6. Tagebuch (Wilder Balkan, 5600km, 22Tage, 50ccm, 2015)

Inhaltsverzeichnis

Seite 1
Planung und Vorgeschichte
Meine Ausrüstung
Danksagungen
Tourenvideo
Tag 1
Tag 2
Tag 3
Tag 4
Tag 5
Tag 6
Tag 7
Tag 8

Seite 2
Tag 9
Tag 10
Tag 11
Tag 12
Tag 13
Tag 14
Tag 15
Tag 16
Tag 17
Tag 18

 

 

19. Tag (Landunter)
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Zurückgelegte Strecke: 290km

Das Frühstück war exzellent. Das Gebäck wurde selbst hergestellt, das Brot auch. Dazu gab es Spiegelei, frischgepressten Orangensaft, Joghurt mit Nüssen und Honig. Kurz nach 0800, in einer kleinen Regenpause, starteten wir in diesen nasskalten Tag.

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Trotz des schlechten Wetters entschlossen wir uns, den Umweg über den Olymp zu nehmen. Es ist schließlich der Olymp!
Leider lag der Berg in einer dichten Suppe aus Wolken und Nebel. Die Sichtweite war grauenhaft schlecht, aber wir hatten es geschafft. Weiter hoch konnten wir nicht, denn starke Militärpräsenz versperrte uns den Weg. Wenn eine Schranke mit gut bewaffneten Soldaten aus den Nebelschwarten auftaucht, dann schaut man nicht schlecht!

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Die Abfahrt war abenteuerlich. Mit 20km/h schlichen wir bergab. Zu dem Nebel kamen noch Schafe, welche den Weg kreuzten und deren Hinterlassenschaften auf der Straße.

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Für ein sehr kurzes Zeitfenster, lichtete sich der Nebel. Ich stelle mir die Aussicht vom Olymp sehr schön vor, bei gutem Wetter.

Auf der Ebene von Larisa hörte der Regen zwischenzeitig auf. Das war eine kurze Erholungspause für uns. Viel gibt es aber nicht zu sehen oder zu erzählen. Gegen Nachmittag näherten wir uns dem Agrafa-Gebirge und bogen auf eine kleine Bergstraße ab. Und schon hatten wir wieder mit Regen und Nebel zu kämpfen.

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Wir konnten nur erahnen, was uns landschaftlich entging.

Es hatte 7°C. Wir waren nass und froren. Vom Straßenverlauf ließen sich nur die Umrisse erkennen. Es ging quer durch das Gebirge, wir sahen keine Menschenseele, keine Ortschaft, kein anderes Fahrzeug. Völlig für uns alleine quälten wir uns durch den Höhenzug. Die Sicht war dermaßen eingeschränkt, dass wir Schlaglöchern nicht ausweichen konnten. Teilweise verriss es uns den Lenker, ohne dass wir wussten warum. Anhalten wollten wir nicht. Nirgends hätten wir Schutz gefunden. Ebene Stellen für unsere Zelte gab es nicht oder sahen wir nicht. Und wer hätte sich schon nass ins Zelt legen wollen. Jedenfalls keiner von uns.
So fuhren wir stoisch weiter und hofften auf die nächste Ortschaft.

Nach 3 Stunden wurden wir erlöst und kamen in Agios Nikolaos an. In der Pension I Gonia Tis Linas fanden wir Unterschlupf. Nachdem wir die Küche hobbitartig annektiert und geplündert hatten, schnäpselten wir noch ein wenig vor dem offenen Kamin und ließen unsere nassen Socken qualmen. Anschließend kollabierten wir sogleich auf unseren Zimmern. Das Essen und die Unterkunft waren überragend und uns wurde sogar über Nacht die Wäsche gereinigt. Bei dem Berg von Klamotten, musste die Waschmaschine wohl die ganze Nacht gelaufen sein. So ein Service ist keinesfalls selbstverständlich.

 

20. Tag (Bergziegengleich)
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Zurückgelegte Strecke: 150km

Der Start in den Tag war noch von dem schlechten Wetter tags zuvor geprägt. Wir verabschiedeten uns herzlich von den Pensionsbetreibern, nach einem sehr guten Frühstück. Die Strecke wählten wir quer durch das Agrafa-Gebirge auf kleinen Straßen. Diese Route wurde uns auch als sehr schön beschrieben und empfohlen. Es wurde nicht zu viel versprochen.

