrohren geworden.

09.jpg

Die beiden senkrechen Stücke gleichen den Abstand zu den Bohrungen aus und die Querstrebe nimmt dann die Kiste auf.

10.jpg

Um eine möglichst genaue Passung zu erlauben, habe ich erst nur die beiden senkrechten Halter am Fahrzeug angeschraubt.

11.jpg

Die Querstrebe ließ sich so sauber ausrichten und vernieten. Eines der senkrechten Stücke muss etwas schräg stehen um die Wölbung des Längsträgers auszugleichen. Das im Vorfeld auszumessen ist fast nicht möglich, darum der Bau "direkt am Objekt", so ist es deutlich einfacher eine saubere Passung zu erzielen.

12.jpg

Damit sich die Konstruktion nicht verdreht, müssen zusätzlich zu den Nieten natürlich noch Schweißpunkte gesetzt werden. Diese sind in diesem Fall jedoch nicht tragend, sondern verhindern lediglich, dass sich der Rahmen verdreht.

13.jpg

Den Rahmen an die Kiste zu schrauben war dann der letzte Schritt um den Rohbau abzuschließen und eine Testmontage durchzuführen.

14.jpg

Diese Testmontage zeigte dann auch schön, dass die Kiste so passt wie ich es mir gewünscht habe. Die Ape steht ja bewusst auf der Kante der Einfahrt, ist also so "tiefgelegt" wie möglich, trotzdem hat die Kiste noch ausreichend Bodenfreiheit, sie sollte also auch bei tiefen Schlaglöchern und Bodenwellen nicht aufsetzen.

15.jpg

Auch wenn es das Foto etwas verfälscht, die Kiste ist knapp 1cm höher als der Mittelholm des Chassis, stellt also nicht den tiefsten Punkt dar.

16.jpg

Natürlich braucht die Konstruktion noch ihren Rostschutz, denn roher Stahl würde an dieser Stelle sehr schnell rosten. Darum zuletzt nochmal alles auseinander, grundieren und lackieren.

17.jpg

Während die Farbe trocknete habe ich mich dann um eine kleine Nebenbaustelle gekümmert. Meine treue alte AEG Bohrmaschine krankte etwas an der Kabeleinführung ins Gehäuse. Die Ummantelung der Anschlussleitung war nicht mehr wirklich gut. Das kann gefährlich werden.

18.jpg

Glücklicherweise stammt diese Maschine noch aus einer Zeit, als Reparaturen höher im Kurs standen als Wegwerfen. Entsprechend einfach war es, das Gehäuse zu öffnen, das Kabel etwas zu kürzen und sauber wieder einzubauen.

19.jpg

Außerdem ist die Gelegenheit günstig, um die Mechanik der Maschine zu säubern und zu schmieren. Mit frischem Fett im Getriebe läuft bohrt es sich doch gleich viel schöner.

20.jpg

Ein frisch restaurierter Gebrauchsoldtimer ist doch was feines.

21.jpg

Schwarzmalerei ist ja eigentlich nicht so mein Ding, dem Kistenhalter steht die Farbe aber gut. Zeit ihn endgültig an die Ape zu schrauben.

22.jpg

Vor und nach der Montage wurde natürlich alles gründlihc mit Permafilm eingekleistert, hier soll sich keine Kontaktkorrosion oder echter Rost einnisten können. Die Innenseite der Vierkantrohre habe ich mit der Hohlraumsonde mit Wachs ausgespritzt, so sollte das für lange Zeit geschützt sein.

23.jpg

Der Ölvorrat ist dann auch direkt aus dem Aufbau in die Unterbaukiste umgezogen. Es ist gut, dass der schmierige Trichter und die auch nicht immer hundertprozentig sauberen Flaschen jetzt aus dem Aufbau raus sind.
Oben auf der Kiste ist natürlich auch noch etwas Platz, wie ich diesen auf der Tour nutzen werde weiß ich noch nicht, mal sehen.

