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erster Peugeot - Jetforce
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hanafuda

1173 Posts
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121
20. Januar 2019 - 23:01

sie wird leicht feucht, also ich denke schon das Kraftstoff ankommt, es ist ja auch so, wenn ich Starthilfe in den Luftfilter sprühe kommt dieser nach 5-10 kicks an, also sollte ja Kraftstoff durch kommen, oder? Muss ich mir aber nochmal ganz in Ruhe anschauen die Tage. Luftfilter ist nagelneu.Vorverdichtung bleibt nur noch das ich nochmal diese blöde Frischluftpumpe abdichte, Motorblock ist ja neu abgedichtet und wenn ich Dampf in den Block puste kommt auch wirklich nirgendwo was raus, ausser am Auspuffauslass... ja,ist schwierig

Gast
122
21. Januar 2019 - 18:48

Wenn er mit Starthilfemittel anspringt, aber nicht ohne deutet auf ein Problem mit der Gemischaufbereitung hin. Irgendwie scheint das Verhältnis Luft/Treibstoff nicht zu passen. Teste mal, ob er ohne Luftfilter besser anspringt (=zu fett) oder mit teilweise verschlossenem Lufteinlass (=zu mager / evtl. Chokeproblem). Das würde zumindest eine Richtung vorgeben.

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hanafuda

1173 Posts
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123
21. Januar 2019 - 22:37

springt bei beidem nicht an, hab ich als erstes getestet gehabt.

Aber... hab heute den Vergaser ausgebaut, weil, wenn ich Glück habe, bekomme ich den in der Firma im professionellen Ultraschallbad gereinigt, klärt sich morgen. Dabei ist mir aufgefallen das die frisch gereinigte Nebendüse dicht war mit irgendwas, man konnte nicht durch schauen, hab sie ausgeblasen dann konnte man wieder durch schauen, werde jetzt Vergaser reinigen lassen , Benzinfilter tauschen und vor den Vergaser noch einen zusätzlich bauen und dann schaue ich mal, vielleicht hab ich einmal Glück bei der Bitchforce und mal nur kleinen Fehler, große Wirkung...

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hanafuda

1173 Posts
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124
25. Januar 2019 - 16:44

Langsam wird es leider doch echt blöd...

Hatte mir eine gebrauchte Zündspule besorgt, nochmals eine neue Zündkerze und hab heute 4 Std lang versucht die Jetforce zum laufen zu bringen.

Es ist mittlerweile so schlimm, das sie trotz vorhandenem Zündfunken (schwach bis mittel, ziemlich blau) und trotz das Sprit an der Kerze ankommt nicht mal ansatzweise zündet.Der Vergaser wurde in einem Industrie Ultraschallbad gereinigt, die Düsen auch.

Für 5 Sekunden hat sie gezündet als ich Bremsenreiniger in den Luftfilter gesprüht hatte, jetzt zum Schluss hin macht sie selbst mit Bremsenreiniger keine Anstalten mehr, nicht mal ansatzweise.

Ich habe nochmal die Frischluftpumpe abgedichtet, er zieht wenn man kickt sofort Sprit, die Kerze wird auch leicht feucht... das wird echt schwer den Fehler zu finden, der Motorblock ist dicht, er zieht ja auch Sprit, also ein klein wenig bin ich derzeit überfragt und zugegeben auch maximal genervt, so viel Zeit rein gesteckt, so sauber gearbeitet und was bekommt man, nur scheiße bisher, nicht ein wirkliches Erfolgserlebnis,als ob man zum ersten mal an einem Roller schrauben würde... abartig... 

Nächste Versuche, eine nagelneue Zündspule kaufen, eine neue CDI, damit ich hier mal Fehlerquellen ausschließen kann, das Öl stinkt erbärmlich, das werde ich ablassen und tauschen, ich hatte schon den Verdacht, das hier vielleicht ein falschen ÖL eingefüllt wurde und das die Zündfähigkeit stört, ist weit her geholt ich weiß, aber bin echt verzweifelt so langsam...