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Diese Straße besteht aus lauter tollen Kurven und ist landschaftlich einmalig. Alleine dieser Felsdurchbruch ist schon einen Besuch wert.

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Unsere Fähre sollte am Spätnachmittag starten und wir hatten 150km vor uns. Also hatten wir genügend Zeit, um die Strecke zu genießen.

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Die ein oder andere Fotopause machte uns großen Spaß. Hinter Björn ging es mehrere hundert Meter steil bergab!

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Das Örtchen Prousos liegt idyllisch in den Bergen eingebettet. Es war der Höhepunkt des Tages. Leider kann man mit Fotos den dreidimensionalen Eindruck nicht übermitteln.

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Diese Straße war wiederum wenig bis gar nicht befahren. Es gibt dort schlicht keinen Transitverkehr. Das kann man auch am Bild oben sehen. Erdrutsche sind im Gebirge keine Seltenheit. Ich habe sogar einmal die Kurve geschnitten und bin quer über ein unterspültes Stück Asphalt gefahren. Gemerkt habe ich das nicht, Peter hat mich erst später darauf hingewiesen. Teilweise sind solche Gefahren sehr schwer zu erkennen.

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Diese Fahrt war die komplette Versöhnung für den gestrigen Tag. Es war traumhaft!

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Der See Trichonida liegt wunderschön gelegen. Die Landschaft ist mediterran und das Wasser ist leuchtend blau.

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Maik hatte den ganzen Tag Angst wieder in einen Regenschauer zu kommen. Er zog die Regenkombi nicht aus, obwohl es dort drin wohl saunagleich heiß gewesen sein muss.

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Wir legten eine kurze Pause ein und genossen die Aussicht des Sees.

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Bei diesem Traumwetter fährt es sich gut. Schönwetterwolken säumten den Horizont, bis zu welchem man wirklich fast schauen konnte.

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Langsam näherten wir uns dem Meer. Es war schon zu riechen, aber eine Bergkette lag noch zwischen uns und dem Salzwasser.

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Unsere Roller hatten ziemlich zu kämpfen, schafften es aber doch, wie immer.

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Ein wahrhaft riesiges Flussbett. Im Frühling wird sich hier vielleicht auch ein ganzer See befinden. Wir wussten schon nicht mehr, welche Aussicht am schönsten war. Eine Entscheidung wäre unmöglich gewesen.

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Nach der letzten Bergkette fanden wir uns direkt an der Küste des Golfs von Korinth wieder. Die relativ neue Rio-Andirrio-Brücke verbindet das Festland mit der Halbinsel Peloponnes. Sie ist mautpflichtig (2€ pro Moped) und architektonisch sehenswert. Ich freute mich schon auf die Überfahrt. Diese Schrägseilbrücke ist fast 2,9km lang, wurde 2004 eröffnet und führt quer durch ein Erdbebengebiet. Die Konstruktion erinnerte mich an das Viaduc de Millau, an welchem ich 2012 war.

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Da wir noch Zeit bis zur Abfahrt der Fähre hatten, verschlugen wir uns die Zeit in einem Café. Ein kurzer Spaziergang am Meer war für mich auch noch drin.

Anschließend fuhren wir über die Brücke nach Patras. Ein Einkauf sollte uns für den nächsten Tag auf der Fähre vorbereiten, schließlich hatten wir eine Fahrzeit von zwei Nächten und einem Tag (~30Std.).

Der Ticketkauf dauerte eine Weile, wie auch das Beladen des Fährschiffes. Zwei Stunden vor Abfahrt sollte man dort schon auftauchen mit einem Zweirad; Autos dementsprechend früher. 140€ für einen Schlafsesselplatz mussten wir hinblättern, was ein fairer Preis für diese lange Fahrt ist. Zum Sonnenuntergang legten wir ab und begaben uns auf Deck.

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Die Rio-Andirrio-Brücke entfernte sich schnell aus unserer Sicht.

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Es war ein milder Abend und eine kühle Brise strich über das Schiff.

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Moderne Smartphones haben teilweise wirklich gute Funktionen. Die Panoramafotos lassen sich sehr leicht aufnehmen und ich muss nie wieder einzelne Fotos in der Bildbearbeitung zusammenbasteln.