24.jpg

Wenn die Ape normal steht, also nicht mit den Hinterrädern in der Einfahrtrampe, sieht man schön, dass die Kiste reichlich Bodenfreiheit hat. Das sollte eigentlich passen.

25.jpg

Gut zugänglich ist sie so auch jederzeit, nur der Deckelverschluss per Gummiseil gefällt mir nicht wirklich, dafür muss ich noch eine bessere Lösung finden. Für die Thüringenreise sollte es so aber passen.

Avatar
Jeremy Pascal
Orkstyler

420 Posts
(Offline)
105
2. Mai 2018 - 12:40

Sehr gute Idee! Und schön aufgeräumt sieht es innendrin aus sf-smile

Den Verschluss könntest Du eventuell mit einer Metallöse mittig an der Oberkante lösen (innen). In den Deckel eine Öffnung machen, durch die die Öse nach außen geht und an der Außenseite ein Vorhängeschloss. Dann wäre das mit dem Diebstahlschutz auch gleich erledigt, Öl kostet ja auch ein bisschen.

PS: Exakt die gleiche alte Bohrmaschine hab ich auch sf-laughsf-laugh

Gast
106
2. Mai 2018 - 17:23

Das hatte ich auch schon überlegt, aber der Deckel ist so weich, dass er sich rumbiegt. Da braucht es schon beidseitige Verschlüsse. Mir sind heute noch Haubenzuhalter für Rallywagen eingefallen, mal schaun wo ich sowas zum Fusseltarif herkriege.

Avatar
slooowrider

2660 Posts
(Offline)
107
2. Mai 2018 - 22:15

Irgendwie hat das Ding doch Ärgerpotenzial. Mal sehen wie lange das Ding in deiner Gegend übersteht ohne "geknackt" zu werden. wah

"Wer Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird beides verlieren!" | © Benjamin Franklin

Gast
108
2. Mai 2018 - 22:27

Solange ich meinen üblichen Parkplatz habe ist das kein Problem, da müsste schon ein gleichzeitig zwegwüchsiger und magersüchtiger Ganove kommen. Der Abstand zwischen rechter Apeseite und Betonmauer beträgt da ~20cm, also etwas mehr als der Spiegel breit ist.

Mal abgesehen davon, wenn ich mich von den ganzen Halunken hier kirre machen lassen würde, dann hätte ich keine Ape sondern einen Fuchs. panzer

Avatar
hanafuda

1173 Posts
(Offline)
109
2. Mai 2018 - 22:35

hab grade den ganzen Threat aufgesaugt, danke das du uns so an deinem Dauerprojekt teilhaben lässt,ich liebe solche Projektthreats!

Grüße und allzeit gute Fahrt

Gast
110
2. Mai 2018 - 23:20

Komm nächste Woche nach Thüringen zum Treffen, dann kannst du dir den Hobel live ansehen 😉 Aber freut mich, dass dir meine Bastelei gefällt.

 

Heute Abend habe ich noch etwas Bastelmaterial geholt, mit etwas Glück wird das auch noch vor dem Treffen verwurstet.

01.jpgImage Enlarger

Schaumermal ...

Gast
111
5. Mai 2018 - 08:34

Oh, Geil!

N Dachgepäckträger für auf den Dachgepäckträger oben drauf...

Das ist dann wie eine Pizza Kalzone aus 2 Pizzen "einmal mit alles". kugeln

 

Die Kiste nebst Positionierung finde ich Scheniahl!

Hast du bei der Kiste eigentlich innen noch mal eine Querstrebe drin? Sonst hätte ich ja bedenken, das nach dem dritten echten original DDR Schlagloch auf der Kopfsteinpflaster-Käffer-Verbindungsstraße die Kiste weg ist. Weil dir die Schrauben aus dem "Boden" gerissen sind.