Gast
125
25. Januar 2019 - 19:15

Am Öl sollte es normalerweise nicht liegen, denn die Beimischung ist zu gering. Was noch denkbar wäre ist, dass er das Abgas nicht los wird. Hast du mal einen Startversuch ohne Auspuff gemacht?

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hanafuda

1173 Posts
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126
25. Januar 2019 - 19:58

oh ja, zum einen damit ich besser höre ob er zündet, zu anderen war er tagelang ohne Pott nachdem ich den neuen Koben verbaut hatte, also ja, hunderte Versuche.

Es fühlt sich so an als ob er gar nicht wirklich zündet, ich muss unbedingt CDI und neue Zündspule verbauen, das lässt mir keine Ruhe...

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hanafuda

1173 Posts
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127
25. Januar 2019 - 23:07

war heute nochmal beim Roller, hat mir keine Ruhe gelassen, habe Lichtmaschine ausgebaut und die komplette Variomatik damit ich die Simmeringe überprüfen kann, beide sitzen zu 100% wo sie sollen und sind furztrocken.

Habe dann noch einen anderen Choke getestet, den Luftfilter abgebaut und Starthilfe direkt in den Vergaser reingesprüht, kein Mucks mehr, nach 50 mal kicken mal ein kurzer minimaler Zünder, das wars dann aber auch, mein Bein war dann so taub das ich nicht mal mehr kicken konnte, Batterie natürlich schon leer georgelt und irgendwie machts auch keinen Sinn mit Gewalt zu kicken...

Komisch nur das er vor 1-2 Wochen zumindest noch ohne Starthilfe angesprungen ist, wenn auch sehr schlecht und es immer schlimmer wurde, jetzt ist ja ein neuer Kolben drin, alles neu abgedichtet...

Bleiben nur noch ein paar Optionen...

Vergaser vielleicht einfach defekt, warum und wie auch immer, aber habe ihn ja ultraschall reinigen lassen...wird schwierig Ersatz zu finden, man weiß ja nie was man gebraucht erhält...

Membranblock (ist lichtdicht, sieht voll in Ordnung aus, aber vielleicht öffnen die Membranen einfach nicht mehr, muss ich überprüfen)

Zündung, Pickup, CDI, Zündstecker/Kabel

Wenn die Kiste mal läuft schiess ich ich glaube mit ein paar Bierchen ab, momentan glaub ich aber kaum noch dran den hinzubekommen, fühlt sich nicht gut an...

Gast
128
25. Januar 2019 - 23:14

Springt der Motor den an, wenn du ohne Vergaser direkt Starthilfespray in den ASS gibst? Wenn ja, dann kannst du die Elektronik und die Membranen schon mal streichen.

Das mit dem Vergaser kann sein, es gibt gelegentlich Fälle, bei denen die feinen Nebenkanäle im Vergaserrumpf zugesetzt sind bzw. mit Korrosion zugegangen sind. Ultraschallreiniger machen das dann teilweise noch schlimmer, weil sie die feinen Partikel lösen und dabei quasi richtig in die Kanäle reinrammen. So einen Vergaser kannst du eigentlich nur noch weghauen.
Einen halbwegs ordentlichen, gebrauchten Vergaserrumpf mit den guten Anbauteilen (insb. die Düsen!) des vorhandenen zusammenbauen und dabei neue Dichtungen reinwerfen ist normalerweise kein Fehler. Andererseits sind die China-Nachbauvergaser auch nicht so schlecht, für einen quick and dirty Job um den Roller zum Fahren zu kriegen und dann loszuwerden allemal brauchbar, nur die Düsen sollte man auch hier vom Original nehmen.

Was genau für ein Versager ist da drin? Ich kann auch gerne mal bei mir in den Fundus schaun, vllt. liegt ja was brauchbares rum.

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hanafuda

1173 Posts
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129
25. Januar 2019 - 23:33

Habe leider mit den Nachbau Vergasern so schlechte Erfahrungen gemacht das ich mir geschworen habe keinen mehr zu benutzen, hatte bestimmt 10 Stück hier, immer diese 20-35€ billig Teile und durch die Bank weg gab es damit nur Probleme...