Bald darauf zogen wir uns in eine Sitzecke im Schiffsbauch zurück. Wir spielten Karten und unterhielten uns, verschwanden aber früh zum Schlafen.

 

21. Tag (Langeweile)
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Zurückgelegte Strecke: 0km

Viel will ich nicht zur Fährfahrt erzählen. Es war einfach langweilig! Wir unterhielten uns, aßen, spielten Karten und versuchten uns die Zeit zu vertreiben. Am frühen Abend versuchte ich nochmals zu schlafen, denn ich hatte einen Plan.

Es gibt die Iron-Butt-Association, in welche man eintreten kann. Das geht aber nur, wenn 1000 Meilen (1600km) in 24 Stunden nachweislich gefahren worden sind. Nachdem ich 2012 über 800km in 24 Stunden gefahren bin, wollte ich das erneut versuchen. 850km waren mein Ziel und vielleicht würden sie eine Ausnahme für mich machen und trotz der geringeren Leistung einem Beitritt zustimmen.

 

22. Tag (Marathon)
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Zurückgelegte Strecke: 841km

Wir legten gegen 0300 bei Venedig an. Genau weiß ich es nicht mehr. Eigentlich wollten wir uns alle an der ersten Tankstelle verabschieden, denn ich wollte meinen Marathon fahren und Björn sich Venedig anschauen. Aber die Ausfahrt aus dem Hafengelände gestaltete sich sehr schwierig. Es glich einem Labyrinth ohne Beschilderung, in dem ich die anderen aus den Augen verlor. Nach 10 Minuten fand ich aber einen Ausgang und wartete an der ersten Tankstelle auf die anderen. Aber die kamen und kamen nicht. So tankte ich voll und holte mir den ersten Tankbeleg für meine Rekordfahrt. Durch die Tankbelege kann bewiesen werden, dass man die Stecke wirklich gefahren ist. Das Wetter sah nicht gut aus und der Wetterbericht hatte Schlechtes vermuten lassen. Je später es werden würde, desto schlechter sollte es werden, also setzte ich mich ohne Verabschiedung in Bewegung, um der Schlechtwetterfront möglichst zu entgehen. Nachträglich erfuhr ich, dass die anderen eine ganze Stunde im Hafengelände hoch und runter gefahren waren, bis sie herausgefunden hatten. Björn blieb dann in der Nähe und schaute sich anschließend Venedig an. Peter und Maik fuhren zusammen über die Alpen Richtung Ulm.

Ich war schon eine Weile unterwegs und hatte die ersten paar Stunden Glück. Der Regen ließ noch auf sich warten, aber empfindlich kalt wurde es. Wie immer war die Fahrt über die italienische Tiefebene todlangweilig. Den Müdigkeitstiefpunkt hatte ich gegen 0600 Morgens, als ich schon eine Stunde im Regen unterwegs war und die ersten Berge in Sicht kamen. Kaum zeigten sich aber die ersten Lichtstrahlen, war sie wie weggeblasen. Der Vormittag war noch anstrengend. Die Berge hingen in dichtem Wolkenmeer und ich zog meine Schleifen die Berge hinauf. Die Durchschnittsgeschwindigkeit fiel auf ein Minimum und ich fragte mich zwischenzeitlich ob die anvisierten 500 Meilen über die Alpen überhaupt möglich sind. Abwechslung für mich gab es kaum. Die Landschaft war verhüllt, ab und zu regnete es sogar. Kaum ein Auto kam mir entgegen und ich fror. Aber wie so oft wechselt das Wetter hinter dem Alpenhauptkamm ins Gegenteil. Kurz vor Mittag überfuhr ich den Brenner über die alte Straße und erblickte Innsbruck in schönstem Sommerwetter:
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Das war natürlich stimmungsaufhellend und ich hatte sehr gute Laune. Ich fror das erste Mal seit Stunden nicht mehr und die Müdigkeit war gänzlich weg. Kurz hinter Innsbruck machte ich meine erste und einzige Pause bei einer goldenen Möwe. Es musste schnell gehen.
Keine halbe Stunde später saß ich wieder auf dem Roller. Zurück wollte ich eine mir unbekannte Strecke, über den Achensee, nehmen.

