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langsam wird mir die Karre unheimlich ...
Gast
1
8. August 2016 - 15:39

 

 
Wie berichtet hatte die X30 in Graz unvermittelt den Geist aufgegeben. Darum habe ich mich heute in der Werkstatt daran gemacht, den Fehler zu suchen und das Mofa wieder zum laufen zu bringen.
 
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Zunächst mussten aber erstmal der gruselige Tourensitz und der unschöne, auf Reisen aber ganz praktische, abschließbare Tankdeckel weg. Beides war schnell erledigt und ich habe mich auf die Technik des Mofas gestürzt.
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Eine gründliche Kontrolle der Zündung blieb ebenso ohne Befund wie die des Vergasers. Vor einem Kompressionstest wollte ich es dann aber nochmal wissen und habe einen halbherzigen Versuch unternommen, den Motor zu starten. Also Tritt aufs Pedal, eine halbe Umdrehung und: Sie läuft !?
 
Was genau ist das nun schon wieder? Ich habe keine Ahnung, war aber mutig genug, mit dem Mofa eine Probefahrt zu unternehmen und auch zur Waschhalle zu fahren. Völlig ohne Probleme.
 
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Langsam wird mir die Sache unheimlich, hier muss auf jeden Fall noch genau nachgeforscht werden, was der Kiste im Magen lag. Ein Zusammenhang mit dem Heißstartproblem (das noch immer besteht) ist wohl logisch anzunehmen. Was kann das nur sein?
Bisher erneuert wurden:
- Unterbrecher, Kondensator, Zündkerze, Zündkabel und Stecker
- Simmerring auf der Zündungsseite
- Vergaser wurde neu abgedichtet
- Zylinderkopf ohne DeKo-Ventil aufgesetzt
 
also falls jemand noch ne Idee hat, immer nur her damit ... sauer
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thum
Freiberg (Sachsen)

626 Posts
(Offline)
2
8. August 2016 - 19:17

Das Puchal wollte einfach nicht mehr weg von Zuhause. Und wahrscheinlich schmeckt der österreichische Sprit auch besser. Ist also was psychologisches sf-wink

Vielleicht kann die Jawa es ja trösten - die kann nicht mal ihren Heimatort buchstabieren...

prost

"Sieht aus wie ein Fisch, bewegt sich wie ein Fisch, lenkt sich wie 'ne Kuh." (Douglas Adams)

Gast
3
13. September 2016 - 21:46

 

 
 
Die X30 stand jetzt einige Zeit nur herum, denn ich hatte nicht wirklich Zeit und Lust mich weiter mit dem merkwürdigen Heißstartproblem zu befassen. Heute war endlich mal die nötige Ruhe und habe mich das Mofa nochmal vorgenommen.
 
Da im Grunde alles ausgeschlossen ist, was sich logisch ausschließen lässt, habe ich beschlossen einen Blick ins Innere des Motors zu werfen. Sprich: Zylinder ziehen war angesagt.
 
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Die Sache begann dann schon damit, dass sich mich über die Qualität des Nachbauauspuffs tierisch aufgeregt habe. Das Ding war jetzt keine 1.000km am Moped, hat nich einmal Regen gesehen und war trotzdem völlig festgerottet. Zudem pellt sich die Chromschicht am Krümmer großflächig ab. Warum gibts heutzutage eigentlich nur noch solchen Rotz zu kaufen?
 
Aber egal, um den Auspuff ging es ja nicht. Dieser flog erstmal in die Ecke, ob er wieder an die X30 zurück darf wird die Zukunft zeigen. Der Zylinder lies sich recht problemlos ziehen, wenn man davon absieht, dass drei der vier Stehbolzen mitgekommen sind. Die Kopfmuttern sind einfach rettungslos verbacken, hier ist also auch noch Arbeit angesagt. 
Leider zeigte sich am Kolben dann ein Bild des Grauens. Der Druckmacher ist völlig verbrannt, vom Kolbenring kaum etwas übrig und der Kolbenbolzen derart mit dem Pleuellager verbacken, dass ich ihn nicht ziehen konnte. Selbst mit der Ausdrückzange geht da nix. Diesen Arbeitsschritt habe ich darum erstmal vertagt, die Kurbelwelle zu beschädigen ist das Letzte was ich will.
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Leider ist auch der Zylinder völlig verwüstet. Im Bereich des Zylinderfußes gibt es eine fast 3mm  tiefe Kerbe und ein Stück des Stützers ist herausgebrochen. Vermutlich hat dieses Teil auch den Schaden verursacht bevor es durch den Auspuff ausgeblasen wurde.
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Quer gespülte Zweitakter, wie der Motor der X30, sind sehr empfindlich auf Kompressionsverlust. Es ist also recht wahrscheinlich, dass ich hier die Ursache für das Problem gefunden habe. Der Motor hat kalt genug Kompression zum anspringen, warm reicht es grad noch zum laufen, aber nicht mehr für den Start. 
 