Muss morgen mal testen was er macht, wenn ich direkt in den Ansaugstutzen sprühe, hatte heute keine Lust mehr...Die Membranen muss ich dazu aber drin lassen, wie soll ich dann direkt rein sprühen, die Membranen etwas öffnen?

Es ist ein 14,5er Gurtner drin, so ein Kack Teil mit Vergaserheizung und wo man die Gemischschraube nicht einstellen kann weil eine dumme Peugeot Anti Schrauber Schraube drin sitzt, die ich erst entfernen müsste...

Ganz unlogisch klingt das nicht, vielleicht ist der Vergaser durchs Ultraschall jetzt erst recht kaputt, aber wozu wird dann Ultraschallreinigung angeboten? Eventuell puste ich den morgen nochmal mit Druckluft durch... soviele wenns und könnte, schrecklich

Gast
130
26. Januar 2019 - 10:38

Die Membrane drin lassen, sonst saugt der Motor nicht an. Einfach einen kräftigen Schuss Spray direkt in den offenen ASS, das reicht. Den Rest besorgt der Unterdruck im Motor. Idealerweise springt der Motor dann kurz an, dreht hoch und geht wieder aus.

Gurtner habe ich mit ziemlicher Sicherheit keine da. Evtl. aber einen brauchbaren Dellorto. Ich schau mal.

Die Ultraschallreinigerei bei Vergasern usw. sehe ich extrem kritisch. Das mit kriegt man die Dinger zwar äußerlich schön sauber und die Verkrustung in der Schwimmerkammer geht gut ab ect., aber im Inneren kann das ziemlich viel Schaden anrichten. Wäre nicht der erste Vergaser der so ruiniert wurde. Ich persönlich sehe das immer als allerletzte Option wenn alles andere nix mehr Hilft. Druckluft und Bremsenreiniger mit dem Dosendruck reichen meistens, bei härteren Fällen noch mehrtägiges Einlegen in Dieselöl um hartnäckige Verkrustungen zu lösen. Die Schwimmerkammer und die Außenseite geht mit einem radikal gestutzten Borstenpinsel gut sauber, alternativ ein Fiberglaspinsel. Wobei die äußere Optik eigentlich egal ist, ein Vergaser muss nicht glänzen sondern funktionieren.

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hanafuda

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131
26. Januar 2019 - 10:49

ja, war auch meine Intention den innen sauber zu bekommen und da ich den schon 2 mal mit Vergaserreiniger und Druckluft sauber gemacht hatte die letzte Option... aussen ist er noch nicht mal sauber geworden hahahaha

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hanafuda

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132
26. Januar 2019 - 19:05

Ich verstehe den Motor der Jetforce noch nicht so wirklich...

Es kommt ja ein Unterdruckschlauch aus dem Motorblock, direkt unter den Membranen sitzt der und geht zur "Benzinpumpe".Wenn ich den an der Benzinpumpe abziehe kann ich Luft ziehen und rein drücken ohne jeden Widerstand. Habe dann den Kickstarter etwas gedrückt weil ich dachte, es muss doch irgend ein Punkt kommen an dem das System geschlossen ist und ich entweder Unterdruck bekomme oder zumindest nicht mehr an dem Schlauch ziehen kann wie durch eine offene Öffnung, nichts, im Gegenteil ich habe das Gefühl an einem Punkt kommt ein kurzer Überdruck aus dem Schlauch.

Wenn ich Dampf rein puste kommt dieser zum Auspuff raus, halte ich den Auspuff zu kommt ein wenig zum Vergaser raus, dürfte doch eigentlich nicht da die Membranen ja nichts durchlassen dürften Richtung Vergaser...

Keine Ahnung ob das so normal ist?

Habe übrigens einen Schluck Sprit direkt in den Ansaugstutzen, gekickt, gemacht, da startet nichts, auch nicht mit Starthilfe...

Gast
133
26. Januar 2019 - 19:27

Ein bisschen Rauch darf aus dem Vergaser schon rauskommen, denn 100%ig dicht ist die Membrananlage nie. Allerdings sollte er am Speiseschlauch der Benzinpumpe schon spürbaren Unterdruck aufbauen, sonst funktioniert diese ja nicht. Es muss ein pulsierender Effekt sein, da die Pumpe ja als Dosierpumpe funktioniert.