Oder stützt die sich hinten unten (gegebüber der Scharniere sozusagen) noch mal irgendwo ab? Ich befürchte das die Konstruktion so, im Fahrbetrieb, wackelt wie ein Lämmerschwanz. Mach mal n Drive By Video mit Backstein. (zum Drüberbügeln)

Hast du nicht die Möglichkeit von der Kistenvorderkante zur Pritsche oder ins Fachwerk ne Verbindung zu fusseln?

(Damit wäre der Arbeitsauftrag für heute erteiltteufel)

Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei ans Werk!

Gast
112
5. Mai 2018 - 20:52

Da die Ape heute krepiert ist, sind solche Überlegungen sowieso erstmal rein akademisch. Ansonsten beantworten sich deine Fragen eigentlich von selbst wenn du dir die Bilder anschaust 😉 Dann siehst du, wo das Problem mit dem Fachwerk der Pritsche liegt und Löcher bohren ist einfach keine Option.

Mach mal n Drive By Video mit Backstein. (zum Drüberbügeln)

Gerne, nachdem du mir 1.250€ überwiesen hast, soviel kosten ein neuer Schwingarm mit Federbein und Felge.

 

https://rollerchaos......r-zum.html

Gast
113
6. Mai 2018 - 16:47

 

 
Der Totalausfall der Ape gestern hat mir ehrlich gesagt keine Ruhe gelassen. Eigentlich war mit Michael ausgemacht, dass ich morgen zu ihm komme und wir uns die Sache gemeinsam ansehen. Trotzdem bin ich heute noch zu seiner Werkstatt rausgefahren, einfach weil ich mir den Vergaser nochmal in aller Ruhe ansehen wollte.
01.jpg

Also habe ich vor Ort die Gasfabrik nochmal rausgerupft und bin methodisch auf Fehlersuche gegangen, etwas wozu mir gestern einfach die nötige Ruhe fehlte.

02.jpg
Auffalen war auch, dass die Ape bei einem kurzen Startversuch vor der Vergaserdemontage ansprang, aber nach einigen Sekunden wieder ausging. Eigentlich ein typisches Verhalten für mangelnde Treibstoffzufuhr. Mein Grundgedanke, dass einfach kein Sprit im Motor ankommt war also wohl richtig.
03.jpg

Da die Vergaserdüsen völlig sauber waren, kann eigentlich nur das Schwimmerventil schuld sein. Ein im Grunde simples Bauteil, dass aber zu den wichtigsten Einzelkomponenten zählt.

04.jpg

Der Umstand, dass der Schaft der Schwimmernadel schief steht war mir gestern entgangen. Tatsächlich fiel die Nadel beim leisesten Druck auf den Schaft auseinander.

05.jpg

Verstellbar soll sie sein, aber eben nicht zerlegbar. Tatsächlich ist der lockere Schaft auch die Fehlerquelle gewesen.

06.jpg

Bei komplett abgesenktem Schwimmer (Stellung für Schwimmerkammer leer) bewegt sie sich so nicht weitgenug aus dem Sitz heraus.

07.jpg
Das Vergleichsbild mit komplett aufgehobenem Schwimmer zeigt, dass sich der Nadelkörper nicht bewegt, sondern nur der lose Schaft. Somit kann einfach nicht genug Treibstoff in die Schwimmerkammer nachlaufen um den Motor am Laufen zu halten.
 