Es beginnt also die Suche nach einem neuen Zylinderkit mit Kolben. Mal sehen wie das noch werden wird.
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slooowrider

2660 Posts
(Offline)
4
14. September 2016 - 09:18

Aua!

Aber wenigstens scheint es ein offensichtliches Problem zu sein. Schlimmer wäre es gewesen, wenn du nichts gefunden hättest.

"Wer Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird beides verlieren!" | © Benjamin Franklin

Gast
5
14. September 2016 - 17:46

Das stimmt schon. Aber jetzt wirds halt haarig.

Theoretisch könnte man einen Maxizylinder auf die X30 setzen, das geht problemlos, aber es ist halt nicht original und der Zylinder hat andere Rippen, man siehts also sofort. Ich suche daher zur Zeit nach einem original 25km/h Zylinder für die X30 bzw. Sprinter (wie sie in der Schweiz hieß). In Ösiland kennt man das nicht, da gibts nur die 40km/h Version. Aber bevor ich das mache gibts eine Runde zeitgenössisches Tuning 😉
Wobei unser Motorenmann meinte, man könne den Zylinder vermutlich ausbohren und eine trockene Buchse einziehen. Das ist aber wirklich die allerletzte Option, denn die Kosten dafür sind selbst beim letzten existierenden Exemplar ein bisschen sehr heftig. Er meinte da müsse ich um die 1.000€ rechnen und das ist schon der Freundschaftspreis. wah

Immerhin ist die Kurbelwelle unbeschädigt. Denn DAS wäre der Supergau, hier kann man nämlich nicht mit Maxiteilen improvisieren.

 

Die wertvolle und schwach gelagerte Kurbelwelle ist auch so ziemlich alles, was mich davon abhält sowas zu bestellen 😉

http://www.puchshop......spuff.html

Gast
6
17. Oktober 2016 - 17:02
Der Rote Baron ist fertig für den Winter, es ist also Zeit, sich komplexeren Baustellen zuzuwenden. Dazu zählt zweifellos die X30. Diese stand seit der Demontage des Zylinderblocks unberührt herum. 
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Normalerweise ist es kein Problem den Kolben zu demontieren. Doch mit alten Fahrzeugen kommen eben auch die Probleme des Alters. In diesem Fall war es ein mit dem Pleuellager fest verbackener Kolbenbolzen der die Demontage erschwerte. Bei eingebautem Motor habe ich es nicht geschafft den Kolben vom Pleuel zu trennen. Also raus mit dem Antrieb. Was ohnehin keine schlechte Sache ist, denn so kann ich vor dem Einbau den stark verschmutzten Rahmen einmal gründlich reinigen. 
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Glücklicherweise war der Ausbau des Motors kein Problem. Die drei Haltebolzen gingen leicht heraus und somit war die Trennung schnell vollzogen. 
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Aus der Nähe betrachtet wird das Problem leicht verständlich. Der Sitz des Kolbenbolzens war mit Verbrennungsrückständen völlig verklebt, der Bolzen darum wie festbetoniert. Mit der großen Wasserpumpenzange und Stecknüssen als Druckstück ist es mir dann jedoch gelungen, den Bolzen heraus zu drücken. 
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Anschließend zeigte sich bei der obligatorischen Prüfung mit dem Haarlineal, dass das Pleuel unbeschadet ist. Die Kurbelwelle zeigt auch keinerlei unzulässiges Spiel, es ist also anzunehmen, dass die Motorinnereien in gutem Zustand sind. Kolben und Zylinder werde ich in der kommenden Woche bei einem Spezialisten prüfen lassen. Zwar halte ich es für extrem unwahrscheinlich, dass diese Teile rettbar sind, aber angesichts der Seltenheit von X30-Teilen will ich hier nichts unversucht lassen. 
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Interessant ist auch der Blick in den Zylinderschacht des Motors. Hier sind deutlich die Verbrennungsrückstände zu erkennen, die sich bis in die Kurbelkammer ausgebreitet haben. Ein untrügliches Zeichen für einen völlig verschlissenen Kolbenring. 
 