Dass er nicht anspringt wenn du Treibstoff in den ASS gibst deutet auch darauf hin, dass hier etwas mechanisch nicht passt. Gut möglich, dass der Motor nicht überströmt bzw. vorverdichtet. Wenn du die Treibstoffleitung von der Benzinpumpe zum Vergaser abziehst und den Motor durchdrehst (Kickstarter oder besser Anlasser), dann sollte eigentlich ein starker, pulsierender Kraftstoffluss vorhanden sein. Die Pumpe muss "spucken".
Aus den Unterlagen die ich habe geht leider nicht hervor, ob die Unterdruckleitung zur Benzinpumpe ein Rückschlagventil hat, wenn ja könnte dies eine Fehlerquelle sein.

An deiner Stelle würde ich mal folgendes Versuchen:
- wie beschrieben testen ob die Benzinpumpe fördert, wenn nein (wovon ich ausgehe) dann
- die Unterdruckleitung von der Benzinpumpe trennen und mit einer Klemme luftdicht verschließen
- anschließend den Startversuch mit Startpilot/Bremsenreiniger direkt in den ASS wiederholen (ein Aerosol ist besser als flüssiger Treibstoff)
- wenn er nicht anspringt, dann prüfen ob er ansaugt (grober Fingertest, sprich den ASS mit dem Finger zuhalten und fühlen ob sich ein Unterdruck aufbaut wenn der Motor durchdreht)

Sollte er nicht ansaugen, ist die Unterdruckleitung zur Benzinpumpe wahrscheinlich nicht die Fehlerquelle, sondern das System ist an einer anderen Stelle undicht oder der Motor baut keine ausreichende Kompression auf (ohne Kompression auch kein Unterdruck), was ich für die wahrscheinlichere Ursache halte nachdem der Motor den Rauchtest ja besteht.Du hattest ja schonmal geschrieben, dass du keinen Kompressionsprüfer für den Motor hast, ich müsste normalerweise ein Universaladapter für die "Viertaktzündkerzen" haben, wenn nötig schicke ich dir das dann mal zu.

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hanafuda

1173 Posts
(Offline)
134
26. Januar 2019 - 19:45

werde ich testen, beim letzten mal hatte er Sprit gefördert, deshalb dachte ich damals auch das Unterdruck technisch alles ok wäre.Es kam zwar relativ wenig, aber es kam Sprit, dachte die Menge erhöht sich dann natürlich wenn er läuft weil der Zylinder dann ja schneller und öfters Unter/Überdruck erzeugt.

Ich habe ja vor etwa 14 Tagen einen neuen Kolben mit neuen Kolbenringen und neuen Dichtungen verbaut, der ging auch ziemlich schwer rein, daher hab ich bisher die Kompression des Koben/Zylinders ausgeschlossen rein gefühlt.Aber ohne aussagefähigen Kompressionstest natürlich alles nur wachsweich...Was mir fehlt zum Vergleich bei Piaggio oder Yamaha ist dieser satte Druckpunkt beim kicken oder wenn man per Hand den Kickstarter drück, wo er dann richtig hörbar saugt und schlotzt, man spürt zwar etwas Druck, aber minimal, also für neuen Kolben gefühlt lächerlich, aber wie mehrfach erwähnt kann auch sein das ich mich täusche und alles passt.

Verwunderlich ist halt,das er mit dem alten Kolben zumindest irgendwie angesprungen ist und jetzt überhaupt gar nicht mehr...

Ich schau mal noch ob ich einen Adapter günstig bei ebay finde, ansonsten komme ich sehr gerne auf dein Angebot zurück!