Das Video (geht hier im Forum nicht, wer es sehen will: https://rollerchaos......-lebt.html ) zeigt einen groben Test, mit dem direkt an den Benzinhahn angeschlossenen Vergaser. Bei abgesenktem Schwimmer muss eigentlich ein kräftiger Strom auslaufen und es nicht nur müde tropfen.
08.jpg
Glücklicherweise war Michael trotz des heutigen Sonntags vor Ort und hat mir einen brauchbaren gebrauchten Vergaser aus seinem Ersatzteilfundus herausgesucht.
In diesen Vergaser habe ich dann die Düsen des alten Originalvergasers eingebaut und das Gebrauchtteil montiert. Tatsächlich sprang die Ape sofort an und eine ausgiebige Probefahrt verlief ohne jeden Zwischenfall.
09.jpg
Es scheint, als sei Luigi doch noch rechtzeitig zur Tour wieder auf der Straße zurück. Für heute habe ich die Ape zwar noch bei Michael stehen lassen, denn ich war ja mit dem Roller unterwegs, aber morgen werde ich sie abholen, das Ersatzteil bezahlen und (hoffentlich!) pannenfrei auf Reisen gehen können. 
 
Bei dieser Aktion hat sich einmal mehr gezeigt, dass es fast immer lächerliche Kleinteile sind die ein Fahrzeug außer Gefecht setzen. Ich werden jedenfalls so schnell wie möglich eine Schwimmernadel zum Bordwerkzeug der Ape lege, die aus dem alten Vergaser (der als Teileträger mit auf die Reise kommt), liegt jedenfalls im Müll, nicht dass sie noch für Verwirrung sorgt.
 
Avatar
slooowrider

2660 Posts
(Offline)
114
6. Mai 2018 - 20:37

Dann ist der Fehler ja gerade noch rechtzeitig vor der Tour aufgetreten. Glück im Umglück! Sehr schön, dass du dann entspannt starten kannst.

"Wer Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird beides verlieren!" | © Benjamin Franklin

Gast
115
6. Mai 2018 - 20:57

Sehe ich auch so, eine ziemlich doofe Sache. Vor allem eine, die ich bei einer Ape bisher noch nie hatte, zu solchen Sachen neigen Dellortos eigentlich nicht. Bisher kannte ich dieses Fehlerbild nur von Mikunis. Daher werte ich das mal als ärgerlichen Einzelfall und hoffe, dass ich in Zukunft meine Ruhe haben werde. Morgen stehen aber eh erstmal ~40km Überführungsfahrt von Michaels Schrauberhöhle zu mir nach Hause an, dann wird sich schon zeigen ob die Biene in den richtigen Tönen summt. 😉

Avatar
hanafuda

1173 Posts
(Offline)
116
6. Mai 2018 - 21:05

Hatte das auch grade bei meiner zweiten Slider, der Vergaser lief über aus dem Auslass und er nahm kaum Gas an, lief wie ein Sack Nüsse.Die Nadel getauscht (Dataparts - super schneller Versand!) und seitdem ist der Vergaser trocken und der Roller läuft, wahnsinn. Hab es zum Glück sofort lokalisieren können weil ich Luft durch pusten und ziehen konnte wenn Schwimmer eigentlich hätte zu machen müssen. Für jemanden der nicht wie wir schraubt kann sowas ein richtig nerviges zu findendes Problem sein...

Gute Fahrt dir und deiner APE

Gast
117
6. Mai 2018 - 21:22

Überlaufen ist genau das gegenteilige Extrem, nämlich eine Nadel die nicht mehr schließt. Das ist genau das, was bei Dellortos in diesem Bereich meistens passiert. Meistens ist der Gummikonus der Nadel schuld, da reicht dann eine neue Nadel. Seltener ist der Nadelsitz verschlissen.
Überlaufende Vergaser sind bei der TM ein relativ häufiges Problem, anders als bei Rollern ist es da aber immerhin keine Feuergefahr weil der Auspuff deutlich weiter weg ist

Gast
118
8. Mai 2018 - 06:45

speedguru sagt

Mach mal n Drive By Video mit Backstein. (zum Drüberbügeln)

Gerne, nachdem du mir 1.250€ überwiesen hast, soviel kosten ein neuer Schwingarm mit Federbein und Felge.

