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der Fluch billiger Ersatzteile, oder warum Geiz NICHT geil ist
Gast
1
27. Juni 2013 - 22:26

Das Thema Ersatzteilpreise hatten wir ja hier schon wiederholt. Sicher, niemand zahlt gerne zuviel und die Preise mancher Hersteller sind zweifellos überzogen. Das andere Ende der Fahnenstange, das Reich der Billigstteile ist aber noch dunkler.
Hier mal etwas aus der Welt der Vespas, ab von Eisdiele und Retro-Kult-Glam.

Ich habe heute bei einer V50 einen neuen Unterbrecher eingebaut. Reproteil, Made in PingPong. Kosten: ~7€. Das Problem: Ich habe die Arbeit dreimal gemacht bis ich einen Unterbrecher hatte mit dem der Roller überhaupt ansprang. Dieser hielt dann eine halbe Standardprobefahrt, also knapp fünf KM. Der nächste Unterbrecher, also Nummer Vier, brachte dann zuverlässigen Motorlauf ins Spiel.
Ich weiß genau das ich den Roller bald wieder in den Fingern haben werde, nämlich sobald dieser Unterbrecher abgeraucht ist. Das wird etwa 2.000km dauern. Zum Vergleich: die alten Originalteile hielten zwischen 15.000 und 20.000km.

Gleiches Spielchen beim nächsten Patienten, einer PX200 von 1992. Der Roller frisst, wie viele seiner Artgenossen, Kupplungsbeläge. Grund: Die erhältlichen Reproteile, der Satz zu knapp 12€, sind von so schlechter Qualität das sie dem Drehmoment des 200ers nicht lange gewachsen sind.

Das sind nur zwei Beispiele für ärgerliche Probleme, verursacht durch Billigstersatzteile.
Man kann nun natürlich, völlig zurecht, die Frage stellen: Wenn man weiß das der Kram nix taugt, warum kauft man ihn dann? Ganz einfach: Es gibt nichts anderes mehr.
Es klafft eine riesige Kluft zwischen windigen Billigteilen die vorgeben Nachfertigungen von Originalteilen zu sein und superteuren Rennsportteilen, die zwar halten jedoch für den Normalfahrer unsinnig sind.

Kauft man bei Piaggio ein bekommt man identische Reproteile, ebenfalls billig gemacht und von windiger Qualität. Schön verpackt in einer bunten Tüte mit dem berühmten Logo. Die Preise sind auch hier moderat (angesichts der Billigkonkurrenz würde das Zeug sonst keiner kaufen), aber das hilft auch wenig wenn ein Roller dauerhaft und zuverlässig funktionieren soll.

Die Folge: Die Preise für gebrauchte aber benutzbare Originalteile aus alter Fertigung sind seit Jahren durch die Decke. Kurioses Beispiel: Ein neuer Auspuff für eine Cosa kostet 60€, einen völlig abgeranzten, möglicherweise schon nachgeschweißten Originalauspuff für 100€ bezeichnet man als Schnäppchen. Grund: Die Teile aus alter Fertigung sind aus dickerem Stahlblech und halten, auch in schlechtem Zustand, deutlich länger als die neuen Nachfertigungen, die oft schon nach einer einzigen Saison durchgerostet sind.

 

Darum: Freut euch wenn ihr für eure Karren Teile kriegt die was taugen. Auch wenn das Preisschild im Moment nervt, bedenkt einen alten Leitspruch:

"Ich bin zu arm um was billiges zu kaufen!"

 

 

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slooowrider

2661 Posts
(Offline)
2
28. Juni 2013 - 00:02

Mal wieder was fürs Gruselkabinett.

Allerdings muss ich anmerken dass Ersatzteilpreis von 600,- den gleichen Effekt erzielen. Der Roller läuft nicht mehr. Ob jetzt durch Billigteile oder wirtschaftlichen Totalschaden. ^^

Ehrlich gesagt ist das doch alles Mist. Gibts da keine Alternative? Sich sowas fertigen lassen oder von anderen Modellen adaptieren?

"Wer Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird beides verlieren!" | © Benjamin Franklin

Aerpelinde
3
28. Juni 2013 - 00:25

Da schein ich bei meinem Dicken, Schwein zu haben. Zumindest wirken die Ersatzteile hochwertiger als alles, was es an Zubehör gibt. Hat zwar seinen Preis, aber das geht schon noch klar.

Gast
4
28. Juni 2013 - 15:32

Bestimmte Ersatzteile (Kupplungskörbe für Largeframes z.B.) werden in der Vespaszene nachgefertigt. Aber mach mal dem Normalkunden klar das seine Dauerprobleme mit 40€ Kupplungskörben durch ein 800€ Kleinstserienteil zu lösen seien ...

Manche Leute sind leider unbelehrbar. Die einzigen denen das nutzt sind die Leute die den Billigrotz produzieren und verkaufen (man darf ja nicht vergessen: wenn der Kram hier beim Kunden landet hat er schonmal die halbe Welt umrundet und zig Leute haben dran verdient ...).

 

Es gab ja bis vor einigen Jahren problemlos Ersatzteile in guter Qualität zu durchaus angemessenen Preisen, aber da es bekanntlich immer einen geben wird, der es schafft etwas ein bisschen schlechter zu machen, nur damit er es billiger verkaufen kann ist das jetzt Vergangenheit. speien

Im Rückblick weiß ich, das Anfang der 90er Jahre ein Satz Kupplungsscheiben für die PK beim Piaggiodandler um die 100 Mark gekostet hat. Beim SIP in Landsberg (damals der einzigen alternativen Quelle) gabs italienisches Zubehör für 80 Mark. Die Dinger waren genauso gut wie die Originalteile, der einzige Nachteil war das man zwei Wochen drauf gewartet hat (war damals ja wirklich noch Mailorder mit Bestellpostkarte, gab ja nichtmal Fax).

 

 

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