Gast
135
26. Januar 2019 - 20:29

"schlürfen" sollte der Motor auf jeden Fall wenn man ihn durchdreht, das hat ja nichts mit dem Hersteller zu tun sondern mit dem Funktionsprinzip

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hanafuda

1173 Posts
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136
26. Januar 2019 - 23:41

ja und das macht es nur minimal...wenn nichts klappt verliere ich gerne mal das Selbstbewusstsein, dabei hatte ich das glaube direkt am Anfang erwähnt das mir das nicht gefällt, ich denke ich müsste öfter auf meine Erfahrung und Bauchgefühl hören, das muss ich noch lernen... statt dessen rede ich mir ein irgend welche Fehler gemacht zu haben beim Einbau...

eben eine Entscheidung getroffen, keine 60 km von mir verkauft jemand einen noch verpackten kompletten Zylinder inkl. Kolben, Dichtungen, das ganze Programm...hab den auf 20€ gehandelt, da ich den Sprit wegen Firmenwagen nicht zahle,hole ich den morgen vormittag und pflanze den direkt mittags ein... dann sollte die Basis , sprich Motorblock, Zylinder auf jeden Fall stimmen und ich kann mich, sofern er dann immer noch nicht läuft auf Zündung/Elektrik konzentrieren...

im Laufe der Woche werde ich dann Kompression messen!

Hatte ja einen billig Nachbau Kolben verbaut, wer weiß ob der mit dem Original Zylinder harmoniert/passt, sofern es überhaupt der Ori Zylinder ist, weiß ja keiner. So habe ich alles aus einer Hand und er sollte damit wenigstens normal bis ok laufen!

Daumen drücken...

 

p.s. was mir noch aufgefallen ist, die original CDI hat auf der Rückseite Aufblähungen, spricht ja gerne mal für ein defektes Bauteil, das werde ich auch noch bestellen, das Teil gibt es schon für 15€, werde ich unabhängig einbauen auch wenn er morgen laufen sollte...das gleiche gilt für die Zündspule, die bekommt man für 12-15€, die mache ich auch noch neu...

Gast
137
27. Januar 2019 - 01:14

Es ist manchmal wirklich so, dass man den Fehler übersieht weil man glaubt ihn ausgeschlossen zu haben. Vllt. beruhigt es dich ja, aber das passiert auch mir immer wieder, selbst nach ~30 Jahren Schrauberei.

Ein neues Zylinderkit ist in diesem Falle sicher mal eine gute Sache, das bringt auf jeden Fall etwas mehr Klarheit, im Idealfall sogar die Lösung.

Aus meiner Erfahrung dazu mal einen Einwurf: Die Kolben die es für Rollermotoren zu kaufen gibt, egal ob Nachbau oder Originalteil, sind mit allergrößter Vorsicht zu genießen. Die Passungen sind oft nicht sonderlich gut und man sollte das nur machen, wenn man den Zylinder vorher sehr genau vermessen hat. Idealerweise eben wirklich beides, also Kolben und Zylinder, vom selben Hersteller nehmen. Wobei es auch Ausnahmen gibt (Stichwort Polossi), das sind aber Spezialfälle. Kolben von wirklichen Qualitätsherstellern (Mahle, Kolbenschmidt usw.) gibt es leider nur für ganz wenige Modelle, alles andere kommt aus Asien oder Italien (wobei man sich streiten kann was schlimmer ist 😉 ).
Gerade wenn ein Zylinder schon eine gewisse Laufleistung hat, verändern sich zudem die Maße. Bei Zweitaktmotoren nochmal stärker als bei Viertaktern, was einfach der größeren thermischen Belastung geschuldet ist. Auch das muss man mit einrechnen. Ich neige darum eher dazu, wenn es denn unbedingt sein muss, einen alten Kolben zu behalten und nur neue Kolbenringe aufzulegen. Laufspuren am Kolbenhemd unterhalb des unteren Kolbenrings sind beim Zweitaktmotor normalerweise völlig egal, wichtig ist eigentlich nur, dass die Zylinderlaufbahn über den Überströmern i.O. ist und die Kolbenringnuten i.O. sind.