Ein Ersatzzylinder für die X30 lässt immer noch auf sich warten. Darum habe ich heute mit der geplanten Generalreinigung angefangen.
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Im Bereich des Motorhalters und der Schwinge war der Rahmen in den letzten Jahren ziemlich versifft. Grund dafür dürfte Hauptsächlich der andauernde Ölverlust des Motors sein. Ein seltsames Problem, dem ich jetzt auch auf die Schliche zu kommen hoffe. Denn ein offensichtliches Leck habe ich bisher nicht finden können. 
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Fürs erste ist es aber wieder einmal erstaunlich, was ein bisschen Geduld, Bremsenreiniger und Polierpaste bewirken. Als nächstes werde ich wohl den  Tank abnehmen und das Vorderteil des Rahmens putzen. So aufgemöbelt mach die X30 dann gleich nochmal so viel Spaß. 
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slooowrider

2660 Posts
(Offline)
7
17. Oktober 2016 - 17:08

Sieht gut aus, weiter so!

"Wer Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird beides verlieren!" | © Benjamin Franklin

Gast
8
17. Oktober 2016 - 17:13

Mal sehen, die Mechanik macht mir da mehr Sorgen als der Dreck. Bisher ist kein X30-Mofa Zylinder aufzutreiben. Wird wohl doch auf einen Maxizylinder als Übergangslösung hinauslaufen, auch wenn mir sowas Bauchschmerzen verursacht.

Das sind halt so die Problemchen mit Raritäten ...

Gast
9
28. Oktober 2016 - 21:56

 

 
Nein, einen neuen Zylinder für die X30 habe ich immer noch nicht. Allerdings gibt es auch mehr zu tun, also geht es erstmal an einer anderen Stelle weiter.
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Die X30 verliert auf der Kupplungsseite Öl, allerdings ist es mir bisher nicht gelungen, die Quelle zu lokalisieren. Ich kann nur sicher sagen, dass es nicht die Dichtung des Kupplungsdeckels ist. da sie jedoch auch nicht aus der Öleinfüllschraube oder dem Zentrierhut ölt, kann es nur noch die Kupplungswelle sein. Um an diese heran zu kommen, muss der Kupplungsdeckel runter. Nach dem Ablassen des Öls eine relativ einfache Übung. 
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Der Ausbau der Kupplungswelle ist relativ simpel. Hier muss lediglich der Segering entfernt werden, der die Welle im Gehäuse hält. Danach kann sie als komplette Einheit ausgebaut werden. 
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Wie es bei Oldtimern eben so ist, finden man bei solcher Gelegenheit gleich noch mehr Arbeit. In diesem Fall eine gebrochene Rückstellfeder. Die Undichtigkeit ist wohl dem winzigen (und leider nicht genormten) O-Ring auf der Welle geschuldet, der Federbruch hatte keine unmittelbar spürbaren Auswirkungen, aber hier muss natürlich auch ein neues Teil her. 
Immerhin sind, was bei Puch ja durchaus nicht selbstverständlich ist, alle nötigen Teile zu einem vernünftigen Preis lieferbar.
 
 
Gast
10
6. November 2016 - 21:14
Manchmal läuft einfach alles so wie man es sich wünscht. So kamen zum Beispiel die erwarteten Ersatzteile für die X30 fast gleichzeitig an und ich hatte somit alles beisammen, was benötigt wurde um das Fahrzeug wieder zusammenzubauen.

 

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Bevor der neue Zylinder drauf konnte ging es ersteinmal an die Kupplungsmechanik. 
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Dank der passenden Ersatzteile war der Deckel innerhalb weniger Minuten komplettiert. Zeit die Kupplung selbst in Augenschein zu nehmen.

