Slooowriders - Rock 'n' Roller

Peter (Mozart) und ich haben Hamburg einen Besuch abgestattet. Es ist eine wirklich schöne Stadt und wird mich bestimmt wiedersehen.

Am ersten Tag ging es nur ums Fahren. Peter passte sich mit seiner 125er Kymco Like meinem langsamen Giggle an.

435km waren es bis Rahlstedt (Nord-Ost von HH). Um 1900 kamen wir an, nachdem es mindestens die Hälfte der Zeit geregnet hatte. Es war recht anstrengend und ermüdend. Wir mussten aber so früh ankommen, da an diesem Abend noch ein Geburtstag von Peters Freund ausgerichtet wurde und der Abend endete um 0200 in der Nacht völlig übermüdet.

Tags darauf ließen wir es langsam angehen und fuhren erst nachmittags in die Stadt.

Wir parkten in der Speicherstadt und bummelten die Elbe entlang.

An den Landungsbrücken genehmigten wir uns ein Bier. Hamburg ist teuer, gerade in Touristengegenden. Ein Halbes schlägt mit 5€ zu Buche.

Dafür hat man ein tolles Ambiente und schöne Ausblicke, gepaart mit nordischer Gelassenheit.

Anschließend fuhren wir zurück nach Rahlstedt und verbrachten einen schönen Abend auf der Terrasse.

Weggefahren sind wir nicht mehr, da wir am nächsten Tag früh aufstehen wollten.

An Tag 3 war um 0430 die Nacht für uns vorbei und wir fuhren in die Stadt an den Hafen. Der Fischmarkt hat jeden Sonntag, aber nur sehr früh geöffnet und muss zwingend übermüdet besucht werden.

Hamburg scheint ein gefährliches Pflaster zu sein.

Um 0630 war hier die Hölle los. Hauptsächlich mit Nachtschwärmern, welche die Nacht auf der Reeperbahn oder in der Stadt durchgefeiert hatten.

Ich genehmigte mir erst einmal das obligatorische Fischbrötchen zum Frühstück. Danach ging es in die Fischauktionshalle.

Hier spielen im Wechsel 2 Bands auf beiden Bühnen auf, welche sich jeweils an der Stirnseite der Halle befinden. Fisch wird hier leider schon lange nicht mehr gehandelt. Hatte ich hier auf einen in Ansätzen noch ursprünglichen Markt gehofft, wurde ich enttäuscht. Der Fischmarkt ist eine, nur noch für die Touristen gepflegte, Veranstaltung.

Sieht man aber über diesen Punkt hinweg, macht es richtig Spaß, vor allem auch wegen der ungewöhnlichen Uhrzeit.

Leider sahen wir kurz darauf um 0730 Gewitterwolken aufziehen. Wir begaben uns direkt zu den Rollern und fuhren zurück nach Rahlstedt.

Leider schafften wir es nicht und mussten uns unter einer Unterführung in Sicherheit bringen.

Es schüttete 1 Stunde wie aus Kübeln, bevor wir weiterfahren konnten.

Hiernach packten wir unsere 7 Sachen, verabschiedeten und bedankten uns herzlich von Peters Freunden. Wir waren mit Peters Bruder zum Frühstück verabredet und kamen in Ohlsdorf (nördliches HH) gegen 1100 an.

Wir verbrachten den Tag mit paddeln auf der Alster und faul Rumliegen im Schrebergarten.

Am 4. Tag fuhren wir nach Hohwacht an die Ostsee zum Baden. Die Kamera nahm ich nicht mit, aus Sicherheitsgründen. Der Tag war gemütlich und das Wasser herrlich.

Zurück in Ohlsdorf fuhren wir mit der U-Bahn in die Stadt.

Der Hamburger DOM ist das dortige Volksfest und umgibt diesen beeindruckenden Bunker (http://de.wikipedia......t%C3%BCrme).

Sehr groß ist es, aber kennt man ein Volksfest, kennt man alle. Der DOM findet 3x jährlich, einen Monat lang statt. Ich finde das ist eine sehr lange Zeit.

Es gibt viel Schmalz- und Quarkgebäck zum Unterschied zu den südlichen Volksfesten.

Nach dem Durchschlendern zog es uns in den Hafen zu den Landungsbrücken,...

...denn dort fand ein sehr schönes Lichtspektakel statt (http://www.hamburg.d.....rt-hamburg).

Zu sehen ist die Rio Blanco (http://www.hafen-ham.....rio-blanco), ein Containerriese, welcher in der Blohm + Voss Werft gerade überholt wird.

Ich fotografierte viel. Solche Motive machen Spaß. Es war unter der Woche und daher nicht viel los, aber dadurch war die Stimmung sehr gelockert und ruhig. Das Wetter spielte auch mit; eine sehr schöne und laue Sommernacht.

Das Wasser war glatt, kein Lüftchen ging.

Im linken Drittel, mit den Baukränen, befindet sich die, immer noch nicht fertige, Elbphilharmonie. Ganz Rechts mit den runden Bögen, ist das Hamburger Theater mit dem Musical "König der Löwen".

Das ist eines meiner besten Nachfotos überhaupt. Ich findes es sehr gelungen. Sogar das beleuchtete HH-Logo, im rechten Drittel, ist zu sehen.