Hier mal ein Beispiel:

02.jpgImage Enlarger

01.jpg

Beide Bilder zeigen den selben Kolben. Das erste Bild ist der Kolben meiner PX nach ~15.000km Speedgurufahrweise (also 95% Knallgas, "eingefahren" mit häufiger Maximaldrehzahl ab der ersten Sekunde), Kompression komplett im Keller und Leistung weg. Ich behaupte mal, dass 90% aller Schrauber den Kolben weggehauen hätten. Das zweite Bild ist eben jener Kolben nach einem mehrtägigen Bad in Nitroverdünnung, bevor neue Kolbenringe drauf kamen. Kompression hinterher wieder nahe am Neuwert und die Leistung war wieder da. Man sieht auf dem ersten Bild schön die hellen Stellen, das sind die gefährlichen Bereiche in denen ein neuer Kolben im alten Zylinder vermutlich geklemmt hätte. Da sich hier aber Kolben und Zylinder "zamgrauft" hatten (zwei, drei Klemmer während des "Einfahrens") läuft dieses Paar jetzt problemlos. Auch wenn jetzt (~4 Jahre und 15k km später) langsam wieder neue Ringe fällig sein dürften. Das zeigt sich dann aber spätestens im März wenn der TÜV-Onkel seinen Prüfrüssel in den Auspuff schiebt 😉

Das nur als kleiner Exkurs wo das Problem evtl. liegt.

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hanafuda

1173 Posts
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138
27. Januar 2019 - 01:28

Das war auch mein erster Gedanke, aber originale Kolbenringe habe ich im Internet nicht gefunden und dann dachte ich kaufe ich direkt Kolben mit Ringen, war aber eigentlich dumm, weil ich das in der Vergangenheit 3-4 mal gemacht hatte und es nie wirklich gepasst hat, teilweise gingen die nur mit Gewalt rein oder hatten einfach schlechte Kompression etc pp

Zumal der alte Kolben nur leicht vorbei geblasen hat, da wäre es mit neuen Kolbenringen eigentlich echt getan gewesen, aber wie gesagt, man denkt man macht es ordentlich und macht dabei aber eher das suboptimale...

Bei 20 € und etwa 2 Std Arbeitsaufwand mache ich morgen zumindest nichts falsch, ich erhoffe mir schon gar nicht mehr die Kiste schnell ans laufen zu bringen, dahin gehend hat mich die Jetforce jetzt echt schon abgestumpft...

 

Danke für deine Hilfe!

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hanafuda

1173 Posts
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139
27. Januar 2019 - 16:32

Langsam bewahrheitet es sich doch, ich hätte wohl die Finger von dem Projekt lassen sollen, Spaß ist echt was anderes, leider reisst meine Pechsträhne nicht ab, ich habe bei meinen letzten 4-5 Projekten wirklich jedesmal Sachen erwischt die völlig im Eimer sind oder Probleme hatten die man sonst einfach nahezu nie hat.

Aber gut...

Hab heute den Zylinder abgeholt, sehr erfreuend war, das es sich um einen Motorforce Zylinder gehandelt hat, mit Motoforce hatte ich bisher durch die Bank weg gute Erfahrungen, meist deutlich besser als 2extreme, KAK und wie die Schundmarken heißen.

Also für 20€, dazu 2 Dichtsätze, 3 Auspuffdichtungen, ich konnte wirklich gar nicht meckern, tolles Geschäft!

katastrophe1.jpgImage Enlarger

Direkt zur Werkstatt und den Auspuff demontiert, dann den Zylinder abgebaut, bis hierhin ging alles recht einfach und gut. Jedoch dachte ich wirklich ich sehe nicht recht, als ich den Zylinder runter genommen habe. Alles mit Kühlflüssigkeit und Rost fest gebacken, der Kolben hatte, obwohl er nie wirklich gelaufen ist schon erste Riefen und oben am Kolbenkopf leichte Dellen, der ist wahrscheinlich gegen die Metalldichtung geschlagen und hat diese damit beschädigt...

den Kobenbolzen musste ich aus dem Pleuel hämmern, extrem unschön,ich hatte echt Angst das ich das Pleuel noch krumm schlage so schwer ging das raus.Irgendwann war es geschafft, das Pleuel hat nichts abbekommen und ich hatte den ganzen Rotz vor mir liegen.

katastrophe2.jpgImage Enlarger

Hier sieht er schon recht sauber aus, als ich den rausgeholt habe, war alles braun und grün, der ganze Zylinder von innen vertrocknet und vergilbt, unfassbar.