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Grundsätzlich waren die Reibscheiben in gutem Zustand, da ich jedoch Neuteile da hatte kamen sie rein. Die Hoffnung, dass somit an dieser Seite des Motors ersteinmal Ruhe einkehrt ist noch nicht gestorben. Es muss sich natürlich noch zeigen, ob das Triebwerk jetzt auch öldicht ist. Den Deckel habe ich jedenfalls mit einem guten Gefühl zugemacht. 
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Zum neuen Zylinder gab es auch einen Satz neuer Stehbolzen. Auch diese ließen sich problemlos einziehen. Lediglich der bei der Demontage verbliebene Stehbolzen musste mit etwas Hitze zum loslassen überredet werden. 
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Das Zylinderkit, welches geliefert wurde, ist natürlich kein Originalteil. Es handelt sich um ein, eigentlich für die Maxi vorgesehenes, Kit mit einem Nachbauzylinder. Dieser entspricht der Serienausführung für Österreich und die Niederlande. Ob dies noch Abstimmungsänderungen am Motor nach sich ziehen wird muss sich zeigen. Die Qualität des von Airsal hergestellten Satzes ist jedenfalls untadelig. Von den unterschiedlichen Gussmarken abgesehen ist es eine perfekte Kopie des Originalteils. 
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Entsprechend leicht ging dann auch die Montage des Motors von der Hand. Angesichts der teilweise absurd schlechten Ersatzteile, die heutzutage hergestellt werden, eine echte Wohltat einmal ein gutes Teil in Händen zu halten.
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Wieder in den Rahmen eingesetzt, verursachte der Nachbauauspuff Probleme. Dieser passte ja schon mit dem alten Zylinder nicht gescheit, am Neuteil war er garnicht zu montieren. Darum habe ich ersteinmal den perfekt passenden, aber leiden völlig zugekohlten, Originalauspuff montiert. 
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Ob ich mir die Arbeit machen werde das Nachbauteil anzupassen, oder nach einem guten Orginalauspuff suchen werde weiß ich noch nicht. Das hängt auch davon ab, wie sich das Altteil bei den ersten Testfahrten schlägt. Aufgrund des schlechten Wetter gab es heute nämlich nur einen Standversuch.
 
 
 
Das Video lässt erahnen, wie gut die Kompression des neuen Zylinders ist. Zudem springt die X30 jetzt auf den ersten Kick an und nicht erst nach längerem "Strampeln". All dies macht Hoffnung und steigert die Vorfreude auf die erste Testfahrt mit dem Mofa. Hoffentlich gibt es auch im November noch ein paar angenehme Tage, die sich für solche Tests eignen. Es wäre schön, schon weil die Frage nach der Abstimmung mit Standversuchen nicht zu beantworten ist.
Gast
11
8. November 2016 - 16:10

 

 
Das Wetter war, zumindest für November, einigermaßen. Während es anderswo geschneit haben soll, war meine Gegend vom weißen Dreck verschont. Also bin ich nach der Arbeit noch kurz in die Werkstatt gefahren, bessere Bedingungen um die X30 zu testen wird es so bald wohl nicht mehr geben.
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Das Fazit der Probefahrt ist durchwachsen. Das Mofa läuft kräftig, eigentlich so wie es soll. Allerdings räuchert der Motor ziemlich (auch warm) und kommt nicht wirklich auf Drehzahl. Auch der Durchzug ist nicht wirklich überzeugend, es wird also noch einiges an Abstimmungsarbeit notwendig werden. Allerdings war das ja auch zu erwarten.
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Etwas erstaunt mich allerding das Brennbild der Zündkerze. Eigentlich hätte ich ja erwartet, dass der Motor zu mager laufen müsste. Allerdings zeigen sich im Laufverhalten und auch im Kerzenbild die typischen Spuren von überfettetem Gemisch. Leider habe ich keine Düsen für den 12er Bingvergaser da, kann also noch nicht sinnvoll testen. Der nächste Schritt ist nun, ein paar Testdüsen zu besorgen und dann weiterzusehen. Hoffentlich spielt das Wetter noch etwas mit.
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