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Dieser erwartete mich in tiefes Blau getaucht, den Himmel wiederspiegelnd. Der See ist wunderschön gelegen und jeder Augenblick machte mir Spaß.
Inzwischen hatte ich heute das dritte Mal getankt.

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Mein weiterer Weg führte mich über den Tegernsee. Hier fühlte ich mich wiederum deplatziert. Zu viel Geld- und Sachvermögen schwirrte um mich herum. Diese Protzerei ist nichts für mich, also brach ich eine angedachte kurze Pause ab und fuhr weiter. München tangierte ich rechtsseitig am Nachmittag.

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So viel Holz hatte ich in meinem Leben noch nie gesehen. Unglaublich was hier sogar doppelreihig aufgeschichtet lag.

Gegen Abend wurde leider mein Sprit knapp. Kurzum, ich blieb liegen. Drei angeblich vorhandene Tankstellen waren doch nicht da. Ich schob den Roller 300m den letzten Hügel hinauf und rollte 3km den Berg hinab direkt in eine Tankstelle in Greding hinein. Da hatte ich Glück, obwohl mich dieser Zwischenfall eine halbe Stunde Zeit kostete. Zum Sonnenuntergang durchfuhr ich Nürnberg und Fürth. In der Dunkelheit tankte ich in Forchheim auf, fuhr nach Bamberg und erreichte gegen Mitternacht heimische Gefilde. Da ich die 500 Meilen aber noch nicht ganz voll hatte, machte ich einen Umweg über Meiningen und beendete meine Fahrt in Ostheim um 0020.

Die Daten der Fahrt:
841km, 20 Stunden und 21 Minuten
6 Tankstopps
30min Verzögerung durch leeren Tank
30min Pause für das Mittagessen

Nachträglich wurde mir mitgeteilt, dass meine Fahrt nicht reicht, um den Iron-Butts beizutreten. Schade, irgendwie. Außerdem wurde mir gesagt, dass schon mehrere 50ccm Fahrzeuge die 1000 Meilen in 24 Stunden geschafft haben sollen. Naja, so ganz kann ich nicht daran glauben. Klar hatte ich noch 3,5 Stunden Zeit übrig und habe eine halbe Stunde Zeit durch den leeren Tank vertrödelt. Auch haben die Alpen meine Durchschnittsgeschwindigkeit gedrückt, aber für 1000 Meilen in 24 Stunden muss man eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 68km/h ohne Pause fahren! Das schafft mein Roller noch nicht mal als Höchstgeschwindigkeit. Aber egal, so ganz hatte ich eh nicht damit gerechnet mit 500 Meilen beitreten zu können.

 

Viel wichtiger ist, die Reise war grandios, die Reisegruppe hat sich super geschlagen und hat gut zusammengearbeitet. Ich werde auf jeden Fall wieder mit diesen Jungs auf Tour gehen! Einen Plan haben wir auch schon – Skandinavien. Das wird noch anspruchsvoller und ich bin schon gespannt wie wir uns dieser Herausforderung stellen werden. Bis dann!

 


 

Daten
Dauer: 22 Tage
Mindestgeschwindigkeit: 11km/h (Transalpina)
Höchstgeschwindigkeit: 74km/h (Transalpina)
Normalgeschwindigkeit: 57km/h
Strecke: 5600km
Höchster Pass: 2132m (Transalpina)
Stärkste Steigung: ~23% (Transalpina)
Längste Tagesstrecke: 841km
Kürzeste Tagesstrecke: 133km
Durchschnittsstrecke pro Fahrttag: 280km
Durchschnittsstrecke pro Urlaubstag: 255km
Ruhetage: 2x Istanbul, 1x Fähre
Krankheiten: 1x Björn, 1x Peter
Pannen: 3x Bastian, 4x Björn, 6x Maik
Stürze: 1x Maik
Unfälle: 0
Verlorene Gegenstände: Peter (Isomatte, Wasserflasche), Bastian (Wasserkanister), Maik (Topcase, Gepäckträger, Seitenspiegel, Zigaretten)

Länder: Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Griechenland, Italien, Österreich

 