Also immerhin die perfekte Entscheidung einen neuen Zylinder zu holen.

Also alles in Ruhe eingebaut, penibel drauf geachtet das nichts klemmt oder in irgend einer Weise schwer geht etc. der Einbau klappte super.Das Nadellager hatte ich noch mit WD 40 gereinigt und dann in Öl eingelegt... soweit so gut.

Dann direkt Auspuff montiert und nochmal alles kontrolliert.

Direkt beim ersten kicken gab es auch die erste Zündung, also hab ich direkt Kühlflüssigkeit aufgefüllt, ich musste dann leider doch sehr häufig und fest kicken, der Roller sprang immer kurz an, aber ging nach 1-2 sekunden wieder aus, irgendwann hatte ich ihn dann an und lies ihn im Stand laufen. Dabei ging sofort die Temperatur auf 120 Grad, innerhalb von sekunden, was ja gar nicht sein kann, mir ist dann aufgefallen das die Vergaserheizung kaputt ist, geht man da mit dem Schraubenzieher dran schlägt es Funken, der Choke bleibt eiskalt, am Stecker für Vergaserheizung und Choke kommt Strom an, aber laut Messgerät nur 9,5-10 Volt.Ich vermute durch den Kurzschluß an der Vergaserheizung kommt auch kein Strom an den Choke an, oder der ist einfach nur kaputt, es ist zum kotzen.

Dazu hab ich dann noch gemerkt das der Zylinder nicht ganz dicht ist, sprich trotz penibelster Arbeit beim abdichten tropft er leicht unten raus zwischen Zylinder und Zylinderkopf.

Zu alledem fing er dann noch aus dem Variobereich an zu kreischen, was dann weg geht wenn man etwa Gas gibt, ich vermute der Wandler hat gehakt.

Also wenn man Vollgas gibt und den E-Starter betätigt springt er an, aber wie das ist wenn er wirklich abgekühlt ist werde ich erst später sehen. Auch öffnet das Thermostat scheinbar nicht, nachdem ich die Vergaserheizung abgekemmt habe, hat die Temperaturanzeuge wieder funktioniert, der Roller war dann bei gerade mal 50 Grad, also hier muß ich noch testen ob das Teil funktioniert wenn der Roller wirklich warm wird.

Zwischendurch ging das Licht nicht mehr und hat nur spordisch aufgeblitzt wenn man Gas gegeben hat, ich weiß nicht ob das durch den Kurzschluß an der Vergaserheizung kam, als ich gehen wollte hat das wieder funktioniert.

Aber ich weiß bei dem Roller langsam nicht mehr wo ich noch überall anpacken muss, repariert man was, geht an anderer Stelle einfach was kaputt.

Muss mich nun erstmal sammeln und einen Plan machen wie ich vorgehe und wo die Reise hingehen soll, momentan sieht es danach aus, das ich quasi jedes Bauteil das eine Funktion hat tauschen muss, da kann man schon verzweifeln dran...

Gast
140
27. Januar 2019 - 16:37

Ein kleiner Tipp für die Zukunft zu festsitzenden Kolbenbolzen: Auf einer Seite einen alten Kobo anlegen, auf der anderen eine große Nuss als Distanzstück und dann mit einer Schraubzwinge rausdrücken, das ist deutlich schonender für das Pleuel. Geht auch mit einem ausreichend großen Ölfilterband. Das nur so als Hinweis.

am Stecker für Vergaserheizung und Choke kommt Strom an, aber laut Messgerät nur 9,5-10 Volt

Für den Choke würde das sogar langen, aber ein elektrischer Defekt an der Vergaservorwärmung ist natürlich trotzdem schlecht. Funken sollte es, gerade in diesem Bereich, eigentlich nicht schlagen.

tropft er leicht unten raus zwischen Zylinder und Zylinderkopf.

Kann es sein, dass der Kopf verzogen ist? Das würde evtl. auch erklären, warum das alte Trumm Wasser gezogen hat.

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