Hey, das war eher so gemeint wie blaue Ersatzflüssigkeit in Bindenwerbung... ein Serviervorschlagsf-wink

Aber schön das se wieder Tut, kurioser Fehler... merk ich mirsf-laugh

guten morgen

Gast
119
16. Mai 2018 - 10:08

So ganz auskuriert ist die Sache aber wohl noch nicht. Die Rücktour war streckenweise etwas zäh, Detais dazu folgen, wenn der Bericht steht. Durchgehalten hat die Karre aber ohne größere Mucken. headbang

Gast
120
17. Mai 2018 - 21:40
Wie berichtet hatte es auf der Tour durch Hessen mit der Ape einen kleinen Ausfall gegeben. Zündkerzenschmelze ist nie ein gutes Zeichen, unter anderem kann sie darauf hindeuten, dass der Motor extrem überhitzt hatte. Angesichts der Vergaserprobleme vor kurzem habe ich mir die Ape darum heute nochmal genau angesehen.
02.jpg

Der Vergaser selbst erwies sich dabei als völlig in Ordnung, keine Überraschungen an dieser Front.

01.jpg
Einerseits natürlich eine gute Nachricht, andererseits liefert es keine Erklärung für den Leistungsverlust und die zusammengebrannte Zündkerze. 
Bei Zweitaktmotoren grundsätzlich problematisch, aber als grober Indikator für den inneren Zustand des Motors dennoch brauchbar ist ein Kompressionstest. 
03.jpg
6bar sind arg wenig, das ist deutlich unter der Verschleißgrenze des Motors. Meine Befürchtung, dass hier irgendwas auf ziemlich unschöne Weise schief gegangen ist wurde dadurch natürlich bestätigt. Leider ist es bei der TM ein ziemlicher Aufriss den Zylinder zu ziehen, aber es hilft nichts, denn nur ein Blick ins Innere des Motors kann in solchen Fällen für Klarheit sorgen.
04.jpg

Der weiß verfärbte Auspuffkrümmer ist ein weiterer Indikator für ein Überhitzungsereignis. Zudem waren beide Krümmermuttern am Auslass relativ locker, ein weiteres Zeichen dafür, dass sich der Auspuff weit über das normale Maß erhitzt hatte, beim Abkühlen können sich dann nämlich die Muttern lösen.

05.jpg
Der Blick in den Auslasschlitz zeigte dann gleich das Grauen. Ein ganz offensichtlich schwer beschädigtes Kohlenhemd in Kombination mit heftigsten Verkokungen. Da TMs normalerweise nicht sondernlich zum zukohlen neigen ist auch dies ein Zeichen für Motorprobleme.
 
Der Grund für die relativ aufwendige Demontage des Zylinders bei der TM liegt darin, dass das hintere Motorstützlager Teil des Zylinderkopfes ist.
06.jpg
Um die Zylinderhaube abnehmen zu können, muss das Lager gelöst werden. Um das Gewicht des Motors heraus zu nehmen und gleichzeitig zu verhindern, dass der Motor abkippt und dabei das Schaltgestänge verbiegt muss also zunächst der Motorblock abgestützt werden.
07.jpg

Erst jetzt kann das Stützlager ausgebaut und die Zylinderhaube abgezogen werden. Die restliche Demontage des Zylinders ist dann nicht viel aufwändiger als bei einem Rollermotor.

08.jpg

Nachdem der Zylinder gezogen war, zeigte sich deutlich wie heftig der Kolbenschaden war.