Meine Kosten
Maut: 2€ (1x)
Fähren: 140€ (1x)
Parken: 9€ (2x)
Sprit: 180€
Pannen/Defekte: 35€ (Reparaturen nach der Tour ausgenommen)
Campingplätze: 0€
Hotel/Pension: ~170€ (8x)
Wäsche waschen: 5€ (1x)
Duschen: 6€ (Wasserflaschen)
Schwimmbad: 7€ (1x)
Eintrittspreise: 44€ (5x)

Telekommunikation: 20€
Essen gehen: ~250€ (16x)
Verpflegung: ~250€
Mitbringsel: 85€ (4x)

Gesamtkosten: ~1200€

 

Höhenprofil
Rollertour2015-Daten-Höhenprofil

 

Route
Rollertour2015-Daten-Route

 

GPX-Datei (Track)

 

Meine Spritverbrauch
Rollertour2015-Daten-Spritverbrauch

 

Grober Temperaturverlauf
Ro.llertour2015-Daten-Temperaturverlauf

17 Gedanken zu „6. Tagebuch (Wilder Balkan, 5600km, 22Tage, 50ccm, 2015)“

  1. Sehr schön, da kann man richtig mitreisen!

    Zu Maiks Roller: Die Fotos bringen da etwas Klarheit:
    Beim Bremssattel sieht es so aus, als hätte es die Schrauben wirklich herausvibriert. Hier unbedingt die Gewindebohrungen im Sattel vermessen! Es kommt bei diesen Sätteln manchmal vor, dass sich diese aufweiten!

    Die Variomatik hat einfach durch eine lockere Mutter (die Sache mit dem Elektroschlagschrauber …) auf der Kurbelwelle hohl gedreht.

  2. Viele unserer Probleme waren hausgemacht. Björns Zündkabel, Maiks nicht richtig angezogene Variomatikschraube, fehlende Schraubensicherung und bei mir kein Ersatzschlauch mit an Bord. Kann beim nächsten mal nur besser werden. 🙂

  3. Moin,
    Pannen können immer mal passieren. ABER was mir auf allen Touren auf fällt… es sind immer PR Touren. Touren die immer mit aller Gewalt ein Ziel haben müssen. Kommt dann was da zwischen Reihen sind Pannen an Pannen weil keine Zeit z.B. für die Beschaffung eines Ersatzteil ist bzw. Gesundheit Probleme bereitet. Und dann kommt dabei Stress raus.
    Touren sollen Spaß machen aber nach der Tour sollte man nicht geschlaucht nach Hause kommen…
    Gehe ich jetzt mal zur nächsten Tour. Auf den Strecken wo ihr fahren werdet/ dürft sind Werkstätten noch seltener. Also muss ! der Roller laufen. Und wie du schon erkannt hast muss die ganze Gruppe gleich geschaltet sein. Jede Cafe Pause,Zigarettenpause, Hundefütterung wirft im Minutentakt zurück. Kommt dann noch eine Panne fängst du eine vorherige Touren Planung nicht mehr auf. Und dann wird es wieder ein Rennen gegen die Zeit. Zum Ende der Tour sollte immer noch Luft zum regenerieren bleiben ohne sofort wieder Arbeit zu müssen

  4. Super Bericht. Jede Zeile verschlungen 🙂 Freue mich auf den zweiten Teil.

    Muss Jörg aber zustimmen: Mir persönlich ist dieses gegen die Zeit Gefahre zuwider. Ich fahre ja auch nur kleine Maschinchen um zu entschleunigen und nicht wieder nur Stress haben zu müssen.
    Das fällt in dem Bericht schon auf, dass es oft nach Stress klingt verlorene Zeiten wieder einzuholen. Das wäre nichts für mich. Bei allem Verständnis für den Ehrgeiz das gesetzte Ziel zu erreichen.

    Aber so helfen diese Berichte auch mir. Meine geplanten Touren mit noch viel, viel mehr Zeiten zu planen als ich vorher geplant hatte. Wenn man dann Ziele früher erreicht ist es halt so, Zeit vergeuden ist gemütlicher als Zeit einzuholen.

    Der Bericht ist wie gesagt super, die Bilder fantastisch. Alle Daumen hoch!!!

  5. Das gegen die Zeit zu Fahren ist jedem zuwider. Ich glaube aber dass das falsch rüber kommt. So schlimm wars nicht. Werde über den Bericht noch mal drüberlesen. Eine Frage dazu. Meine Zeitangaben, z.B. wann wir aufgestiegen sind, ist das kontraproduktiv? Nicht dass der Eindruck entsteht, der Tag sei durchgetaktet.