Die Rickmer Rickmers (http://de.wikipedia......8Schiff%29), ein Frachtsegelschiff, welches heute als Museumsschiff dient.

Anschließend liefen wir Richtung Reeperbahn, verloren aber die Lust und stiegen direkt in die nächste U-Bahn ein. Beim Umsteigen merkten wir, dass wir gestrandet waren. Um 0100 stellt der Schienenverkehr in HH unter der Woche den Betrieb ein. Glück hatten wir, dass wir unbemerkt den letzten Zug bis Kellinghusenstraße bekommen hatten und Pech, weil wir nun über eine Stunde laufen mussten, obwohl die Beine schon müde waren. Um 0230 lagen wir endlich in der Koje.

Wir schliefen uns aus und fuhren erst Mittags am 5. Tag mit der Bahn in die Stadt zurück. Peters Bruder begleitete uns und zeigte uns schöne Ecken von HH.

Der Alte Elbtunnel (http://de.wikipedia......-Elbtunnel), ist ein architektonisches Meisterwerk des vergangenen Jahrhunderts. Er ist sehr sehenswert, auch wenn er gerade in Revision ist und nur eine Röhre geöffnet ist. Die Revision hat 1994 begonnen und wird auf Grund der schwierigen Bedingungen noch viele Jahre andauern.

4 Aufzüge für Fahrzeuge und 2 Aufzüge für Personen befördern auf jeder Seite die Tunneldurchquerer nach unten. Das ist einmalig. Die einzige ähnliche Tunnel-Aufzug-Kombination wurde in Glasgow schon vor Jahrzehnten stillgelegt.

Unten werden die Fahrzeuge eingewiesen. Es herrscht reger Funkverkehr, da aktuell nur eine Röhre zur Verfügung steht und sich die Fahrtrichtungen abwechseln müssen. Stau gab es aber keinen. Fast aller Verkehr nutzt die Elbbrücken oder den neuen Elbtunnel.

430m ist der Tunnel lang und liegt 16m unter dem Hamburger Wasserspiegel.

Die Fahrbahn ist mit 1,92m sehr eng und sollte von Fahrzeugen mit Niederquerschnittsreifen und Aluminiumfelgen gemieden werden.

Als Passant kann man auch Treppenhäuser, statt der Aufzüge benutzen.

Einen schönen Ausblick über den Hafen bekommt man in der Tower-Bar, 62m über dem Boden.

Wusstest Ihr, dass das komplette Kölner Stadtgebiet in den Hafen von Hamburg passen würde?

Hiernach schauten wir noch in der Kirche Sankt Michaelis (http://de.wikipedia......Hamburg%29) vorbei. Es ist eine der schönsten Kirchen, ich welcher ich je war. Sehr hell, freundlich und einladend. Die kostenpflichtigen Führungen für Krypta oder Glockenturm nahmen wir aber nicht wahr.

Wir liefen flussaufwärts und passierten die Elbphilharmonie. Ein wirklich schönes Gebäude, welches in Form und Details an Schiffe, Fischschuppen, Wellen und allem Maritimen erinnern soll. Nur ob es das viele Geld wert ist?

Eine kurze Strecke nahmen wir die S-Bahn. Vorsicht für die Südländer. S-Bahn ist hier der Begriff für Trams/Straßenbahnen, nicht wie bei uns für Nahverkehrszüge.

Am Hamburger Rathaus fand das "Stuttgarter Weinfest" (http://stuttgarter-w.....038;lang=1) statt. Wir hielten uns hier aber nicht auf, sondern gingen in eine Sushi-Bar Fisch futtern. Peters Bruder schloss sich nicht an und wir trafen uns nach dem Essen wieder in Ohlsdorf.

Wir gingen früh schlafen, da uns am nächsten Tag eine lange Heimfahrt bevor stand.

Die Abfahrt war um 0900 nach einem reichlichen Frühstück. Wir bedankten uns noch herzlich für die Gastfreundschaft und fuhren los.

Natürlich wollten wir nun den Alten Elbtunnel nutzen und einen Abstecher durch den Hafen machen.

Passanten zahlen nichts, motorisierte Fahrzeuge 2€.

Der "kleine" Abstecher durch den Hafen und über die Köhlbrandbrücke (http://de.wikipedia......r%C3%BCcke), welche leider bis 2018 abgerissen werden muss, war ein Großer. Der Hafen ist wirklich riesig.

Die Brücke erfüllt nicht mehr die aktuellen baulichen Standards und hat zudem, mit 53m lichter Höhe, eine zu geringe Durchfahrtshöhe für moderne Containerschiffe. Der Ausblick von ihr über den Hafen ist gigantisch. Solange es sie noch gibt, sollte man einmal darüber fahren.

Beim Tanken sahen wir diesen Hanomag auf Europareise, gesteuert von einem jungen Pärchen. Eine alte BMW war auch mit an Bord. Ein tolles Unterfangen, auch wenn ich nicht den Sprit dafür bezahlen möchte.

Nach 13 Stunden Fahrt und 500km kamen wir um 2200 zu Hause an. Müde und geschafft.

Es waren sehr schöne 6 Tage und der kleine Urlaub entschädigt etwas für die nicht stattfindende nächste große Rollertour. Darauf muss ich leider dieses Jahr verzichten. Aber ein nächstes Jahr gibt es immer, hoffe ich doch.