10.jpg
Auslasseitig fehlt eigentlich das komplette Kolbenhemd unterhalb des Kolbenbolzens. Die Bruchkante ist frisch, keinerlei Brandspuren, was darauf hindeutet, dass dies die Ursache für den Motoraussetzer bei Friedberg war. 
09.jpg
Erstaunlicherweise ist das "Untergeschoss" des Motors, also Kurbelwelle und Lagerung, völlig unversehrt. Die Kurbelwelle sieht aus wie neu und läuft seidenweich und völlig spielfrei in ihren Lagern. Der Drehschieber ist unbeschädigt. Natürlich muss das Kurbelgehäuse vor dem Einbau eines neuen Zylinders gründlichst gespült werden, aber es ist schon faszinierend, dass ein derart großer Ausbruch am Kolben keinen Kurbelwellenschaden verursacht hat.
11.jpg

Auch der Zylinder weißt über, für die Laufleistung des Fahrzeugs völlig vertretbare, Laufspuren hinaus keinerlei Schäden auf. Die Bohrung des Zylinders ist halbwegs maßhaltig und deutlich innerhalb der Toleranz. Ungewöhnlich ist nur der extrem verkokte Auslasschlitz.

12.jpg

 

Interessant ist auch, dass die Verkokungen weich und nicht eingebrannt waren. Sie ließen sich ohne großen Kraftaufwand einfach abschaben. 
13.jpg
Bei großvolumigen und relativ heiß laufenden Zweitaktern wie dem Motor der TM ist das eigentlich ungewöhnlich. Es ist ein Hinweis darauf, dass diese Verkokungen noch relativ frisch waren. Vermutlich sind sie aufgrund schlechten Motorlaufs erst nach dem Aussetzer in Friedberg entstanden. Auch die seltsame bräunliche Färbung deutet darauf hin.
15.jpg
Die schwarz verkohlte Unterseite des Kolbenbodens passt ebenfalls zu dieser Theorie. Durch das fehlende Stück Kolbenhemd hat der Motor Abgase in die Kurbelkammer gesaugt und diese zusammen mit dem Frischgas herumgespült. Das erklärt den schlechten Motorlauf und die Verkohlungen an dieser Stelle.
14.jpg
Für den Kolben selbst gilt das Gleiche wie für den Zylinder. Die Verschleißerscheinungen, wie Laufspuren und geringer Blowby sind für die Laufleistung der Ape erstaunlich gering. Vor allem zeigen sie aber keinerlei Spuren einer massiven Überhitzung.
16.jpg
Ebenso ist auch der Kolbenboden frei von den, bei stark überhitzten Motoren eigentlich üblichen, Einschlägen und Einbrennungen. Es hat den Anschein, als sei einzig und allein das brechende Kolbenhemd für den kurzen Ausfall verantwortlich. Die Zündkerze könnte durch eine kurzzeitige Stauung überhitzter Abgase verbrannt sein. Das Bruchstück wurde vermutlich in den Auspuff gesaugt und steckt dort fest, was zusammen mit schlechter Kompression und Verbrennung für den massiven Leistungsverlust gesorgt hat.
Letztlich ist es pures Glück, dass der Motor nicht völlig vor die Hunde gegangen ist. Im Kubelgehäuse hätte das Bruchstück den Motor mit ziemlicher Sicherheit final zerstört. So bleibt es bei einer teuren aber handwerklich relativ harmlosen Reparatur, nämlich dem Einbau eines neuen Zylinderkits und eines neuen Auspuffs.
17.jpg
Bis die dazu notwendigen Ersatzteile eingetrudelt sind, kann der Motor etwas am improvisierten Motorhalter baumeln und die Ape sich in der Werkstatt von der Tour erholen. Verdient hat es der alte Blecheimer ja.
19.jpg

Es ist immer wieder erstaunlich, wie zäh diese Viecher doch sind.

 
Forum Timezone: Europe/Berlin
All RSSShow Stats
Administrators:
slooowrider
Top Posters:
Newest Members:
StabrovSic
Forum Stats:
Groups: 4
Forums: 14
Topics: 1197
Posts: 16996

 

Member Stats:
Guest Posters: 70
Members: 1249
Moderators: 0
Admins: 1
Most Users Ever Online: 211
Currently Online:
Guest(s) 1
Currently Browsing this Page:
1 Guest(s)