    Wogegen ich mich entschieden wehre ist, dass es PR-Touren sein sollen. Wir fahren ausschließlich für uns und sonst niemanden!

    6 Stunden Fahrt am Tag sind zwar viel aber nicht zu viel. Nur war bisher keiner von uns in größerer Gruppe unterwegs. Es kam eher öfter vor, dass wir 1,5 Stunden Zeit an Tankstellen verquatscht haben. Sowas sollte eigentlich nur selten passieren. Eine Tankstelle ist ja kein lohnendes Ziel. Das sollten wir nächstes Mal abstellen.
    Dazu kam, dass die Pannen sehr geballt auftraten. Irgendwann dort in Rumänien waren wir dann wirklich gestesst. Aber angeschaut hatten wir uns trotzdem einiges und sind nicht nur durchgehechtet.
    Zugeben muss ich, dass es die anstrengenste Tour bisher war. Vor allem wegen der Pannen und der großen Gruppe. Für nächstes Mal müssen wir daraus lernen.
    Jeder war mindestens 3 Tage vor Arbeitsbeginn wieder zu Hause. Ein Ausruhen also möglich. 🙂

  6. Dann ist es ja gut wenn alle entspannt sind 🙂

    Ja die beschriebenen Pannen sind echt Sch……… Dass damit noch mutig weiter gefahren wurde, fand ich schon beachtenswert. Aber auch das hilft anderen und wohl Euch auch für die nächsten Abenteuer: Ersatzschläuche, Bremsbefestigung doppelt sichern usw. Man kann gar nicht so blöd denken wie es kommt.

    Da ich Rumänien zufälligerweise auch kenne, kann ich mir sehr gut vorstellen wie verlassen man mit einem Defekt in der Pampa dort steht. Da Roller dort nicht grad die meistgefahrenen Gefährte sind, kann ich mir denken, wie schwierig es war überhaupt an irgendwas ranzukommen. Dazu die sprachlichen Probleme wo kaum jemand englisch spricht. Das Land ist nicht ganz mit anderen EU Ländern zu vergleichen *ggg* Das macht aber ja auch seinen Reiz aus. Ich wäre mir trotzdem nicht sicher dort mit einem Zweirad hinzufahren, jedenfalls nicht allein. Landschaftlich aber mit nichts zu vergleichen finde ich.

    Beachtenswert finde ich auch, dass die Roller die Anstiege dort überhaupt gepackt haben und die schlechten Wege überstanden. Echt Wahnsinn.

    Na ich warte dann mal auf den nächsten Teil 🙂

    1. Die Anstiege unterscheiden sich nicht von den Alpen, die Transalpina mit max. 23% mal ausgenommen … Somit ist das kein Problem.
      Bei jeder Tour wird mein persönliches Gepäck weniger, dafür habe ich mehr Ersatzteile und Werkzeuge dabei. Aber man kann sich nicht gegen alles absichern. Auch soll es doch noch eine Abenteuertour sein. Leider sind Werkzeuge aber schwerer als Klamotten. Gewichtstechnisch ist das also ein Minusgeschäft. Man muss sehr vorsichtig sein, es mit dem Packgewicht nicht zu übertreiben, denn je höher das Gewicht, desto schneller geht auf schlechten Straßen auch etwas kaputt. So viel zum Lerneffekt. 😉 Das kann auch kontraproduktiv sein.

  7. Salü Bastian. Auch viele Grüsse an Maik, Peter und Björn
    Danke das Du meinen Namen ich Bericht erwähnt hast. Ja, das Jahr 2015 war auch ohne Roller-Tour ein tolles Jahr, denn wie bereits im Bericht erwähnt, hatte ich meine Hochzeit. Auch die letzte Tour 2013 mit Bastian und Björn war fantastisch, obwohl wir uns in Albanien wegen den schlechten Strassen getrennt hatten. Auch ich habe diesen tollen Bericht einfach verschlungen. Warte gespannt auf die Streckenführung ab Bulgarien bis nach Türkei.
    Es tut mir leid, dass ich Euch enttäuscht habe. Ich bin am 15. Sep abgefahren und am Abend in Szarvas, ca. 90 km vor Artand (Grenze zu Rumänien) angekommen, wo ich auch im Freien übernachtet habe. Am nächsten Morgen also am 16. Sep. nach diversen SMS ist mir noch im Kopf geblieben: „Wir sind noch 3 Tage entfernt…“
    Zusammenfassend, wie Du auch festgehalten hast, waren die schlechten Strassen und Pannen sehr ärgerlich. Auch ich bin nicht ohne Probleme die ca. 400 km gefahren. Nach dem überqueren der Donau wurden die Strassen schlechter, denn die vielen LKWs habe im heissen Asphalt tiefe Fahrrinnen hinterlassen. Jedenfalls wollte meine Navi das Fliegen ausprobieren und mein linker Rückspiegel hing dann wie eine Fledermaus am Roller. Dazu kam noch Dein SMS „Wir sind noch 3 Tage entfernt…“ dazu. Nun, ich habe dann schnell festgestellt, dass mein Urlaub mit dieser Verzögerung nicht ausreichen würde, und ich als Deutsch Trainer den neuen Vertrag nicht erfüllen könnte! Dazu kam noch, dass damals über 350 Tausend illegale Immigranten quer durch Ungarn marschierten. Ebenfalls hat mir meine innere Stimme noch vor der Ankunft in Szarvas mitgeteilt, diese Reise wir f ü r m i c h nicht gut ausgehen, was immer dann auch geschehen wäre…? Ich bin zuversichtlich und möchte Euch wieder einmal eine Strecke begleiten.
    Tschüss Michael aus Ungarn

  8. Einfach Geil, Ihr Vier…. Das Jahr dazwischen hat mir richtig was gefehlt.
    Nun warte ich sehnsüchtig auf den 3. Teil, mit weiteren Atemberaubenden Bildern, die in mir die Lust auf Abenteuer wecken.

  9. Salü Bastian und natürlich auch an die Mitfahrer Maik, Peter und Björn

    Auch der 3. Teil des Berichtes hat mir gefallen. Besonders das Fahren im Gebirge in Griechenland mit traumhafter Kulisse. Erinnert mich stark an meine einsame Bosnien Fahrt zu den Pyramiden. Grosse Ähnlichkeit hat es auch mit der Tour 2013, wo ich Euch ein Stück begleitet habe.
    Damals auf dem Rückweg, hatte ich einen Reifenriss, daher habe ich auch ein Mammutstück zurückgelegt… „Den einzigen gefährlichen Zwischenfall habe ich akrobatisch gemeistert. Ich war bei der Ankunft sehr müde und bin sofort ins Bett gekrochen, denn die 808 km an einem Stück, waren auch für mich zu viel des Guten!“
    Nun, Du hast mich mit 841km geschlagen. Ist eine beachtliche Leistung!

    Ebenfalls beneide ich den Benzinverbrauch von nur 2,38 Liter. Meiner liegt zurzeit bei ca. 2,8 Liter bei 60km/h. Am Anfang hatte ich auch so um die 2,3 Liter. Was könnte ich am Motor tun, damit der Verbrauch sinkt? Soll ich die Kolbenringe ersetzten. Mein Tacho zeigt 22‘000 km.
    Wünsche frohe Ostern und schöne regenfreie Touren in 2016.
    Tschüss Michael

  10. Könnte ich wissen welche vario und kupplungen hatten sie in Ihren 50cc roller dass sie,mit dem gepäck beladen,die alpen hochgekommen sind?Welcher vario type?Gewicht der vario-rollen?Serienmässige kupplung oder sport?Ich fahre eine etwas getunte 2015 Suzuki AY Katana.

    1. Ich persönlich fahre eine Dr. Pulley HIT-Kupplung, mit welcher ich sehr zufrieden bin. Gerade beim Anfahren an Steigungen.
      Variomatiken habe ich schon viele ausprobiert. Das gibt sich bei nichts. Selbst mit der Standard-Yamaha komme ich jeden Alpenpass hinauf. Das ist alles kein Drama. Alpenpässe sind fast alle auf maximal 16% Steigung ausgelegt. Das schafft serienmäßig fast jeder Roller. Die Mittelgebirge haben oft knackigere Steigungen.

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